Hallenhockey HTC trifft im Derby einfach das Tor nicht

Neuss · Hockey-Erstligist aus Neuss verpasst mit der 2:7-Niederlage gegen den Düsseldorfer HC, Big Point im Kampf um den Klassenverbleib zu setzen.

 Ein Team: Der HTC SW Neuss kämpft mit aller Macht um seinen Platz in der Eliteklasse des Deutschen Hockey-Bundes.

Ein Team: Der HTC SW Neuss kämpft mit aller Macht um seinen Platz in der Eliteklasse des Deutschen Hockey-Bundes.

Foto: HTC

Es hätte so schön sein können ... Mit einem Heimsieg über den Düsseldorfer HC wäre der HTC SW Neuss mit dem Thema Klassenverbleib in der Hallenhockey-Bundesliga wahrscheinlich schon durch gewesen – und hätte den Erzrivalen aus der Landeshauptstadt so ganz nebenbei in größte Nöte gestürzt. Doch diesen Elfmeter vergab Schwarz-Weiß mit der schmerzlich deutlichen 2:7-Pleite (Halbzeit 1:4) in der wegen Corona nicht ganz so üppig wie sonst gefüllten Stadionhalle. Die Folge: Weil der ohnehin stärker eingeschätzte DHC auch am Tag darauf beim Crefelder HTC punktete (6:4), läuft für den HTC wie erwartet alles auf ein „Endspiel“ am nächsten Sonntag (18 Uhr, Stadionhalle) gegen Blau-Weiß Köln (beide drei Punkte) hinaus.

Zwar war Matthias Gräber von diesem Showdown stets ausgegangen („Da setzen wir dann alles auf eine Karte.“), doch wurmte ihn die Niederlage gegen Düsseldorf trotzdem sehr. „Denn ich hatte nicht das Gefühl, dass der DHC besser war als wir.“ Der große Unterschied zwischen den Teams: Während die Gäste ihre (wenigen) Torchancen mit bewundernswerter Selbstverständlichkeit zu nutzen verstanden, ging bei den Schwarz-Weißen im gegnerischen Schusskreis fast nichts. Dabei musste der Ex-Neusser Lennard Leist im Kasten der Düsseldorfer noch nicht mal glänzen. Brenzlige Situationen gab es vor ihm zuhauf, doch irgendwie schien den Neussern das Zielwasser abhandengekommen zu sein. „Wir haben überall hingeschossen, nur nicht aufs Tor“, bestätigte Gräber unwirsch. Seine Präsenz auf dem Spielfeld hätte sicher geholfen, doch machte eine schon in Krefeld erlittene Muskelverletzung im Oberschenkel seinen Einsatz unmöglich. Auch das vor dem Match in den Sozialen Netzwerken scherzhaft angedeutete Comeback von Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn fiel aus.

Die Hausherren mühten sich im Angriff nach Kräften, die Tore aber erzielte der DHC: Niklas Braun im Doppelpack (10./20.), Jaime Halfmann (20.) und Christopher Zec brachten den DHC bis zur 24. Minute mit 4:0 in Führung. Unter Umständen wäre der HTC noch mal zurückgekommen, hätte er kurz vor der Halbzeitpause nach dem Anschlusstreffer von Krystian Sudol (28.) per Strafecke auf 2:4 verkürzt. Nicht nur da machte sich das Fehlen des durchsetzungsstarken Ivo Otto bemerkbar. Und so begaben sich die Gäste direkt nach Wiederbeginn ganz entspannt daran, den für sie so immens wichtigen ersten Saisonsieg abzusichern. Als wiederum Niklas Braun schon in der 32. Minute einen Konter mit dem Tor zum 5:1 abschloss, geriet das eigentlich doch so brisante Match fast zum Verwaltungsakt. Die Neusser hatten durchaus ihre Möglichkeiten, verweigerten sich indes auch weiterhin dem erfolgreichen Torschuss, so dass Christian von Ehren für Düsseldorf mit dem 6:1 (48.) das halbe Dutzend vollzumachen wusste. Nach einem Assist von Krystian Sudol für Samir Khelil zum 2:6 (52.) opferten die Gastgeber für die letzten sechs Minuten Torhüter Konstantin Hayner zugunsten eines sechsten Feldspielers. Ohne Erfolg: Der DHC vergab durch Felix Dames einen Siebenmeter (55.) und hatte Glück, dass Bartosz Zaworski die Kugel nur an den Innenpfosten hämmerte (58.). Eine Zeitstrafe gegen Carsten Merge (Gelbe Karte) beendete 1:50 Minute vor Schluss die eh nur noch zarten Hoffnungen der Neusser auf ein Wunder. Christian von Ehren besorgte den Endstand (59.).

Gräber bleibt trotzdem optimistisch: „Wir haben schon gezeigt, dass wir es besser können.“

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