Jüchen Hundehalter werden stärker kontrolliert

Jüchen · Immer wieder Beschwerden über freilaufende Hunde und Kot in Grünflächen, auf Wegen oder Kinderspielplätzen: Jetzt will die Gemeindeverwaltung härter durchgreifen und lässt das Ordnungsamt zu Kontrollgängen ausrücken.

 Hunde ohne Leinen lassen das Telefon des Ordnungsamtes schrillen.

Hunde ohne Leinen lassen das Telefon des Ordnungsamtes schrillen.

Foto: : lber

Freilaufende Hunde, stinkende Hinterlassenschaften auf Wegen oder in Grünflächen: Im Gemeindegebiet häufen sich die Probleme mit Hundebesitzern. So sieht es jedenfalls die Gemeindeverwaltung — und will ab sofort hart durchgreifen: "Es ist ein leichter Anstieg dieser Probleme zu erkennen, deshalb werden die Mitarbeiter des Ordnungsamtes verstärkt kontrollieren", so Rathaus-Sprecher Norbert Wolf gegenüber unserer Zeitung. Auch außerhalb der regulären Dienstzeit — also auch in den Abendstunden oder an Wochenenden — sollen bis zu vier Ordnungsamts-Mitarbeiter markante Bereiche kontrollieren. Die "Gemeinde-Sheriffs" werden etwa Spielplätze oder die Umgebung von Schulhöfen in Augenschein nehmen. Dabei sind Verwarnungen und Bußgelder für uneinsichtige Hundehalter möglich.

Jüchen: Hundehalter werden stärker kontrolliert
Foto: Michael, Reuter (mreu)

Regelmäßig klingelt im Ordnungsamt das Telefon: Am anderen Ende der Leitung beschweren sich Einwohner über Verunreinigungen durch Hundekot oder beklagen die Gefahren durch Hunde, die ohne Leine in den Orten unterwegs sind. Drei bis fünfmal die Woche gibt es solche Beschwerden — jetzt will die Gemeindeverwaltung dieses Problem lösen. Helfen sollen dabei regelmäßige Kontrollen vom Ordnungsamt.

Denn mit freundlichen Hinweisen und Appellen ist die Verwaltung bisher nicht weit gekommen, denn die Zahl der Beschwerden ist nicht zurückgegangen: "Wir haben bei der Verteilung der Hundesteuerbescheide für das Jahr 2013 auch ein neues Flugblatt mit Hinweisen und Ratschlägen an die Hundehalter verteilt", erläutert Norbert Wolf. Bisher hatten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes eher auf persönliche Gespräche statt auf Bußgelder gesetzt: "In der Regel wurden Hundehalter auf ihr Fehlverhalten hingewiesen; vonseiten des Ordnungsamtes wurden Verwarn- und Bußgelder in einzelnen Fällen erhoben", so der Rathaus-Sprecher.

Was Hasso und Co. dürfen und was ein Verstoß gegen geltendes Recht ihre Besitzer maximal kosten kann, das hat die Gemeinde geregelt: Je nach Art des Verstoßes kann sie Warn- oder Ordnungsgelder verlangen. Wer etwa einen Hundehaufen auf einer öffentliche Fläche nicht beseitigt, wer die Plicht zum Anleinen missachtet und wessen Hund so laut bellt, dass sich die Nachbarn gestört fühlen, kann mit bis zu 35 Euro zur Kasse gebeten werden.

Doch damit sind die rechtlichen Möglichkeiten noch nicht erschöpft. Nach den Bestimmungen des Landeshundegesetzes, welches das NRW-Ministerium für Verbraucherschutz im Jahr 2002 erlassen hat, können Ordnungswidrigkeiten für Hundeherrchen sogar noch teurer werden: Wer sein Tier etwa nicht anleint, nicht angemeldet hat und keine Hundesteuer bezahlt und sein Tier nicht so führt oder beaufsichtigt, dass es keine Gefahr für andere ist, kann mit einer Geldbuße bis zu 100 000 Euro belangt werden. Dies gilt auch für Plätze, an denen etwa wild lebende Tiere im Frühjahr oder Sommer brüten oder leben.

Norbert Wolf appelliert für ein "verträgliches Miteinander": Dazu gehören "Rücksichtnahme, Verständnis und Toleranz".

(NGZ)
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