Hockey Diesmal ist der HTC nicht der Topfavorit

Neuss · Hockey-Zweitligist Schwarz-Weiß Neuss startet am Sonntag beim starken Neuling DSD Düsseldorf in die Hallensaison.

 Auf Goalgetter Sebastian Draguhn (l.) kann der HTC SW Neuss auch in der Halle nicht verzichten.

Auf Goalgetter Sebastian Draguhn (l.) kann der HTC SW Neuss auch in der Halle nicht verzichten.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Wenn in der 2. Hockey-Bundesliga West vor einer Hallensaison nach den Aufstiegsfavoriten gefragt wird, poppt fast reflexartig der Name HTC SW Neuss auf. Drei der sechs beteiligten Teams legen sich im Teamcheck auf hockey.de auch aktuell auf Schwarz-Weiß fest. Und warum auch nicht, die sympathische Fahrstuhl-Truppe aus dem Jahnstadion war im vergangenen Jahrzehnt stets ein todsicherer Tipp.

Das soll, bitteschön, auch in dieser Saison so bleiben, wünscht sich Trainer Matthias Gräber. Er sieht seine Mannschaft irgendwo zwischen Platz eins und drei, gibt aber zu bedenken: „Die Liga ist sehr ausgeglichen, hat keinen klaren Favoriten.“ Das Team, das in der vergangenen Saison recht unglücklich aus dem Oberhaus abstieg, hat in Tomasz Górny (DSD Düsseldorf), Patryk Pawlak (AZS AWF Poznan), Gräber (springt nur noch im Notfall ein), Kapitän Jan Mausberg (fällt mit einer Schambeinentzündung auf unbestimmte Zeit aus) und Jacek Kurowski, der sich unter seinem polnischen Nationaltrainer beim auch international beschäftigten Wiener AC auf die Hallen-EM in Berlin (17. bis 19. Januar 2020) vorbereitet, für die Rückrunde auf dem Feld aber nach Neuss zurückkehrt, entscheidendes Personal verloren.

Vom Stamm übriggeblieben sind neben Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn (35 Jahre) nur noch Ivo Otto (30), Mario Stümpel (29), Cedric Heimbach (22) und Konstantin Hayner (20) im Tor. Drumherum baut Gräber eine neue, vor allem junge Mannschaft auf. Dazu passen auch die neuen Spieler: Rückkehrer Ben Dammer (Düsseldorfer HC) ist ebenso wie Thore Langheinrich (ETG Wuppertal) gerade erst 18 Jahre alt geworden. Ihr Coach weiß natürlich, dass die in der Verteidigung eingesetzten Youngster noch Zeit benötigen, „aber sie werden spielen“, verspricht er.

Die am 29. Oktober in Angriff genommene Vorbereitung fand am Sonntag mit sechs Partien binnen einer Woche ihren Höhepunkt: Zu Beginn gab es ohne Sebastian Draguhn eine 5:7-Niederlage gegen den Russischen Meister Dinamo Jekaterinburg, gegen den vom Ex-Neusser Philipp Weide trainierten Regionalligisten HC Essen gelang ein deutlicher 18:4-Erfolg. Ins Turnier des Gladbacher HTC mit vier Matches an zwei Tagen starteten die Neusser mit einem satten 6:2-Erfolg im „Rückspiel“ über Euro-Hockey-League-Teilnehmer Dinamo Jekaterinburg. Den anschließenden 8:6-Sieg über den Ligarivalen DSD Düsseldorf (ohne Torjäger Daniele Cioli) wollte Gräber, der erneut auf Draguhn verzichten musste, ebenso nicht überbewerten wie den schwächeren zweiten Tag mit einer verheerenden Niederlage gegen den Crefelder HTC (2:14) und einem 3:3-Unentschieden gegen die ebenfalls im Bundesliga-Oberhaus spielenden Gastgeber.

Der erste Pflichtspieleinsatz führt Schwarz-Weiß am Sonntag (12 Uhr, Halle des Marie-Curie-Gymnasiums in Gerresheim) zum DSD Düsseldorf. „Danach weißt du direkt, wo der Zug hingeht“, sagt Gräber, der den Neuling mit Hallenspezialisten wie Cioli und Górny sowie Rachid Sadou und Torhüter Jonas Weissner (kam vom Deutschen Meister Uhlenhorst Mülheim) zu den Aufstiegskandidaten zählt. Auch den Bonner THV erwartet er weiter oben, vor allem unbequem dürften der Kahlenberger HTC, Schwarz-Weiß Köln und der Oberhausener THC sein.

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