Korschenbroich Im Porsche auf historischer Rallye

Korschenbroich · Der Glehner Sebastian Erkes hat an der Rallye Monte Carlo Historique teilgenommen. Als Co-Pilot des Meerbuschers Oliver Schoofs war der Motorsport-Fan unterwegs.

Trotz Blechschaden und Problemen wegen der tiefen Minustemperaturen kam das Team auf Rang 108 ins Ziel.

Ohne Eispickel wäre es das gewesen. Hoch oben in den französischen Seealpen muss Sebastian Erkes die Scheinwerfer des Porsche 924 Turbo frei klopfen, sonst ist dort Endstation. Es wird dunkel an diesem Abend in der vorigen Woche, und es ist so kalt, dass die als "Schlafaugen" bekannten absenkbaren Scheinwerfer des Rennwagens eingefroren sind. Sebastian Erkes ist als Co-Pilot des Meerbuschers Oliver Schoofs bei der "Rallye Monte Carlo Historique" unterwegs. Ein Erlebnis für den Glehner. Auch gestern, wenige Tage nach dem Zieleinlauf, schwärmt er noch von der Tour, die Fahrern und Fahrzeugen alles abverlangt.

Vom 28. Januar bis 4. Februar war Sebastian Erkes mit Oliver Schoofs unterwegs. Den Porsche 924 Turbo, Baujahr 1979, hatte Erkes dafür in seiner Werkstatt hergerichtet. Der 27-Jährige betreibt in Glehn einen "Fachbetrieb für historische Fahrzeuge", so steht es auf dem vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) verliehenen Gütesiegel. Erkes ist ein Fachmann in Sachen alter Rennsportwagen, und genau einen solchen hat Oliver Schoofs für seinen Porsche gebraucht. Kennengelernt haben sie sich vor einem Rallyestart auf dem Markt von Marrakesch.

Sebastian Erkes war als technischer Betreuer für ein spanisches Team vor Ort. "Bei einem Rundgang sah ich dort einen Wagen mit NE-Kennzeichen stehen. Ich war überrascht und sprach den Fahrer an", sagt Erkes. Da Heimat verbindet, hatten die beiden sich viel zu erzählen. "Oliver Schoofs und ich haben festgestellt, dass wir gerade mal zehn Minuten voneinander entfernt wohnen", sagt Erkes. Da beide die gleiche Motorsport-Leidenschaft teilen, riss der Kontakt nicht ab — und es entstand die Idee, gemeinsam an einer Rallye teilzunehmen. Jetzt war es soweit.

Von 306 Teams schafften es am Ende rund 200 ins Ziel, zwei Drittel der Fahrzeuge waren zumindest leicht beschädigt. Auch Sebastian Erkes und Oliver Schoofs kamen nicht ohne Blechschaden ins Ziel: In einer Kurve hatten sie zuviel Tempo drauf und krachten in ein Brückengeländer. Hinzu kamen die zugefrorenen Scheinwerfer und ein Radlagerschaden, der unterwegs behoben werden musste. Zu allem Überfluss fiel bei tiefen Minustemperaturen auch noch die Heizung im Wagen aus. Doch all das hielt Sebastian Erkes und Oliver Schoofs nicht auf: Sie meisterten die 14 Sonderprüfungen auf der Tour und belegten am Ende Rang 108.

Zufrieden stießen die beiden Rallyefahrer bei der Abschlussfeier im Yachthafen von Monaco mit Sekt an. Im kommenden Jahr möchten sie wieder an der "Rallye Monte Carlo Historique" dabei sein. "Dann wollen wir unter die besten 50 kommen", sagt Erkes.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort