Tennis Huta Galung setzt sich durch

Tennis · Im Finale des Tennis-Future-Turniers Segro International profitierte der Niederländer von der verletzungsbedingten Aufgabe des Vorjahressiegers Jan Mertl. Bei den Frauen siegte zuvor die Deutsche Meisterin Dinah Pfizenmeier.

 Auf den Titelgewinn fokussiert: Jesse Huta Galung bezwang Jan Mertl nach Aufgabe. Vor zwei Jahren war er noch im Finale gescheitert.

Auf den Titelgewinn fokussiert: Jesse Huta Galung bezwang Jan Mertl nach Aufgabe. Vor zwei Jahren war er noch im Finale gescheitert.

Foto: h. Jazyk

Zu einem richtigen Krimi entwickelte sich das Finale des Segro International im Kaarster Tespo nicht: Titelverteidiger Jan Mertl (ATP-Weltranglistenplatz 213) hatte gegen einen nahezu fehlerlosen Neusser Bundesligaspieler Jesse Huta Galung (ATP 233) neben den Nerven vor allem mit Rückenproblemen zu kämpfen. Die zwangen den Tschechen beim Stande von 1:6, 2:3 zur Aufgabe des Tennis-Future-Turniers, nachdem dem topgesetzten Niederländer das wohl ohnehin vorentscheidende Break gelungen war.

Mertl fehlte im Aufschlagspiel schon zu Beginn der Partie spürbar die nötige Kraft, so dass Huta Galung sich oft mit druckvollen Returns in eine gute Lage bringen konnte. Er selbst überzeugte bei eigenem Aufschlag in erster Linie mit einem variablen Spiel – gefühlvolle Stoppbällen wechselten sich mit knallharten Vorhand-Winnern ab.

Der Niederländer– in der Vorwoche noch in der ersten Runde der Australian Open gescheitert – war mit seiner Leistung zufrieden: "Es war nicht leicht, ich hatte mit einem Jetlag zu kämpfen. Am Ende wurde es aber immer besser." Mertl wirkte zerknirscht: "Vielleicht war die Belastung in den letzten Wochen zu hoch."

Über Rückenprobleme klagte auch Dinah Pfizenmeier, die sich im Finale der Damenkonkurrenz dennoch mit 6:4, 6:4 gegen die Belgierin Alison van Uytvanck durchsetzte. "Im Finale hat man mehr Adrenalin im Blut als bei einem normalen Spiel, das hat mir geholfen", sagte die aktuelle Deutsche Meisterin. Das enge Duell war durch harte Grundlinienschläge geprägt, die 20 Jahre alte Westfälin sicherte sich schließlich mit einem Rückhandwinner den Titel.

Turnierdirektor Marc Raffel zog nach dem einwöchigen Future-Turnier, bei dem insgesamt 25 000 US-Dollar Preisgeld ausgeschüttet wurden, ein positives Fazit: "Die Qualität der Spieler hat in der Spitze im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen. Die Spieler haben sich hier wohl gefühlt, auch das parallel veranstaltete Jugendturnier hat gut funktioniert." So schlugen vier Spieler aus den Top 250 der Welt in Kaarst auf, über die Woche verteilt seien laut Raffel zwischen 1 500 und 2 000 Zuschauer in der Tespo gewesen.

Für den Teammanager des Bundesligisten Blau-Weiß Neuss seien Vorbilder wie Huta Galung, den er als "einen Ästheten auf dem Tennisplatz" bezeichnet, wichtig, um Tennis der Jugend näher zu bringen: "Der Jugendsport bedeutet mir viel. Wenn die Kinder ihre Vorbilder spielen sehen können, begeistert sie das. Daher freut es mich besonders, dass ein Neusser Spieler gewonnen hat. Das steigert auch das Interesse an der Tennis-Bundesliga."

(NGZ)
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