Ein Traditionsklub meldet sich zurück In der Fremde reifte die Mannschaft zum Meister

Der ehemalige Bezirksligist SG Orken/Noithausen kickt in der kommenden Saison wieder in der Kreisliga A, der er zuvor insgesamt bereits 13 Jahre angehört hatte. Ein (vorläufiges) Happy End, mit dem wahrlich nicht zu rechnen war. 1999 hatte sich der nach dem Abgang von Trainer Herbert Clemens (zum SV Bedburdyck/Gierath) personell vollkommen ausgeblutete Verein sang- und klanglos aus der Bezirksliga verabschiedet, nur zwölf Monate später ging's sogar runter in die Kreisliga B. Dirk Sitterle SG Orken/Noithausen, Meister der Kreisliga B, o.v.l.: Thorsten Zuklampen, Betreuer Horst Zorn, David Becker, Sebastian Golz, Thomas Flöck, Kai Landwehr, Durmus Akar, Christian Henschel, Sebastian Olszok, Thomas Häntsch, Jörg Conrad, Trainer Jürgen Brings, Betreuer Theo Flöck. U.v.l.: Erkan Incekara, Dursun Arslan, Achim Lante, Markus Garzaniti, Markus Hermanns, Muhi Demirtas, Michael Hermanns. Liegend: Daniel Schwarz. NGZ-Foto: L. Berns -->

Der ehemalige Bezirksligist SG Orken/Noithausen kickt in der kommenden Saison wieder in der Kreisliga A, der er zuvor insgesamt bereits 13 Jahre angehört hatte. Ein (vorläufiges) Happy End, mit dem wahrlich nicht zu rechnen war. 1999 hatte sich der nach dem Abgang von Trainer Herbert Clemens (zum SV Bedburdyck/Gierath) personell vollkommen ausgeblutete Verein sang- und klanglos aus der Bezirksliga verabschiedet, nur zwölf Monate später ging's sogar runter in die Kreisliga B. Dirk Sitterle SG Orken/Noithausen, Meister der Kreisliga B, o.v.l.: Thorsten Zuklampen, Betreuer Horst Zorn, David Becker, Sebastian Golz, Thomas Flöck, Kai Landwehr, Durmus Akar, Christian Henschel, Sebastian Olszok, Thomas Häntsch, Jörg Conrad, Trainer Jürgen Brings, Betreuer Theo Flöck. U.v.l.: Erkan Incekara, Dursun Arslan, Achim Lante, Markus Garzaniti, Markus Hermanns, Muhi Demirtas, Michael Hermanns. Liegend: Daniel Schwarz. NGZ-Foto: L. Berns -->

Nach einer Saison ganz im Zeichen der Konsolidierung (Platz sechs) machte sich Trainer Jürgen Brings (42) - das Orkener Urgestein hatte bereits in der Rückrunde der Abstiegssaison 1998/99 den freiwillig ausgestiegenen Willibert Strek abgelöst - frisch ans Werk. Mit Landes- und Bezirksliga-erfahrenen Kräften wie Achim Lante (BV Bedburg), David Becker, Sebastian Olszok (beide 1.FC-Süd), Erkan Incekara (BV Wevelinghoven), Daniel Schwarz (VfL Rheinbach) sowie den Rückkehrern Dursun Arslan (1.FC-Süd) und den Brüdern Michael und Markus Hermanns (SV Bedburdyck/Gierath) übernahm die SG von Anfang an die Rolle des Topfavoriten.

Gestärkt von einem 5:0-Sieg zum Auftakt gegen Rommerskirchen/Gilbach marschierte Orken ungeschlagen durch die Hinrunde. Dann aber begannen die Probleme. Wichtige Leistungsträger standen aus diversen Gründen (Abendschule, Schichtarbeit, Studium) gar nicht mehr oder nur noch bedingt zur Verfügung.

Der recht komfortable Sieben-Punkte-Vorsprung auf den SV Genclerbirligi schmolz zusammen, am Ende entschied das bessere Torverhältnis über die Meisterschaft. Brings blieb trotzdem bis zum Schluss gelassen. "Als wir am 23. Spieltag den Tabellendritten SV Hemmerden mit 3:1 schlugen, obwohl uns neun Stammspieler fehlten und drei A-Jugendliche und sogar ein Spieler aus der zweiten Mannschaft aufliefen, wusste ich, wir packen's."

Dass die Konkurrenz der SG noch einmal so eng auf die Pelle rücken konnte, habe, fügt Brings süffisant lächelnd an, vielleicht auch daran gelegen, "dass wir versucht haben, unsere Spiele sportlich fair zu gewinnen .....". Besonders positiv hervor tat sich dabei die Offensivabteilung: Achim Lante markierte ebenso wie Sturmpartner Daniel Schwarz, der in Rheinbach sogar mal Verbandsliga-Luft geschnuppert hatte, 30 von insgesamt 129 Treffern, Sebastian Olszok traf alleine in der Rückrunde satte 17 Mal.

Die mit Abstand beste Abwehr der Liga (nur 23 Gegentore in 30 Partien) hielten Keeper Michael Hermanns und Libero Thomas Häntsch (36), "mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld" (Brings), zusammen. Beide Familienväter wollen ihre langen Karrieren allmählich ausklingen lassen. "Es dürfte schwierig sein, sie zu ersetzen", befürchtet Brings. Im ersten Jahr in neuer Umgebung hält er einen gesicherten Mittelfeldplatz durchaus für möglich, zumal am 1. September endlich der neue Kunstrasenplatz auf der dann schmucken Anlage Zum Türling spielbereit ist.

Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison hatten Orken in Gustorf spielen und auch trainieren müssen - abends von 20.30 bis 22 Uhr! "Das waren natürlich katastrophale Trainingsmöglichkeiten", erinnert sich Brings mit Schrecken. Schnee von gestern. In Orken und Noithausen freut man sich auf die Kreisliga A, hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. "Das große Geld ist bei uns nicht zu machen", räumt Brings ein.

Trotzdem könnte er sich nicht vorstellen, "woanders zu trainieren". Er baut weitestgehend auf die Meistermannschaft. "Bislang hat sich keiner abgemeldet, dazu haben wir zwei, drei Leute ganz gezielt angesprochen." Namen mag er allerdings keine preisgeben, "dazu bin ich schon zu oft enttäuscht worden".

(NGZ)
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