Fußball "Im Finale ist jeder Favorit"

Fußball · Mit einem Sieg heute (Anstoß 15 Uhr) über den Niederrheinligisten SC Kapellen kann der Landesliga-Aufsteiger VdS Nievenheim nach dem Titel in der Halle und der Bezirksliga-Meisterschaft das Triple perfekt machen. "In einem einzigen Spiel ist alles möglich", sagt Trainer Varol Besikoglu.

 Mo Salou (l.) bewahrte den SCK im Halbfinale mit seinen Last-Minute-Toren gegen den TuS vor dem Pokalaus, Robert Niestroj (r.) kickte als Nachwuchsspieler des TSV Norf unter Nievenheims Trainer Varol Besikoglu.

Mo Salou (l.) bewahrte den SCK im Halbfinale mit seinen Last-Minute-Toren gegen den TuS vor dem Pokalaus, Robert Niestroj (r.) kickte als Nachwuchsspieler des TSV Norf unter Nievenheims Trainer Varol Besikoglu.

Foto: A. Hüskes

Gestern Mittag klang die Stimme von Varol Besikoglu noch leicht belegt. Kein Wunder, hat der Coach des VdS Nievenheim mit seinen Fußballern doch in den Tagen nach dem am Sonntag unter Dach und Fach gebrachten Aufstieg in die Landesliga "völlig losgelöst gefeiert, ohne an das Kreispokalfinale gegen Kapellen zu denken". Er ist sich nicht ganz sicher, "ob wir jetzt, wo der Druck von uns abgefallen ist, noch mal die nötige Spannung aufbauen können, zumal die Idee, das Endspiel ausgerechnet an Vatertag anzusetzen, nicht ganz so toll ist". Die Aussicht aufs durchaus seltene Triple mit Titeln im Kreispokal (Feld und Halle) und in der Liga sorgt jedoch für neue Motivation. Und Besikoglu weiß: "In einem einzigen Spiel ist immer mehr möglich als in einer ganzen Serie."

Genauso sieht sein für den SC Kapellen zuständiger Kollege Markus Anfang die Sache: "Finale, Pokal – das ist jeder Favorit!" Der Gegner ist für den Ex-Profi freilich ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. "Aber das ist der Aufsteiger in die Landesliga, demnach ist das eine erfolgreiche und hungrige Truppe." Damit hat er zweifellos recht: Im Verbund mit Torhüter Timo Brandes hat die Viererkette des VdS – mit den routinierten Dean Puseljic und Marc Schüttler auf den Außenbahnen sowie den jungen Marek Koziatek und Daniel Dünbier (seit gestern 22 Jahre alt) in der Zentrale – in der Rückrunde nur zwölf Gegentore zugelassen. "Wenn du aber vorne 108 Mal triffst, bleibt das in den Köpfen nicht so hängen", sagt Besikoglu, in dessen Truppe in Salvatore Franciamore I (24) und Markus Paffendorf (22) die beiden erfolgreichsten Torjäger der Bezirksliga (Gruppe 3) Dienst tun. Kai Pelzer (15) und der rothaarige Salvatore Franciamore II (10), die das wohl beste Mittelfeldgespann der abgelaufenen Saison bildeten, wissen ebenfalls genau, wo das gegnerische Gehäuse steht.

Kapellens Mannschaft kennt Besikoglu recht gut: Keeper Stefan Offermann und Robert Niestroj hatte er als Jugendtrainer des TSV Norf unter seinen Fittichen, Valentin Rittmann ist ihm noch aus seiner Zeit beim VfR 06 Neuss in bester Erinnerung geblieben und mit Kevin Scholz arbeitete er beim TSV Bayer Dormagen zusammen.

Schade nur, dass beide Finalisten heute mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen haben: Die Nievenheimer, bei denen Dennis Kottirre für Timo Brandes auf die Linie rückt, müssen womöglich auf gleich beide Salvatore Franciamores verzichten, ebenfalls nicht dabei sein kann der Ex-Kapellener Andreas Schulz. Der SCK bangt um die angeschlagenen Sven Raddatz, Valentin Rittmann und Gabriel Czajor, definitiv passen müssen die verletzten Robin Kreis, Benny Schütz, Patrick Becker, Deniz Yedek und Fabian Backhaus. Trotzdem kündigt Anfang an: "Wir wollen den Pokal mal wieder nach Kapellen holen!"

(NGZ)
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