Lokalsport HTC Schwarz-Weiß Neuss macht ernst

Neuss · Hockey-Zweitligist beendete Turnier um den Natsu-Cup auf Platz zwei. Jetzt kommt Hollands Ex-Meister HC Rotterdam.

 Paul Toll (r.) gewann mit SW Neuss 3:2 gegen Groß Flottbek. Die Hamburger unterlagen im kleinen Finale Düsseldorf mit 0:3.

Paul Toll (r.) gewann mit SW Neuss 3:2 gegen Groß Flottbek. Die Hamburger unterlagen im kleinen Finale Düsseldorf mit 0:3.

Foto: Woitschützke

Nach der dritten Auflage des eigenen Hockey-Turniers um den Natsu-Cup darf sich Hockey-Zweitligist HTC SW Neuss zweier Dinge gewiss sein: Die Jungs von Trainer Matthias Gräber sind in der Lage, ein Match auch ohne eine vertretbare Ecken-Ausbeute zu gewinnen. Darüber hinaus besitzen Sebastian Draguhn & Co. das durchaus hilfreiche Talent, ihr Schicksal auch noch in den Schlussminuten eines Duells wenden zu können.

Ihr Meisterstück lieferte die neuformierte Truppe von der Jahnstraße bereits vor dem gegen den Erstligisten Uhlenhorst Mülheim mit 1:3 (Halbzeit 0:2) verlorenen Endspiel ab. Im umkämpften Halbfinale gegen den Zweitliga-Rivalen Großflottbeker THGC lagen die Gastgeber bis knapp vier Minuten vor dem Ende mit 1:2 zurück, ehe sie die Partie komplett drehten und noch mit 3:2 (0:1) gewannen. Dass dieser Husarenstreich überhaupt vonnöten war, hatten sich der Erstliga-Absteiger freilich selber zuzuschreiben. Zunächst fing sich Keeper Jonas Radeke gleich beim ersten Angriff der Hamburger in der fünften Minute den Treffer zum 0:1 ein. Seine Vorderleute brachten danach das seltene Kunststück fertig, bis zur Halbzeitpause acht Strafecken ungenutzt zu lassen. Zudem ließen sie gut ein halbes Dutzend allerbester Einschusschancen aus, mussten kurz nach Wiederbeginn sogar noch das 0:2 schlucken. Erst das erlösende Tor des vom Dortmunder HC gekommenen Alex Barabo ließ den HTC aufatmen. Abbas Haider versenkte in der 66. Minute endlich auch die erste und einzige von insgesamt zehn Strafecken zum 2:2 im Netz. Und kurz darauf profitierte Max Hubert beim Siegtreffer von der energischen Vorarbeit Sebastian Draguhns.

Im Finale gegen die vom noch bis Ende Mai in Neuss tätigen Omar Schlingemann trainierten Mülheimer "hast du dann schon gemerkt, dass uns nach vier Spielen in einer Woche ein paar Körner gefehlt haben", sagte Matthias Gräber. Obgleich es nur zum 1:3-Abschlusstreffer durch Sebastian Draguhn reichte (50./Ecke), fand er die Leistung seiner jungen Mannschaft "grundsätzlich okay." Zum ersten Mal auf diesem Niveau geforderte Spieler wie Daniel Reinhardt (HC Essen), Alex Barabo und Sebastian Binias (Kahlenberger HTC) hätten sich genauso gut verkauft wie Veith Cerwinski, Max Hubert und Timo Otten aus dem heimischen Talentstall. HTC-Eigengewächse wie Jan Mausberg, Paul Toll und Julian Dettmer hatten bereits in der vergangenen Spielzeit wertvolle Bundesliga-Luft geschnuppert. In den homogenen Kader zurück kehren nun auch Phil Graue vom Oberligisten Crefelder SV und Philipp Weide, der gemeinsam mit Sebastian Draguhn, Christoph Martial, Ivo Otto, Abbas Haider und Steven Dühr das Führungspersonal bildet. Verzichten muss der Coach allerdings zunächst auf den gerade am Knie operierten Goalie Martin Wagner (Meniskuseinriss). Sollte Radeke ausfallen, könnte der beim HTC nun als Torwarttrainer fungierende polnische Altinternationale Marcin Pobuta (40) einspringen. Mit Blick aufs erste Ligaspiel am 17. September sagte Gräber: "Jetzt haben wir noch genug Zeit für den Feinschliff." Höhepunkt und Abschluss der Vorbereitung ist am 14. September das Gastspiel des HC Rotterdam an der Jahnstraße (Anpfiff 19 Uhr). Der niederländische Meister von 2013 ist fast ausschließlich mit Nationalspielern bestückt. Gräber: "Das perfekte Ende."

(NGZ)
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