Hockey HTC will sich ein Winterpolster zulegen

Neuss · Nach den Spielen gegen Schwarz-Weiß und Blau-Weiß Köln geht es für den Hockey-Zweitligisten aus Neuss in die Pause auf dem Feld. Am 27. November beginnt die Hallenrunde.

 Auf der Pirsch: Gracjan Jarzynski (2.v.l.) kann nach seinem Einsatz für die Polnische Nationalmannschaft wieder ins Neusser Trikot schlüpfen. Wie sein Landsmann Krystian Sudol (l.) ist er am Wochenende gleich zweimal gefordert.

Auf der Pirsch: Gracjan Jarzynski (2.v.l.) kann nach seinem Einsatz für die Polnische Nationalmannschaft wieder ins Neusser Trikot schlüpfen. Wie sein Landsmann Krystian Sudol (l.) ist er am Wochenende gleich zweimal gefordert.

Foto: Andreas Woitschützke

Nein, nach der ersten Saisonniederlage am Sonntag in Krefeld hing beim Hockey-Zweitligisten HTC SW Neuss nicht der Haussegen schief. „Du verlierst ja lieber gegen den Tabellenersten als gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib“, sagt Trainer Matthias Gräber. Weil sich beim 0:1 an der Hüttenallee aber Teile der Mannschaft durchaus auf Augenhöhe gesehen hatten, war im Rahmen einer gemeinsamen Videoanalyse am Dienstag Klartext angesagt. „Diesen Zahn haben wir den Jungs gezogen“, stellt der Coach klar.

Er und sein Co-Trainer Marcin Pobuta hatten nämlich noch „viel Luft nach oben“ gesehen: „Keiner hatte Normalform. Es sind keine drei Pässe von Schläger zu Schläger gegangen und wir hatten den Ball nie länger als 15 Sekunden in unserem Besitz. Wir haben uns zu wenig getraut.“ Und weil auch die Ausführung der Strafecken wieder mal geradezu kläglich ausfiel, standen im Training verstärkt Standards auf dem Programm. Um seinen Schützen die Sache zu erleichtern, ersparte er ihnen jegliche „Sperenzchen. Wir halten die Ecken jetzt einfach, dann flutscht schon irgendwann mal eine rein.“ Damit hakt er das Match beim Spitzenreiter aber ab, schließlich stehen zum Abschluss der Hinrunde (weiter geht es auf dem Feld erst am 23. April) noch zwei eminent wichtige Partien an: am Samstag (Anpfiff 16.30 Uhr) gegen Schwarz-Weiß Köln und am Sonntagmittag (12 Uhr) bei Blau-Weiss Köln. „Das einzige, was jetzt erstmal zählt, ist ein Sieg am Samstag“, gibt Gräber jedoch vor. Denn da am Saisonende womöglich vier Klubs runter müssen, sei der Tabellenneunte Schwarz-Weiß Köln „als Anführer der Abstiegszone ein direkter Konkurrent.“ Mit einem Heimsieg und dann zehn Punkten Vorsprung würden sich die Neusser also noch vor der Winterpause ein fettes Polster zulegen. Soll das gelingen, wäre es sicher von Vorteil, die Gastgeber könnten den Wirkungsbereich von Simón Quinders López entscheidend begrenzen. In Routinier Sebastian Lehrke verfügt das Team von Trainer Christopher Jäkel noch über eine zweite spielprägende Figur.

Mit einem Erfolg im Rücken – es wäre der erste Sieg nach zuletzt drei Unentschieden und einer Niederlage gegen freilich top platzierte Rivalen – ließe sich am Sonntag auch der Trip in den Beethovenpark wesentlich entspannter angehen. Blau-Weiß Köln, 2019 im Duell mit Großflottbek erst am letzten Spieltag um den Erstliga-Aufstieg gebracht, sitzt dem HTC als Tabellenfünfter mit einem Rückstand von nur zwei Punkten zwar im Nacken, ist in dieser Spielzeit jedoch längst kein ernsthafter Kandidat mehr fürs Oberhaus. An guten Tagen ist die Truppe um den Ex-Neusser Axel Schmitz (42 Jahre) sowie die Olympiasieger Jan-Marco Montag (38) und Linus Butt (34) aber immer noch ein echtes Schwergewicht. So gelang Erstliga-Absteiger Flottbek in Köln erst fünf Minuten vor Schluss der Treffer zum 2:2-Ausgleich.

Der Blick in die an heiße Auseinandersetzungen reiche Historie verrät Gräber: „Mit Blau-Weiß Köln haben wir immer eine Rechnung offen. Das waren immer geile Spiele.“

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