Hockey HTC bringt Ligaverbleib unter Dach und Fach
Neuss · Mit dem 5:3-Heimsieg über den Düsseldorfer HC hat SW Neuss das Ticket für eine weitere Saison in der Hallenhockey-Bundesliga gelöst.
Auch wenn es in seiner Wahrnehmung kein Endspiel gewesen war, in der Nacht vor der Partie gegen den Düsseldorfer HC hatte Daniel Strahn keine Ruhe gefunden. Da an Schlaf ohnehin nicht zu denken war, schaute sich der junge Trainer des Hallenhockey-Bundesligisten HTC SW Neuss noch mal alle Spiele des Lokalrivalen in dieser Saison an.
Ob es tatsächlich an der fast bis zum Morgengrauen dauerenden Zusatzschicht lag, dass die Hausherren mit dem 5:3-Heimsieg (2:3) den Klassenverbleib vorzeitig unter Dach unter Fach brachten, ließ der 31-Jährige offen, Fakt ist für ihn jedoch: "Das Video vom Hinspiel war der Matchwinner."
Denn die Bilder vom 5:5 zeigten Strahn bis ins Detail, wie dem Kontrahenten im Abstiegskampf beizukommen ist. "Wir wussten genau, wie der DHC seine Angriffe aufzieht und was wir dagegen tun müssen. Dass unsere Taktik zu einhundertprozent aufgegangen ist, macht mich als Trainer natürlich auch ein bisschen stolz." Direkt aus dem Spiel heraus gelang den Gästen nur ein Treffer. Und trotzdem lagen sie zwischenzeitlich mit 3:1 vorne. "Und wenn der DHC das vierte Tor nachgelegt hätte, wäre es schwer für uns geworden", räumte Teammanager Carlos Navarette ein.
Dabei begann der Aufsteiger, der in Philipp Weide und Felix Klocke auf zwei wesentliche Akteure zu verzichten hatte, äußerst konzentriert. Schon in der fünften Minute brachte der gesundheitlich angeschlagene Sebastian Draguhn die Schwarz-Weißen nach einem gewitzten Anspiel von Axel Schmitz aus der eigenen Hälfte heraus per Heber in Führung. Kurz darauf hätte der Ex-Weltmeister nachlegen können, scheiterte aber an DHC-Goalie Julian Wälzholz.
Dass die Gastgeber daraufhin ihre Ordnung verloren und in ungesunde Hektik verfielen, tat ihrem Spiel nicht gut. Prompt nutzten die Düsseldorfer durch Marco Testrut (12.) und Clemens Oldhafer (18.) ihre ersten beiden Strafecken zur 2:1-Führung. Nur der von Jan Fischer und Dominic Giskes aus dem Eck vorbereitete Treffer von Felix Meyer zum 3:1 (25.) entsprang einem Spielzug, den Strahn vorher aufgezeigt hatte. Gut fürs Nervenkostüm des Neulings war indes, dass wiederum Draguhn noch vor dem Seitenwechsel gleich die erste Neusser Strafecke zum 2:3-Anschluss (26.) verwandelte und Lennard Leist im Kasten des HTC bei Düsseldorfs dritter Ecke gegen Giskes parierte (28.).
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte stand Neuss das Glück Pate, als nach einer Attacke Giskes' die von Schmitz von der Linie gekratzte Kugel an den Pfosten sprang (32.). Danach jedoch kehrten die Gastgeber wieder zu kontrollierter Arbeit zurück - und trafen im Angriff nach Draguhns rasanter Soloattacke zum 3:3 (36.). Düsseldorf hatte nun zwar deutlich mehr vom Spiel, abgesehen von zwei Strafecken, die Leist gekonnt entschärfte, sorgte das Übergewicht aber für recht wenig Gefahr. Die besseren Einschussmöglichkeiten erspielten sich die Neusser. Trotzdem war bis vier Minuten vor Schluss Zittern angesagt, ehe Lukas Teepe den Ball bei einem Konter zum 4:3 durch die Schoner Wälzholz' schob. Kurz darauf knallte Ivo Otto, der die zweite Hälfte durchspielte, den Ball bei der zweiten Ecke an die Latte. 25 Sekunden vor dem Ende machte das von Teepe, mit den Assistenten Draguhn und Gräber, erzielte 5:3 alles klar.