Reitsport Im Reitviereck geben Amazonen den Ton an

Neuss · Auch nach den Veränderungen ist das viertägige Traditionsturnier "Neuss-Grefrather Dressurtage" eine absolute Top-Veranstaltung.

 Julia Wann vom gastgebenden Neuss-Grefrather RC präsentiert ihren Dr. Jackyl in der S-Dressur für junge Pferde.

Julia Wann vom gastgebenden Neuss-Grefrather RC präsentiert ihren Dr. Jackyl in der S-Dressur für junge Pferde.

Foto: Andreas Woitschützke

Genau die richtige Mischung aus Dressursport und Unterhaltung, das bot die Sankt Georg-Flutlichtkür bei den Neuss-Grefrather Dressurtagen. In der traditionell publikumsträchtigsten Prüfung des Turniers am Freitagabend waren die Damen in Frack und Zylinder erwartungsgemäß tonangebend. Und mit Anna-Katharina Lüttgen (ARC Bonn), Laura Stigler (TSG Hülsmann) und Stefanie Wittmann (Neuss-Grefrather RC) ritten auch drei ganz besonders erfolgreiche vorneweg. Das Trio knackte die 70-Prozent-Marke.

Die beste Leistung zeigte Laura Stigler, die mit dem braunen Wallach Solist auf gute 73,133 Prozent kam. Das Paar leistete sich keine auffälligen Patzer und trabte so den Konkurrentinnen davon. Am Ende hatte Stigler, ebenfalls international erfolgreich, einen minimalen Vorsprung auf die Kerpenerin Anna-Katharina Lüttgen, einst im Bundeskader und jetzt nach längerer Turnierpause wieder aktiv. Sie hatte mit Casino Royal ein Nachwuchspferd gesattelt. Mit 71,267 Prozent sicherte sich Lüttgen Platz zwei. Und auch sie hatte nur einen minimalen Vorsprung auf Amazone Nummer drei Stefanie Wittmann. Mit der Rappstute Dufte Biene knackte die Pferdewirtschaftsmeisterin ebenfalls die 70-Prozent-Marke (70,550).

Schon in den beiden Qualifikationsprüfungen hatten die Damen die Siege unter sich ausgemacht. Die eine S* gewann Lüttgen, die andere Laura Stigler. Stefanie Wittmann und Dufte Biene waren Vierte. "Ein gutes Ergebnis", freute sich die Dressurreiterin. Sie konnte mit ihrem Turnierwochenende zufrieden sein. Auch Nachwuchspferd Rubin war in guter Form, wurde Dritter in der S* für junge Pferde. 67,5 Prozent erhielt Wittmann für die Vorstellung des Fuchses mit den auffälligen vier weißen "Füßen". "Er hat richtig Potenzial", so die erfahrene Reiterin über das Pferd aus dem Besitz der Familie Terberger.

Ein sportliches Highlight war die Qualifikation für fünf- und sechsjährige Dressurpferde zum Bundeschampionat. Diese inoffizielle nationale "Meisterschaft" für den vierbeinigen Nachwuchs wird stets Anfang September in Warendorf ausgetragen, nur die besten Pferde qualifizieren sich. In Grefrath waren das zwei: die Stute Cassiopaya unter Jana Freund (RV St. Georg Kevelaer) und der Wallach Skyfall. Der wurde von Isabell Werths Bereiterin Beatrice Buchwald (RFV Graf von Schmettow Eversael) vorgestellt.

"Sportlich ist es gut gelaufen", zog Annette Grimsel, Vorsitzende des Neuss-Grefrather RC, Bilanz. So einiges hatten die Turniermacher im Vorfeld geändert: Einige Prüfungen waren gestrichen, der Ablauf gestrafft worden. 13 Prüfungen an vier Tagen bedeuteten für Reiter und Zuschauer, entspannt Dressursport betreiben und genießen zu können. Die "Kur" hat dem 31 Jahre alten Traditionsturnier gut getan, frei nach dem Motto weniger ist manchmal mehr. "Wir wollen ja mit dem Zahn der Zeit gehen", so Grimsel: "Und auch organisatorisch hat sich das bewährte Team wieder einmal selbst übertroffen."

(NGZ)
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