Fußball Sechs Teams dürfen sich Chancen auf den Titel ausrechnen

Rhein-Kreis · In der Fußball-Kreisliga A geht die Rolle des Geheimfavoriten an VdS Nievenheim. Auch mit dem selbsternannten Fahrstuhl-Club Delhoven ist zu rechnen.

 Fahrstuhl-Club: Der FC Delhoven ist immer ein heißer Kandidat für den Aufstieg.

Fahrstuhl-Club: Der FC Delhoven ist immer ein heißer Kandidat für den Aufstieg.

Foto: Woitschützke

Am Sonntag startet die neue Spielzeit in der Fußball-Kreisliga A. Die Corona-Pandemie hat den Amateurfußball mächtig auf den Kopf gestellt. Wegen des Saisonabbruchs wird die Liga mit 19 Mannschaften ausgetragen. Es wird also eine ungewohnt lange und harte Saison mit vielen englischen Wochen. Gekämpft wird in der Kreisliga A nur um einen Aufstiegsplatz. Absteigen können in diesem Jahr maximal sechs Mannschaft. Wie immer hängt das von den Leistungen der Bezirksligisten ab. Im besten Fall gibt es nur drei Absteiger. Aber wer darf sich überhaupt Hoffnungen auf den Aufstieg machen? Und wer zittert vor dem Absturz in die Kreisliga A? Eine Einschätzung:

Kreis der Favoriten ist groß. Den absoluten Meisterschaftskandidaten gibt es vor dieser Spielzeit nicht. Den Aufstieg als Ziel auszuschreiben, traut sich kein Team, der Druck wäre womöglich zu groß. Definitiv Hoffnung auf den Titel machen dürfen sich sechs Mannschaften: Zu nennen ist definitiv der FC Delhoven. Den selbsternannten „Fahrstuhl-Club“ muss man immer auf dem Zettel haben. Das Grundgerüst um Felix Frason, Michael Busch und Roman Albrecht konnte der FC Delhoven auch in diesem Jahr halten. Trainer Andreas Gödderz ist zufrieden mit der Vorbereitung und erklärt: „Wir wollen oben mitspielen und so lange wie möglich, die Chance auf den Aufstieg wahren. Den Aufstieg nehmen wir gerne mit, es ist aber kein Beinbruch, wenn wir es nicht schaffen. Chancen auf den Titel werden in diesem Jahr auch die Grevenbroicher Traditionsvereine TuS Grevenbroich und 1. FC Grevenbroich-Süd haben. Der TuS geht in sein zweites Kreisliga-Jahr und hat sich unter Trainer Jesco Neumann nochmal verstärkt. Der 1. FC Grevenbroich-Süd wagt unter Trainer Dirk Pook einen neuen Anlauf. Pook sieht sein Team zwar nicht als Meisterschaftskandidat, will aber „oben mitspielen“. Die Qualität sei definitiv da, allerdings gebe es noch viele Fragezeichen.

Der Geheimfavorit. Im Kreis der Favoriten ist auch der VdS Nievenheim. Bei dem früheren Oberligisten gab es eine kleine Reunion: Kevin Scholz ist zurückgekehrt. Mit ihm, Stephan Volk, Kai Pelzer, Daniel Dünbier, Sascha Pelka und Kevin Buttchereit und Kelvin Sanchez del Villar stehen die „alten Herren“ aus besseren Zeiten wieder gemeinsam auf dem Platz und wollen angreifen. Wichtiges Detail: Kelvin Sanchez del Villar hat seinen kleinen Ausflug in den Sturm beendet und steht wieder zwischen den Pfosten. In den Testspielen zeigte der VdS schon beeindruckende Leistungen: 5:4 gegen Dormagen, 4:3 Uedesheim und auch das 2:6 gegen Landesligist Holzheim (nach 2:0-Führung) ließ die Konkurrenz staunen. „Wir haben eine gute Mischung. Ich bin super zufrieden“, sagt Trainer Daniel Köthe, dämpft aber die Erwartungen: „Es ist schwer eine Prognose abzugeben bei 36 Spielen. Wir wollen erstmal oben mitspielen.“

Im erweiterten Kreis. Zum erweiterten Favoritenkreis zählen auch der SV Rosellen und der FC Zons. Rosellen konnte in der ersten Saison unter Trainer „Dicky“ Otten noch nicht vollends überzeugen, aber der Kader ist vielversprechend. Beim FC Zons gab es einen kleinen Umbruch, doch Trainer Thomas Boldt ist optimistisch: „Wir haben die Qualität, um ein Wörtchen mitzureden.“ Boldt setzt vermehrt auf junge Leute aus der eigenen Jugend. „In zwei drei Jahren wollen wir in die Bezirksliga aufsteigen“, plant Boldt für die Zukunft.

Die Abstiegskandidaten. Der Kampf um den Klassenverbleib ist in diesem Jahr besonders schwer einzuschätzen. Die vier Aufsteiger SV Glehn, Rheinwacht Stürzelberg, SC Grimlinghausen und VfR Büttgen zählen automatisch zu den Kandidaten, allerdings schwingt bei ihnen auch noch die Euphorie des Erfolges mit. Ganz schwer wird es in dieser Saison für den TuS Hackenbroich und die SG Kaarst. Hackenbroich verlor im Sommer einen Großteil seiner Leistungsträger: Stammkeeper Lukas Hermes ist weg, Daniel Errens und Michael Kandora haben dem Klub den Rücken gekehrt. Völlig neu aufgestellt hat sich die SG Kaarst. Da bleibt es abzuwarten, was Trainer Adrian Dilbens aus der neuen Truppe gemacht hat. Insgesamt absolvierte die SG nur ein Testspiel, aber das war immerhin ein 1:1 gegen Rommerskirchen. Schwer werden dürfte es auch für die DJK Hoisten, die dank des Corona-Abbruchs den Abstieg verhinderte. Gleiches gilt eigentlich für den SV Bedburdyck/Gierath, allerdings konnte der Klub sich im Sommer ordentlich verstärken und ist nun wirklich bereit für die Kreisliga A. Läuft alles normal, stehen der VfR Neuss, SC Kapellen II, VfL Jüchen/Garzweiler II, SVG Grevenbroich und die SF Vorst im Mittelfeld der Tabelle und können sich aus dem Gröbsten raushalten.

So tippt die NGZ-Redaktion:

1. FC Delhoven

2. VdS Nievenheim

3. 1. FC Grevenbroich-Süd

4. TuS Grevenbroich

5. FC Zons

6. SV Rosellen

7. SV Bedburdyck/Gierath

8. VfR Neuss

9. SC Kapellen II

10. SVG Grevenbroich

11. SC Grimlinghausen

12. VfL Jüchen/Garzweiler

13. SF Vorst

14. VfR Büttgen

15. SV Glehn

16. DJK Hoisten

17. SV Rheinwacht Stürzelberg

18. SG Kaarst

19. TuS Hackenbroich

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