Hockey HTC verpasst, auf Torejagd zu gehen

Neuss · Schon zur Pause lag der Hockey-Zweitligist aus Neuss gegen Klipper Hamburg mit 4:1 vorne. Nach dem Seitenwechsel konnte der Bundesliga-Absteiger im Fernduell mit Tabellenführer Schwarz-Weiß Köln aber keinen Boden gutmachen.

 Ein Sahnehäppchen am Samstagnachmittag: Der Niederländer Joris Eshuis setzt die Kugel nach Vorarbeit von Lucas Teepe mit einem gefühlvollen Heber zur 2:0-Führung ins Hamburger Netz.

Ein Sahnehäppchen am Samstagnachmittag: Der Niederländer Joris Eshuis setzt die Kugel nach Vorarbeit von Lucas Teepe mit einem gefühlvollen Heber zur 2:0-Führung ins Hamburger Netz.

Foto: A. Woitschützke

Eigentlich ist ein 4:1-Erfolg (Halbzeit 4:1) über den Klipper THC Hamburg ein sehr gutes Ergebnis. Nicht so für den Hockey-Zweitligisten HTC SW Neuss, denn im Fernduell um den Aufstieg ins Oberhaus könnte am Ende jeder Treffer wichtig sein. Und Schwarz-Weiß ist ein gebranntes Kind. In der vergangenen Saison hatten den Jungs um Kapitän Sebastian Draguhn ganze vier Tore zum Klassenverbleib in der 1. Liga gefehlt.

Umso unverständlicher ist, dass die Hausherren am Samstag im ersten Match des Doppelspieltages nach dem Seitenwechsel nicht entschlossener nachsetzen. Mit etwas mehr Konzentration, da war sich Teammanager Stephan Busse hinterher sicher, "hätte das hier auch 8:1 oder 9:1 ausgehen können". Genau dieses Ziel schienen die Gastgeber zu Beginn konsequent zu verfolgen. Schon in der fünften Minute gelang Mathias Gräber nach gekonnter Vorarbeit von Carsten Merge in Abstaubermanier der Führungstreffer. Doch in der direkten Folge ließen die Neusser das nötige Tempo vermissen. Genau das sei in dieser Liga das Problem, warb Trainer Omar Schlingemann um Verständnis für seine Schützlinge.

"Wir sind in der Lage, ein hohes Tempo mitzugehen. Aber wenn der Gegner uns nichts gibt, wird es schwer. Wir können noch nicht unser eigenes Tempo machen, sondern passen uns dem des Gegners an." So blieb eine vergebene Strafecke lange die einzige große Chance für den HTC. Die Neusser hatten sogar Glück, dass Maximilian Schröter die Kugel nach einem beherzten Sololauf von Christoph Amend übers halbe Feld für seinen schon geschlagenen Torhüter Lennard Leist von der Linie kratzte (21.). Im Gegenzug ließ der HTC aber seine ganze Klasse aufblitzen: Lucas Teepe glänzte als Passgeber, der Niederländer Joris Eshuis mit technisch hochwertigem Heber zum 2:0. Im Gefühl der eigenen Überlegenheit machte es sich der Aufstiegsaspirant nun indes zu bequem, ließ sich vom gemächlichen Tempo des Kontrahenten einlullen und kassierte durch Kapitän Jonas Kölln folgerichtig das 1:2 (25.).

Der Gegentreffer wirkte indes wie ein Weckruf für Schwarz-Weiß. Die Strafecken zwei und drei verpufften noch ungenutzt, aber bei der Wiederholung des vierten Versuchs traf Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn zum 3:1 (33.). Noch vor dem Gang in die Kabine legte Joris Eshuis seinem Sturmpartner Mathias Gräber den Treffer zum 4:1 (34.) auf.

Die zweite Hälfte bestritt Neuss im Schongang, vergab durch Gräber, Draguhn, Philipp Lautenbach und Philipp Weide aber trotzdem erstklassige Einschussmöglichkeiten. Das wäre um ein Haar noch in die Hose gegangen, erspielte sich Klipper doch seinerseits zwei kurze Ecken: Bei der ersten konnte Abbas Haider in höchster Not klären (38.), bei der zweiten (mit Neuss in Überzahl!) war Leist, der in den letzten fünf Minuten im Kasten Platz für Jonathan Lumme machte, zur Stelle.

(NGZ)
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