Fußball-Landesliga Holzheim hat Umbruch gut gemeistert
Holzheim · Trotz eines bärenstarken dritten Platzes in der Vorsaison musste Fußball-Landesligist HSG im Sommer den Kader umbauen. Im ersten Saisonabschnitt fand sich das Team erstaunlich schnell, es überwintert auf Platz sechs.
Mit einem Unentschieden (Fortuna Dilkrath) und einer Niederlage (MSV Düsseldorf) aus den beiden ersten Rückrundenspielen musste die Holzheimer SG in der Fußball-Landesliga mit einem Dämpfer in die Winterpause gehen. Schließlich hatte sie aus diesen beiden Partien zu Saisonbeginn sechs Punkte geholt und war anschließend mit vier weiteren Siegen zwischenzeitlich an die Tabellenspitze gestürmt. Und das, obwohl es im Sommer einen großen Umbruch zu verkraften gegeben hatte. Deswegen will sich Trainer Hamid Derakhshan auch gar nicht den Gesamteindruck vom durchwachsenen Jahresausklang trüben lassen. Sein Team ist als Sechster in die Winterpause gegangen.
„Wir mussten insgesamt 17 neue Spieler integrieren. Dass es zu Saisonbeginn so schnell so gut gelaufen ist, hat uns überrascht. Wir können stolz sein, dass der Kader so schnell zusammengewachsen ist“, erklärt Derakhshan. Nach den Abgängen von Leistungsträgern wie Yannick Joosten, Nico Bayer, Leon Borkowski und Christos Pappas ist es offenbar gelungen, mit jungen Akteuren für eine Blutauffrischung zu sorgen und die richtigen Charaktere auf die Johann-Dahmen-Sportanlage zu locken. „Die Spieler haben alles gegeben und von Anfang an voll mitgezogen“, sagt Derakhshan. Vom Start weg gelang es den Holzheimern, mit ihrer taktisch flexiblen Spielweise und ihrer hohen Laufbereitschaft, dominant aufzutreten, viel Ballbesitz zu kreieren und den Gegnern ihre Spielweise zu diktieren. Daraus ergaben sich viele Chancen und auch viele Tore. Mit 45 Treffern ist die HSG nach den beiden Topteams 1. FC Monheim und SC Kapellen in dieser Hinsicht die beste Mannschaft der Liga.
Allerdings hätten es nach Ansicht von Derakhshan durchaus noch ein paar Tore mehr sein können. Für ihn hat es in der einen oder anderen Situation noch an Effektivität gemangelt. „Für den großen Aufwand, den wir betreiben, müssen wir uns mehr belohnen und mehr Spiele gewinnen“, betont Derakhshan. Dass das nicht gelungen ist, lag auch daran, dass es die HSG nicht dauerhaft schaffte, die Defensive zu stabil zu bekommen. Mit 38 Gegentoren sind die Holzheimer in dieser Hinsicht das schlechteste Team der oberen Tabellenhälfte. Als Hauptgrund für diesen Malus hat der HSG-Trainer ein Übermaß an Verletzungspech ausgemacht. Elf schwerwiegender Blessuren sorgten unter anderem dafür, dass sich die Abwehrreihe wegen ständiger Wechsel nicht richtig einspielen konnte.
Ganz bitter war zum Beispiel der Ausfall von Kapitän Pascal Schneider, der sich am sechsten Spieltag beim Auswärtssieg gegen Wermelskirchen bei einem Kopfball eine schwere Gesichtsverletzung zuzog und anschließend gar nicht mehr auflaufen konnte. Prompt folgte im Spiel darauf ausgerechnet im Derby gegen den SC Kapellen die erste Saisonniederlage. Doch die Ausfälle von wichtigen Spielern hatten auch zur Folge, dass andere Akteure Verantwortung übernehmen mussten. Besonderes in dieser Hinsicht leistete Neuzugang Simon Büchte, der mit gerade mal 19 Jahren zum Ersatzkapitän aufstieg und sich in der Abwehr zu einer festen Größe mauserte.
Dennoch sahen sich die Holzheimer gezwungen, in der Winterpause noch mal auf dem Transfermarkt tätig zu werden, zumal sich nach Tom Nilgen (SVG Weißenberg) auch noch Edward Osei-Nkansah (MSV Düsseldorf), Lionel Tchakounte (Ziel unbekannt) und Stephan Wanneck (DJK Gnadental) verabschiedeten. Neu ist bislang Hiromasa Sato, der Defensivallrounder kommt vom Ligakonkurrenten SC Düsseldorf-West. Zudem steht Steven Dyla wieder für die linke Außenbahn zur Verfügung, er hatte zuletzt rund ein Jahr pausiert. „Wir werden aber noch mehr tun, es gibt noch Bewegung“, sagt Hamid Derakhshan, der seine Jungs am Dienstag zum Auftakt der Vorbereitung bat. Das erste Testspiel steht am Sonntag daheim gegen Delhoven an.