Lokalsport Ingelsberg ist einfach zu stark

Krumke · Neusser Voltigierer scheitern bei Junioren-DM an übermächtiger Konkurrenz.

 Auf Rang zwei geturnt: der RSV Neuss-Grimlinghausen.

Auf Rang zwei geturnt: der RSV Neuss-Grimlinghausen.

Foto: Daniel Kaiser

Sie lieferten dreimal eine tolle Leistung ab, standen am Ende aber nicht auf dem erhofften obersten Podest: Die U18-Pferdeakrobaten vom RSV Neuss-Grimlinghausen landeten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im sachsen-anhaltinischen Krumke auf Rang zwei. Bereits nach der Pflicht verbuchten die Rheinländer einen Rückstand von drei Zehntel Punkten auf Ingelsberg.

Diesen wollte die Mannschaft von Trainerin und Longenführerin Simone Lang-Wiegele mit den verbleibenden beiden Küren aufholen. Am Ende waren die Voltigierer aus Ingelsberg aber zu stark. Die Bayern gewannen auch beide Kürumläufe und standen im Gesamtranking mit 7,904 Punkten souverän an der Spitze des 20 Mannschaften umfassenden Feldes. Die Schützlinge vom Neusser Nixhof erhielten für ihre Darbietungen auf dem Rücken von Auxerre vom sechsköpfigen Richtergremium 7,727 Punkte.

Mit der ersten Kür sollte das Projekt "Aufholjagd" eigentlich starten. Und die Gesichtsausdrücke von Athleten und Trainerteam waren nach dem Auslauf aus dem Zirkel vielversprechend. Beim Preis der Besten im Mai, der ersten Sichtung für die in diesem Jahr erstmals stattfindenden U18-Weltmeisterschaften, waren die Neusser hinter ihren Möglichkeiten geblieben. In Krumke jedoch überzeugten sie mit ihrer Kür zum Thema Zeit. "Einige Kleinigkeiten waren nicht perfekt, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden", sagte Lang-Wiegele. Das Richtergremium jedoch sah Ingelsberg vorne. Die Bayern gewannen den ersten Kürdurchgang mit 8,428 Punkten. Neuss kam lediglich auf 8,333 Punkte. Kurios dabei: Ingelsberg hatte fast die gesamte Kür über ohne Musik voltigiert. Denn diese war nach 38 Sekunden aufgrund eines technischen Defektes ausgefallen. Die Bayern mussten auf Lazio den Rest der vierminütigen Choreografie ohne musikalische Begleitung zeigen - es herrschte völlige Ruhe in der vollbesetzten Krumker Reithalle. Da der im Reglement vorgeschriebene Aspekt der Musikinterpretation so nur bedingt bewertet werden kann, kam die deutliche Führung für viele Zuschauer überraschend.

Im abschließenden Kürdurchgang unterliefen dem Neusser Team, das von der Rheinland-Pfälzerin Chiara Congia verstärkt wurde, kleinere Unsicherheiten. In diesem Umlauf reichte es hinter Ingelsberg sowie den Westfalen aus Brakel nur zu Platz drei. Im Gesamtranking war Silber jedoch nicht in Gefahr. "Ingelsberg ist im Flow. Die Ergebnisse sind aus meiner Sicht gerechtfertigt", sagte Kai Vorberg. Der ehemalige Weltmeister und jetzige Co-Bundestrainer outete sich zugleich als Neuss-Fan: "Die Mannschaft ist unglaublich athletisch und fit." Das Gesamt-Produkt von Ingelsberg sei allerdings derzeit besser, sagte der einstige Kölner und verwies zugleich auf die schwierige Saison in Neuss. Denn eigentlich hatten die Nachwuchs-Sportler das Turnierjahr mit der Stute Damiana geplant. Nachdem diese verletzungsbedingt ausgefallen war, stieg das Team auf Auxerre um - und scheiterte dennoch nur knapp am DJM-Triumph und der WM-Qualifikation.

(NGZ)
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