2. Hockey-Bundesliga Noch mal an die Schmerzgrenze gehen
Neuss · Nach dreiwöchiger Spielpause ist Hockey-Zweitligist HTC SW Neuss am Samstag beim etwas aus der Spur geratenen Großflottbeker THGC gefordert. Die Schützlinge von Trainer Matthias Gräber wollen Platz zwei unbedingt verteidigen.
So saß der Goalgetter zwar am Freitag mit im Bus, der die Jungs von der Jahnstraße zum Match am Samstag (Anpfiff 15.45 Uhr) beim Großflottbeker THGC brachte, doch auflaufen kann er auf der Anlage an der Otto-Ernst-Straße im Hamburger Westen nicht. Beim 9:3-Erfolg des HTC vor der dreiwöchigen Spielpause über den Neuling Club Raffelberg war ihm der Schläger eines Gegenspielers so derbe an die linke Hand gekracht, dass der Knochen seines Zeigefingers gleich mehrfach brach. Womöglich muss er damit sogar noch unters Messers. Und zum Abschluss der Hinrunde hatte ihm der Ball nach einer Abwehraktion von Vitali Shevchuk so unglücklich am Hinterkopf getroffen, dass er blutend ins Krankenhaus gebracht werden musste. Heftig!
Dass Mathis Schäfer trotz eingegipstem Finger in Flottbek unbedingt dabei sei wollte, hat indes einen Grund. An die Partie schließt sich nämlich die Saisonausklangsparty in der Hansestadt an. Zwar steht am 18. Juni noch das Spiel beim bereits als Meister feststehenden Gladbacher HTC aus, doch die Gelegenheit, auf der Hamburger Reeperbahn das angenehme mit dem nützlichen zu verbinden, wollte sich die Mannschaft einfach nicht entgehen lassen.
Die große Sause aus lassen nur die Trainer Matthias Gräber und Marcin Pobuta, die sich bereits am Samstagabend auf die Heimreise begeben, und Routinier Philipp Weide, der bei der Hochzeit seines langjährigen Teamkollegen Steven Dühr eingeladen ist.
Doch eine reine Lustreise sei das nicht, versichert Gräber. „Auch wenn es für beide Teams um nichts mehr geht, ist das schließlich immer noch ein Bundesliga-Spiel. Wir wollen trotzdem Gas geben.“ Zudem soll der vor der Pause eroberte zweite Tabellenplatz nicht kampflos hergegeben werden. Darum hat sich die Truppe, die in dieser Spielzeit erst einmal verloren hat (0:4 gegen den DSD Düsseldorf) , seit dem Kantersieg über Raffelberg vor Pfingsten auch nicht auf die faule Haut gelegt, sondern durchtrainiert. Auch im Hinblick auf die kommende Spielzeit sind bereits erste Gespräche mit dem aktuellen Personal gelaufen. „Stand heute bleiben alle“, sagt Gräber. Für zwei seiner Schützlinge ist die Saison nach dem Liga-Schlusspfiff freilich noch nicht zu Ende: Vitali Shevchuk nimmt im Sommer mit der Nationalmannschaft der Ukraine an der B-Europameisterschaft teil und Finn LangHeinrich trifft mit der deutschen U21-Nationalauswahl im Rahmen von Lehrgängen auf die Niederlande (12./13. Juli) und Frankreich (20. bis 24. Juli). Um seinen Platz im Team muss er jedoch hart kämpfen, fürs Erste besteht der Kader noch aus 38 Spielern.