Hockey „Aufstieg wäre nur ein Zwischenziel“

Neuss · Der Spielertrainer des Hockey-Zweitligisten Schwarz-Weiß Neuss blickt schon über die Hallensaison hinaus.

 Mit breiter Brust: (v.l.) Spielertrainer Matthias Gräber und Ivo Otto können mit dem HTC SW Neuss schon an diesem Wochenende die Rückkehr in die Erste Bundesliga perfekt machen.

Mit breiter Brust: (v.l.) Spielertrainer Matthias Gräber und Ivo Otto können mit dem HTC SW Neuss schon an diesem Wochenende die Rückkehr in die Erste Bundesliga perfekt machen.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Mit Siegen am Samstag beim Schlusslicht Bonner THV und am Sonntagabend bei Schwarz-Weiß Köln wäre dem Hockey-Zweitligisten HTC SW Neuss der Aufstieg ins Oberhaus schon vor den beiden abschließenden Spielen der Hallenrunde nicht mehr zu nehmen. Gewinnt der einzige Verfolger Kahlenberger HTC, auf Rang zwei bei einer mehr ausgetragenen Partie fünf Punkte zurück, am Samstag nicht in Oberhausen, könnten die Neusser bereits nach einem Sieg in Bonn die Sektkorken knallen lassen. Spielertrainer Matthias Gräber hat indes mehr als die Rückkehr in Deutschlands Eliteklasse im Sinn.

Herr Gräber, schon alles bereit für die große Aufstiegssause am Wochenende?

Matthias Gräber Natürlich wollen wir jetzt auch aufsteigen, aber das wäre nur ein Zwischenziel. Ich habe die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr genutzt, um einige Dinge zu sortieren – und habe mir dabei auch die Feldtabelle angeguckt. Da müssen wir noch einiges machen ...

Heißt konkret?

Gräber In der laufenden Hallensaion ist es uns gelungen, wieder attraktiveres Hockey anzubieten, wenn wir das Spiel gegen Bonn mal weglassen. Wir versuchen, den Gegner zu dominieren, unser Spiel ist nicht mehr nur auf eine Person ausgerichtet.

Damit meinen Sie natürlich Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn, der am Sonntag 36 Jahre alt wird.

Gräber Um das klarzustellen: Basti ist immer noch enorm wichtig. Aber in der Vergangenheit war der HTC immer davon abhängig, ob er einen guten Tag hat oder nicht. Das hat sich in der Halle schon ein wenig geändert. In Thore Langheinrich und Ben Dammer, die ja beide erst 18 sind, haben zwei weitere ganz junge Spieler den Sprung in die Mannschaft geschafft. Fürs Feld arbeite ich noch an zwei, drei Jungs, die uns auf dem Kurs, das Team zu verjüngen, weiterbringen können. Da sieht es ganz gut aus. Wir müssen nämlich nicht nur gucken, dass wir in der Halle auf jeden Fall aufsteigen, sondern wir wollen diese Saison auch nutzen, um den jungen Spielern Erfahrungen zu ermöglichen, die sie mit aufs Feld nehmen können.

Aber jetzt hat die Halle Priorität?

Gräber Klar, wenn du viel gewinnst, hast du auch Spaß. Das ist wichtig. Darum würden wir auch dann weiter Gas geben, wenn wir den Aufstieg schon an diesem Wochenende klarmachen. Unser Ziel ist, alle vier noch ausstehenden Spiele zu gewinnen.

Das sollte möglich sein, immerhin haben Sie mit ihrer Mannschaft bislang eine blütenweiße Weste.

Gräber Das ist richtig. Aber wir haben dabei auch vom Spielplan profitiert. Vielleicht hätten wir in einer fremden Halle ohne unser Publikum mal ein Spiel verloren. Da haben unsere Neusser Ultras, meine A-Knaben, einen fantastischen Job gemacht. Die Jungs gehen voll in ihrer Aufgabe, die Bundesliga-Herren mit ihren Trommeln und Gesängen lautstark zu unterstützen, auf. Sie bringen Schwung in die Halle. Das hilft wirklich sehr.

Jetzt auch in den entscheidenden Auswärtsspielen?

Gräber Da wäre klasse. Vielleicht besteht über Fahrgemeinschaften die Möglichkeit, die Jungs mitzunehmen. Fakt ist: Wenn wir gut spielen, kann uns in dieser Liga keine Mannschaft schlagen.

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