Landesliga-Kreisderby gegen den 1. FC Süd gesichert Insolvenzverwalter gibt VfR noch Aufschub

Dr. Dirk Andres scheint eine Engelsgeduld zu haben. Statt Mittwoch, wie angekündigt, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob endgültig das Insolvenzverfahren gegen den VfR Neuss eröffnet oder der Verein mangels Masse stillgelegt wird, gewährte der vorläufige Insolvenzverwalter dem Traditionsklub einen weiteren Aufschub. "Er wird uns die nötige Zeit geben", ließ Hans Geldmacher, Vorsitzender des VfR-Aufsichtsrates, wissen.

Dr. Dirk Andres scheint eine Engelsgeduld zu haben. Statt Mittwoch, wie angekündigt, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob endgültig das Insolvenzverfahren gegen den VfR Neuss eröffnet oder der Verein mangels Masse stillgelegt wird, gewährte der vorläufige Insolvenzverwalter dem Traditionsklub einen weiteren Aufschub. "Er wird uns die nötige Zeit geben", ließ Hans Geldmacher, Vorsitzender des VfR-Aufsichtsrates, wissen.

Und er hatte noch mehr gute Nachrichten für die Anhänger der Quirinusstädter auf Lager: Der Spielbetrieb für die nächste Zeit sei mit Hilfe von Sponsoren gesichert, so dass auch die Landesliga-Mannschaft am Sonntag gegen den 1. FC Süd auflaufen werde. Der Grund für die erneute Gnadenfrist ist allerdings nicht, dass in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die fehlenden rund 70.000 Mark doch noch wie durch ein Wunder zusammen gekommen sind. Geldmacher hat nach einer intensiven Rechtsberatung neue Hoffnung geschöpft, dass er der Tilgung der durch ein Anderkonto gedeckten Schulden beim Finanzamt in Höhe von rund 181.000 Mark doch zustimmen kann, ohne Gefahr zu laufen, dass andere Schuldner sich auf das Geld stürzen würden.

"Bis Freitag werden wir eine Lösung für das Problem mit dem Finanzamt finden", war Geldmacher gestern sehr optimistisch. Damit hätte der VfR allerdings erst ein, wenn auch sehr wesentliches, Problem vom Hals: Das Insolvenzverfahren durch das Finanzamt wäre vom Tisch, doch die etwa 106.000 Mark an Restschulden bestünden weiterhin. "Dann haben wir aber erst einmal Zeit, um Luft zu holen und uns Gedanken darüber zu machen, wie wir das fehlende Geld auftreiben können. Wenn das nicht reicht, können wir den Laden immer noch dicht machen", erklärt Geldmacher und fügt kämpferisch hinzu: "Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um den Verein doch noch zu retten."

Das sieht wohl auch die Stadt Neuss so, die weiterhin an ihrer Marschroute festhält, dem VfR das Stadion an der Hammer Landstraße unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Sportamtsleiter Friedhelm Thissen: "Wir wollen keinen Klub in die Insolvenz treiben. Ich bin mit Sportdezernent Dr. Horst Ferfers einig, dass der VfR das Gelände kostenlos nutzen kann. Wenn der Insolvenzverwalter eine Entscheidung getroffen hat, werden wir weiter sehen." Somit sind auch die nächsten Trainingseinheiten der ersten Mannschaft gesichert, die zwar weiter im Ungewissen über die endgültige Entwicklung bleibt, dafür aber auf jeden Fall am Sonntag zum Landesliga-Kreisderby beim 1. FC Grevenbroich-Süd antreten kann.

"Die Ungewissheit macht mir nichts aus. Ich bin froh, dass überhaupt noch Hoffnung da ist und ich glaube, dass ich in diesem Fall für die ganze Mannschaft sprechen kann", meinte VfR-Trainer Heiko Peschke, nachdem ihn Hans Geldmacher davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass der Spielbetrieb bis auf weiteres durch Sponsoren gesichert ist. David Beineke

(NGZ)
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