Handball Im Angriff unterlaufen noch zu viele Fehler

Dormagen · Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen unterliegt trotz starker Leistung in der Defensive mit 20:23 beim Wilhelmshavener HV.

 Auf das Zusammenspiel zwischen Defensivabteilung und Torhüter Sven Bartmann war auch am Samstag Verlass. Trainer Jörg Bohrmann bescheinigte Johnny Eisenkrätzer und Patrick Hüter (v.r.) eine "bärenstarke Leistung".

Auf das Zusammenspiel zwischen Defensivabteilung und Torhüter Sven Bartmann war auch am Samstag Verlass. Trainer Jörg Bohrmann bescheinigte Johnny Eisenkrätzer und Patrick Hüter (v.r.) eine "bärenstarke Leistung".

Foto: Zaunbrecher

Es bleibt dabei: Der TSV Bayer Dormagen kann in der Nordfrost-Arena nicht punkten. "Aber so nah dran wie diesmal waren wir noch nie", sagte der von seinem fiebrigen Infekt wiedergenesene Trainer Jörg Bohrmann nach der 20:23-Niederlage (Halbzeit 10:11) seiner Schützlinge beim Wilhelmshavener HV, der mit dem sechsten Sieg in Folge auf den sechsten Tabellenplatz der Zweiten Handball-Bundesliga kletterte.

Durch den überraschenden 30:23-Sieg des bisher punktgleichen HC Empor Rostock in Saarlouis sind die Dormagener damit wieder auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht, der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt aber nach wie vor nur zwei Punkte. "Wir sind jetzt dran", sagt Bohrmann, "aber um dran zu bleiben, müssen wir am Mittwoch gewinnen." Dann stellt sich um 20 Uhr die HSG Nordhorn-Lingen im Bayer-Sportcenter vor, die in ihrem Heimspiel nicht über ein 21:21-Remis gegen Schlusslicht HF Springe hinauskam.

Die Vorbereitung auf diese bedeutsame Partie hat bereits begonnen. "Wir haben auf der Rückfahrt schon mit einigen Spielern Videoanalyse gemacht", sagt Bohrmann. Die betrifft vor allem die Fehlervermeidung im Angriff. Denn da müssen die Dormagener den Hebel ansetzen. "Wir haben vorne den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht und Wilhelmshaven dadurch zu Gegenstößen eingeladen", lautete die treffende Analyse von Co-Trainer Tobias Plaz. Das galt vor allem für den ersten Durchgang, "da hat man gemerkt, dass unser Angriff noch nicht so eingespielt ist", sagt Bohrmann, "das hat uns letztlich das Genick gebrochen." Denn von einem 2:4-Rückstand (7.) zogen die Hausherren vor 1286 Zuschauern vornehmlich durch Gegenstoßtore über 8:5 (15.) auf den 13:10-Pausenstand davon.

Nach zwischenzeitlichem Fünf-Tore-Rückstand (14:19, 45.) kämpften sich die Dormagener wieder bis auf zwei Tore heran (19:21, 54.) und hatten sogar die Chance, bis auf einen Treffer zu verkürzen, scheiterten dabei in der Schlussphase aber an WHV-Torhüter Markus Bokesch (2 Paraden gegen Max Bettin) oder am Pfosten (Genz, Bettin) und mussten sich am Ende mit drei Toren Differenz geschlagen geben. "Mit Sergio Muggli wäre mehr drin gewesen", sagt Bohrmann mit Blick auf den verletzten Schweizer Nationalspieler, "mit ihm wären wir im Angriff flexibler gewesen." Verbessert gegenüber seinem Debüt zeigte sich Alexander Feld, "doch ihm fehlt nach seiner Fußverletzung noch die Spritzigkeit und die Bindung an die Nebenleute", sagt Bohrmann über den aus Hamburg gekommenen, erstliga-erfahrenen Mittelmann.

Restlos zufrieden war das Trainergespann hingegen mit der Defensivarbeit ihrer Schützlinge. Dem Innenblock mit Johnny Eisenkrätzer und dem diesmal auch über 40 Minuten im Angriff eingesetzten Patrick Hüter bescheinigt Bohrmann eine "bärenstarke Leistung", Plaz spricht von einem "guten Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter." Was sich mit Zahlen belegen lässt: Weniger als 23 Tore hat der Wilhelmshavener HV in dieser Saison erst zwei Mal erzielt - einmal beim 22:21-Sieg in Bad Schwartau, einmal bei der 22:23-Niederlage in Hamm. In seinen zehn voraufgegangenen Heimspielen (acht Siege, zwei Niederlagen) hatte der Neuling im Schnitt 30 Treffer pro Partie erzielt.

"Diese Sicherheit der Abwehr müssen wir jetzt auf den Angriff übertragen", fordert Bohrmann, "wäre uns das am Samstag gelungen, hätten wir durchaus etwas Zählbares mitnehmen können." Das soll nun übermorgen gegen die HSG Nordhorn-Lingen nachgeholt werden. "Das waren immer enge Spiele, deshalb haben wir eine Chance", sagt Bohrmann. Mit einem Sieg könnten die Dormagener sogar die Abstiegsplätze verlassen - zumindest bis Freitag.

(NGZ)
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