Er steht für gebündelte Energie, Engagement, Eigenwilligkeit, aber auch als gradlinig und zuverlässlich haben ihn die Korschenbroicher stets kennen gelernt. Wenn Hans Bolten Montag sein 65. Lebensjahr vollendet, ist der "Hans Dampf in allen Gassen" auch wieder mal unterwegs. Allerdings nicht als "Anschubmotor" für eine Großveranstaltung, sondern ausnahmsweise mal ganz privat. Vollendet Montag sein 65. Lebensjahr: Hans Bolten - ein Mann, der sich stets für "seine" Stadt stark macht. NGZ-Archiv: L. Berns

Mit seiner Frau Else und zwei befreundeten Ehepaaren stößt er heute in einem idyllischen Schwarzwald-Ort auf seinen Geburtstag an. Doch damit nicht genug: Auch den 40. Hochzeitstag und das 40-jährige Betriebsbestehen wollen Else und Hans Bolten fernab der Heimat im kleinen Kreise feiern. Dabei ist der gebürtige Korschenbroicher mehr als heimatverbunden. Der gelernte Schreiner, der sich an der Rheydter Straße in Neersbroich vor 40 Jahren als Bestatter für die Selbständigkeit entschied und sich zudem als Gestalter von Holzgrabmalen einen klangvollen Namen gemacht hat, ließ kaum eine Gelegenheit aus, sich für sein Umfeld einzusetzen.

Dabei hatte er immer die Fortentwicklung der Stadt fest im Blick. Für die Umgehungsstraße Neersbroich hat Hans Bolten unaufhörlich gestritten - als CDU-Politiker und als Sprecher der damals eigens dafür gegründeten Bürgerinitiative - und das mit Erfolg. Gut zwölf Jahre hat das Ringen angedauert, er gab nicht auf und hat letztlich maßgeblich den Bau der 1,8 Kilometer langen Trasse - der L 31n - durchgesetzt. Aber auch ein funktionierender Einzelhandel lag Bolten stets am Herzen. Über 15 Jahre prägte er als Vorsitzender die Geschicke des Werberings Korschenbroich, bis er vor einigen Jahren Armin Kloeters für seine Nachfolge begeistern konnte.

Den Rückzug setzte Hans Bolten aber nicht mit Ruhestand gleich. Als Beisitzer steuerte er aus der zweiten Reihe seine Ideen bei. Den Volltreffer landete der heute 65-Jährige mit seiner Idee zum Korschenbroicher Kunstfrühling, eine Großveranstaltung, die Korschenbroich bundesweit in einem positiven Licht erstrahlen lässt. Als Bolten 1998 wieder mal auf dem Weg zu seinem Betrieb am Starnberger See unterwegs war, brütete er erfolgreich an einem Konzept, das Nachbarstädte aufhorchen ließ und mittlerweile in abgeänderter Form schon kopiert wurde.

Zunächst spukte dem Fan alter Autos eine Oldtimer-Veranstaltung im Kopf herum, doch das gab's ja schon. Bolten wollte mit dem Werbering einfach ganz neue Wege beschreiten. Er selbst war von seiner Idee, Kunst konzentriert in Geschäften und öffentlichen Gebäuden zu präsentieren, begeistert. Die Begeisterung wurde auf Anhieb von den Werberingmitgliedern geteilt.

Im Frühjahr 2000 verwandelte sich dann die historische City erstmals für drei Wochen in eine große Kunstgalerie. Mittlerweile ging in diesem Mai - in zweijährigem Rhythmus - die dritte Auflage des Korschenbroicher Kunstfrühlings mit Erfolg über die Bühne. Ein Kunstspektakel, das mittlerweile vom Freundeskreis, der Stadt, der Sparkassen-Stiftung und vielen Sponsoren mitgetragen wird.