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Fußball-Landesliga Holzheim feiert Derbysieg über Kapellen

Holzheim · Das Nachbarschaftsduell in der Fußball-Landesliga hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte. In einer rassigen und emotional geführten Partie setzten sich die Gastgeber knapp mit 2:1 durch. Der SCK musste lange in Unterzahl spielen.

 Ja, wo springt denn der Ball hin? Kapellens Julian Garcia Ramon (l.) und Holzheims Joel Trotzki begegnen sich im Lokalduell auf der Johann-Dahmen-Sportanlage.

Ja, wo springt denn der Ball hin? Kapellens Julian Garcia Ramon (l.) und Holzheims Joel Trotzki begegnen sich im Lokalduell auf der Johann-Dahmen-Sportanlage.

Foto: Andreas Woitschützke

Da war richtig Feuer drin. Waren es im ersten Durchgang vor allem die Landesliga-Fußballer der Holzheimer SG, die im eigenen Stadion Emotionen in das Derby gegen den SC Kapellen brachten, zogen die Gäste nach dem Seitenwechsel gleich und waren drauf und dran, die Partie trotz Unterzahl in der entscheidenden Phase noch umzubiegen. Doch am Ende ging die HSG als Sieger vom Platz, die Truppe von Trainer Hamid Derakhshan behielt bei tollen Fußballwetter vor für das Derby angemessenen 400 Zuschauern knapp mit 2.1 (1:0) die Oberhand.

„Viele unserer Spieler haben Wehwehchen, wir gehen echt auf dem Zahnfleisch. Doch wir haben uns durchgebissen. Ein dickes Lob an das ganze Team“. meinte HSG-Coach Hamid Derakhshan, der sich zum echte Derbyspezialisten entwickelt. Unter seiner Regie gelang der zweite Sieg gegen den Lokalrivalen in Folge. Erstmals kurz nach seinem Amtsantritt Anfang 2020 und dann am Sonntag nach der Corona-bedingt monatelangen Zeit ohne dieses Nachbarschaftsduell. Für Kollege Björn Feldberg war es das erste Spiel gegen Holzheim in Verantwortung beim SCK. Klar, dass ihn die knappe Niederlage wurmte, doch er sah keinen Grund, in Depressionen zu verfallen. „Wir hatten einen gebrauchten Tag, aber wir haben zu zehnt aufopferungsvoll gekämpft und haben 60 Minuten richtig gut gespielt. Deswegen mache ich mir trotz der zweiten unglücklichen Niederlage in Folge null sorgen.“

Erstaunlich war allerdings, dass die Kapellener so lange brauchten, bis sie das Derby richtig annahmen. In der dritten Minute waren sie mit den Gedanken offenbar woanders, als sie zunächst einen Freistoß direkt an der Strafraumgrenze verursachten und sich dann auch noch HSG-Scharfschütze Tom Nilgen den Ball zurechtlegte. Nur wenige Sekunden später zappelte das Tornetz und die Gastgeber führten 1:0. Mit diesem Rückenwind dominierte Holzheim das Spiel zwar nicht deutlich, wirkte aber wesentlich aggressiver und entschied viele wichtige Zweikämpfe für sich. Das hatte auch Kapellens Germanos Ioannidis nach einer halben Stunde erkannt, als er seinen Mitspielern einen Weckruf verpassen wollte. „Hochfahren, wir sind zu ruhig“, schrie er, doch kurz darauf hatte nach einem weiteren Freistoß von Tom Nilgen Yannick Joosten beim Nachschuss das 2:0 auf dem Fuß. Als dann ausgerechnet Ioannidis noch vor der Pause mit Gelb-Rot vom Platz musste und Nilgen den anschließenden Freistoß an den Außenpfosten setzte, schien Holzheim endgültig auf der Siegerstraße.

Doch als dann direkt nach dem Wiederanpfiff Timo Arvanitidis eine gute Chance zum 2:0 für Holzheim liegenließ und wenig später eine merkwürdig passive HSG-Abwehr den SCK-Ausgleich durch einen Fallrückzieher von Nils Mäker ermöglichte (48.), wurde deutlich, dass die Partie doch noch kippen könnte. Denn plötzlich drehten die Gäste auf, eroberten sich trotz eines Mannes weniger immer häufiger im Mittelfeld auch dank des immer stärker werdenden Pablo Ramm die Oberhand und leiteten gefährliche Angriffe ein. Die HSG blieb zwar gefährlich, wenn sie schnell umschaltete und hätte zweimal durch Yannick Joosten und Baran Bal treffen können, doch auch Nils Mäker hätte den SCK in Führung bringen können, traf aber wenige Minuten nach seinem sehenswerten Ausgleich nur die Latte (53.). In der 65. Minute war es dann der eingewechselte Simon Sasse, der die Gäste mit einem Fachschuss in Front hätte bringen könnte, was allerdings eine starke Fußabwehr von HSG-Keeper Nico Bayer verhinderte.

„In der letzten Viertelstunde haben wir uns dann noch mal aufgerappelt und sind an die Schmerzgrenze gegangen“, beschrieb Holzheims Trainer, wie sich seine Mannschaft doch noch mal gegen die drohende Niederlage stemmte. Und dann war es nach den guten Einschussmöglichkeiten davor ausgerechnet die komplizierteste Situation im SCK-Strafraum, die zum Siegtreffer für Holzheim führte. Nach einem Einwurf geriet ein Kapellener Klärungsversuch per Kopf ins Zentrum, wo aus dem Gewühl heraus Leon Borkowski mit seinem schwächeren rechten Fuß flach zum 2:1 einschoss. Klar, dass es in der Schlussphase mit fünf Minuten Nachspielzeit noch mal hektisch wurde, auf beiden Seiten gab es jeweils eine glatt Rote Karte, doch die Gastgeber brachten den Vorsprung über die Zeit. SCK-Coach Björn Feldberg trug’s mit Fassung: „Davon geht die Welt nicht unter. Wenn wir so weiterarbeiten, kommen die Ergebnisse automatisch.“

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