Fußball Holzheimer SG spielt ganz groß auf

Neuss · Trotz des mitreißenden 6:2-Heimsieges über die SSVg. Heiligenhaus ist der Fußball-Landesligist noch nicht gerettet.

 Holzheims Torhüter Nico Bayer, der kurz vor dem Abpfiff verletzt raus musste und durch Fabian Cremer ersetzt wurde, rettet vor dem heranstürmenden Christos Karakitsos.

Holzheims Torhüter Nico Bayer, der kurz vor dem Abpfiff verletzt raus musste und durch Fabian Cremer ersetzt wurde, rettet vor dem heranstürmenden Christos Karakitsos.

Foto: Stefan Büntig

Weil auch die Konkurrenz fleißig punktete, ist die Holzheimer SG noch nicht durch, aber nach dem 6:2-Heimsieg (Halbzeit 2:2) des Neulings über die damit ebenso wie Jüchen/Garzweiler, Vohwinkel und den Düsseldorfer SC 99 abgestiegene SSVg. Heiligenhaus müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn nächste Woche nach nur einer Saison in der Fußball-Landesliga schon wieder Schluss wäre.

Im dritten Heimspiel in Folge zeigten die Kicker aus Holzheim mal wieder Nehmerqualitäten. Zwar brachte Yannick Joosten die Gastgeber nach einer Ecke von Maurice Girke per Kopf in Führung (15.) – kurz zuvor hatte Utku Acici für Heiligenhaus nur den Pfosten getroffen –, doch dann schlugen die Schützlinge von Trainer Imre Renji, der den Verein nach der Saison ebenso wie die komplette Mannschaft verlassen wird, entschlossen zurück:  Torjäger Christos Karakitsos krönte eine starke Attacke mit dem Ausgleich (17.) und verwandelte in der 36. Minute auch einen Elfmeter zum 2:1. Für den 32-Jährigen eine Sache der Ehre – trotz vom Vorstand vor Wochen angekündigtem Rückzug aus der Liga: „Kein Fußballer auf der Welt will absteigen. Wir auch nicht. Was dann kommt, ist völlige Nebensache.“

Die HSG, die Glück hatte, dass Schiedsrichter Maik Henkies (Essen) die zum berechtigten Strafstoß führenden Aktion von Torhüter Nico Bayer an Ammar Cengic nur mit der Gelben Karte bestrafte, schüttelte sich danach kurz – und beauftragte ihren Mann für spezielle Aufgaben mit dem Comeback: Kurz vor der Halbzeitpause verzückte Tom Nilgen alle Zuschauer beim Freistoß aus 25 Metern zum 2:2 mit seiner unfassbaren Schusstechnik. Ein Geniestreich mit Ansage und für den Neuling die Initialzündung für eine famose zweite Hälfte.

 Wie die Hausherren in der 52. Minute Maurice Girke im Strafraum in Szene setzten, erfüllte allerhöchste Ansprüche. Weil ihn der am Boden liegende Soh Narita nur mit einem höchstens im American Football erlaubten Hechtsprung am erfolgreichen Abschluss zu hindern vermochte, zeigte der Unparteiische dem Japaner sofort „Rot“ und dann auf den Elfmeterpunkt. Den nutzte Tom Nilgen natürlich zum 3:2. Auch der Treffer zum 4:2 (57.) war in seiner Entstehung ein echtes Prachtstück: Gegen den von Girke eingesetzten Marcus Buchen wusste Heiligenhaus’ großartiger Keeper Kai Gröger noch zu retten, auch Nilgens Nachschuss meisterte er, doch als Buchen den zurückspringenden Ball Girke uneigennützig in den Lauf legte, war auch der 33-Jährige geschlagen. In der letzten halben Stunde überbot sich der Aufsteiger im Auslassen der zuvor wunderbar herausgespielter Torchancen, so dass nur noch die eingewechselten Furkan Yalcin (85.) und Simon Petri (90.) zum 6:2-Endstand trafen. Die Lage im Abstiegskampf vor dem letzten Spieltag am Sonntag: Zwar hat die HSG auf Platz elf nur zwei Punkte Vorsprung auf den MSV Düsseldorf auf dem letzten Abstiegsplatz (15), doch müssten im Saisonfinale neben Hilal (beim VfB Solingen) auch Süchteln (gegen das Schlusslicht DSC 99), Odenkirchen (beim 1. FC Mönchengladbach) und Meerbusch II (in Cronenberg) punkten, um Maurice Girke & Co. bei einer Niederlage in Amern noch abzufangen. Und van Schewick glaubt ganz fest an seine furios aufspielenden Jungs: „Dann packen wir das halt nächste Woche!“

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