Robert Sighvatsson zurück in Dormagen Immer noch kein Schwätzer

Von Volker Koch Auch drei Jahre in Hessen haben aus Robert Sighvatsson keine Plaudertasche gemacht. Der Isländer, bis 2001 beim TSV Bayer unter Vertrag, kehrt am Dienstag nach Dormagen zurück. Doch ob ihn Pokalgegner Wetzlar gegen seinen Ex-Klub einsetzt, ist aufgrund einer Innenbanddehnung fraglich. Aus dem Dormagener Robert Sighvatsson ist mittlerweile ein Dutenhofener geworden. Im Wetzlarer Vorort fühlt er sich wohl: "Ähnlich wie Dormagen: Ein Dorf, aus dem du schnell in den benachbarten Großstädten bist." Am Dienstag ist er erst mal wieder in Dormagen.

Von Volker Koch Auch drei Jahre in Hessen haben aus Robert Sighvatsson keine Plaudertasche gemacht. Der Isländer, bis 2001 beim TSV Bayer unter Vertrag, kehrt am Dienstag nach Dormagen zurück. Doch ob ihn Pokalgegner Wetzlar gegen seinen Ex-Klub einsetzt, ist aufgrund einer Innenbanddehnung fraglich. Aus dem Dormagener Robert Sighvatsson ist mittlerweile ein Dutenhofener geworden. Im Wetzlarer Vorort fühlt er sich wohl: "Ähnlich wie Dormagen: Ein Dorf, aus dem du schnell in den benachbarten Großstädten bist." Am Dienstag ist er erst mal wieder in Dormagen.

Nein, eine Plaudertasche ist Robert Sighvatsson nie gewesen. Und auch drei Jahre im Hessischen haben den Isländer nicht redseliger gemacht. "Gut", antwortet der Rotschopf, der am Sonntag in zwei Wochen 33 Jahre alt wird, auf die Frage nach dem Befinden, "bis auf meine Verletzung."

"Mal abwarten", antwortet der Kreisläufer, der 188 Länderspiele für sein Heimatland bestritt, in der Handball-Bundesliga für TuS Schutterwald (1996/97), TSV Bayer Dormagen (1997 bis 2001) und HSG Wetzlar (seit 2002) auflief, auf die Frage, wie es denn unter Neu-Trainer Dragan Markovic - der frühere Willstätter trat am Montag die Nachfolge von Martin Schwalb an - so läuft.

"Einen Sieg", sagt er schließlich über seine Erwartungen an das Spiel der dritten DHB-Pokalrunde am Dienstagabend, das ihn zum ersten Mal, zumindest aus sportlichen Beweggründen, seit Sommer 2001 nach Dormagen zurückbringt. Zurück an einen Ort, den er damals im Zorn verließ: "Es war nicht richtig, was die Dormagener damals mit mir gemacht haben", sagt Robert Sighvatsson noch heute über die Wochen nach der Entscheidung des TSV Bayer, sein Handballteam freiwillig in die Regionalliga zurückzuziehen.

Der Isländer war einer jener Spieler, die noch einen Vertrag hatten, er gehörte zu jenen, die einen Anwalt einschalteten. Letztlich ging er dann doch, fand aber nur noch ein Engagement beim damaligen Zweitligisten HSG Düsseldorf, von wo er am Ende der Spielzeit 2001/2002 nach Wetzlar wechselte. "Als Profi musst du auch mit so etwas leben", sagt Sighvatsson heute, "ich habe daraus gelernt."

Nach Dormagen hat er deshalb nur noch privaten Kontakt, vor allem zu Annette Hofmeier, die sich als damalige Icelandair-Repräsentantin liebevoll um "ihre" Isländer kümmerte. Zum Verein hat er keinen mehr, "die Spieler sind doch alle weg, ich weiß gar nicht genau, wohin." Doch einer, der mit ihm gemeinsam das Bayer-Trikot trug, könnte Robert Sighvatsson am Dienstag (Anwurf 19 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter) gegenüber stehen: Torhüter Joachim Kurth.

Könnte: Denn ob der Isländer überhaupt aufläuft, entscheidet sich kurzfristig. Vor zwei Wochen knickte er im Training um, zog sich eine Innenbanddehnung zu. "Gegen Melsungen habe ich mich fit spritzen lassen. Das war nicht gut", sagt Sighvatsson. In Lemgo, als die Wetzlarer von Co-Trainer Axel Spandau betreut wurden und 27:36 verloren, pausierte er.

Seither hat er nur Reha-Training gemacht, kennt die Übungseinheiten von Dragan Markovic nur als Zuschauer. Der nicht gerade einen Einstand nach Maß vorfand in dieser Woche: "Sechs Feldspieler und drei Torhüter", erzählt Sighvatsson, standen dem Neu-Trainer zur Verfügung, der Rest war verletzt oder wie die Griechen Alvanos und Karipidis zur Nationalmannschaft abkommandiert.

Trotzdem sagt Sighvatsson: "Für uns zählt nur ein Sieg. Wir müssen gewinnen, weil danach ganz wichtige Spiele kommen." Am Sonntag ( 6.) kommt Aufsteiger SG Kronau/Östringen in die vor wenigen Monaten eröffnete Mittelhessen-Arena ("eine der schönsten Hallen Deutschlands", sagt Sighvatsson), danach geht es zum Schlusslicht nach Delitzsch.

Doch er hat auch Respekt vor seinem früheren Klub: "Im Pokal ist ein Zweitligist immer gefährlich." Wobei ihn am meisten wundert, dass er am Dienstag in Dormagen antreten muss: "Zu meiner Zeit hatten wir im Pokal nie Heimspiele."

(NGZ)
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