Fußball-Landesliga Holzheimer SG steht vor einem Umbruch

Holzheim · Trotz einer starken Saison in der Fußball-Landesliga, die auf einem beachtlichen dritten Platz endete, haben die HSG einige Leistungsträger verlassen. Jetzt geht es darum, mit den Zugängen wieder eine schlagkräftige Truppe zu formen.

Hamid Derakhshan steht als Trainer der Holzheimer SG vor der schweren Aufgabe, mit zahlreichen Zugängen für die nächste Saison wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen.

Hamid Derakhshan steht als Trainer der Holzheimer SG vor der schweren Aufgabe, mit zahlreichen Zugängen für die nächste Saison wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen.

Foto: Heiko van der velden/heiko_van_der_velden

Im Fußball kommt es nicht selten vor, dass nach wenig erfolgreichen Spielzeiten Umbrüche vollzogen werden. Die Holzheimer SG steht nun auch vor einem solchen Umbruch, allerdings nach einer der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte. Nach dem Aufstieg im Jahr 2018 hat sich das Team seit der Amtsübernahme von Trainer Hamid Derakhshan kontinuierlich entwickelt. Die kürzlich beendete Meisterschaftsrunde schloss die HSG auf Platz drei ab und mauserte sich damit zumindest auf dem Papier zur Nummer eins im Fußballkreis Grevenbroich/Neuss.

Klar, Hamid Derakhshan ist stolz auf das, was er mit seinem Trainerteam und den rastlosen Unterstützern aus dem HSG-Vorstand und der ganzen Fußball-Abteilung auf die Beine gestellt hat. Dennoch haben die letzten Wochen der Saison ein wenig aufs Gemüt gedrückt. Zum einen waren da die großen Personalsorgen, die ihren Anteil an den Niederlagen gegen Hilden II (0:5), Fischeln (4:5) und Amern (1:2) hatten. Dadurch wurde die ansonsten überragende Rückrunde mit Siegen unter anderen gegen Viersen und den späteren Meister Büderich deutlich getrübt. Zum anderen waren es aber auch die personellen Entwicklungen, die in Holzheim die Stimmung trübten und letztlich einen Umbruch auslösten. So führte der sportliche Erfolg nicht dazu, dass Leistungsträger wegen der guten sportlichen Aussichten die finanziell eher unterdurchschnittlichen Möglichkeiten der Holzheimer außen vor ließen und blieben. Einige von ihnen folgten dem Werben der Konkurrenz. Zum Beispiel Toptorjäger Yannick Joosten, der zum VfL Jüchen/Garzweiler wechselt, der als Aufsteiger nächste Saison auch in der Landesliga dabei ist.

Ein Abgang, der für Hamid Derakhshan extrem schmerzlich ist, den er aber akzeptiert, weil er korrekt ablief. Schwer verdaulich sind für ihn dagegen die Abschiede von Spielern, die ihren Verbleib schon zugesagt hatten. Dazu gehört aus Sicht des Trainers zum Beispiel Torwart Nico Bayer, der in der Woche vor dem letzten Saisonspiel seinen Wechsel zur DJK Gnadental verkündete. Bayer kam allerdings auf unsere Redaktion zu und betont, dass er zu keinem Zeitpunkt eine 100-prozentige Zusage gegeben habe. „Es war meinerseits von Anfang an so kommuniziert worden, dass wenn der Großteil der Spieler des Kaders bleibt, ich auch bleibe“, erklärte Bayer. Weil dann aber zu viele gegangen seien, habe er sich für einen Wechsel entschieden. Derakhshan hält dagegen, dass das gesamte Trainerteam die Aussagen von Bayer, auch nach Bekanntwerden der anderen Abgänge, als feste Zusage aufgefasst habe. Es steht also Wort gegen Wort.

 „Wir haben Nico im letzten Spiel einen ordentlichen Abschied ermöglicht. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Aber ich möchte mich auch gar nicht mehr mit der Vergangenheit beschäftigen. Wir haben junge, ehrgeizige Spieler verpflichtet, auf die wir uns freuen und mit denen wir arbeiten wollen, um den Umbruch zu schaffen“, sagt Derakhshan. Wegen der Vakanz zwischen den Pfosten war zuletzt Payam Safarpour-Malekabad vom KFC Uerdingen als insgesamt zehnter Neuer gekommen. Mit einem potenziellen Zugang stehen die Holzheimer noch in Gesprächen. Käme der noch, würde der Kader 27 Spieler umfassen, vier mehr als im vergangenen Sommer. Dass sich die HSG noch mal breiter aufgestellt hat, liegt in den Erfahrungen der zurückliegenden Saison begründet. Hinzu kommt, dass die nächste Spielzeit wieder mit größeren Staffeln gespielt wird und dass die Qualität deutlich zunimmt. Schließlich kommen Mannschaften wie Monheim und TuRU Düsseldorf aus der Oberliga runter und starke Aufsteiger wie Jüchen und Büderich hoch. Derakhshan: „Wir haben es auch vorher geschafft, schwerwiegende Abgänge zu kompensieren. Ich hoffe, dass uns das wieder gelingt.“

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