Hockey Jetzt muss für HTC einfach ein Sieg her

Neuss · Hockey: Ausgerechnet in den beiden Heimspielen gegen die Topklubs RW Köln und Mülheim muss SW Neuss punkten.

 Ab durch die Mitte: Mario Stümpel musste am Sonntag mit einer Zerrung raus, sollte in den Heimspielen gegen RW Köln und Uhlenhorst Mülheim aber für den HTC SW Neuss auflaufen können.

Ab durch die Mitte: Mario Stümpel musste am Sonntag mit einer Zerrung raus, sollte in den Heimspielen gegen RW Köln und Uhlenhorst Mülheim aber für den HTC SW Neuss auflaufen können.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Die Tabelle lügt nicht – das weiß jeder Sportfan. Und doch kommt Matthias Gräber zu diesem Schluss: „Wir könnten jetzt dastehen, wo Blau-Weiß Köln steht.“ Das hieße: Der Trainer thronte mit dem HTC SW Neuss ungeschlagen auf Platz eins. Die Realität sieht dummerweise komplett anders aus: Nach drei Spielen ohne Sieg ziert Schwarz-Weiß das Tabellenende  – und steht damit am Wochenende in den Heimspielen gegen Rot-Weiß Köln und Uhlenhorst Mülheim schon gewaltig unter Druck. Das weiß natürlich auch Gräber und fordert: „Aus diesen beiden Spielen musst du schon mit drei Punkten rauskommen.“

Soll das gelingen, muss er mit seinem Team jedoch ein Problem schnellstens in den Griff bekommen: die Schlafmützigkeit zu Beginn einer Partie. Beim 3:5 gegen den Düsseldorfer HC lag der HTC sofort mit 0:2 zurück, einen Tag später hieß es beim 5:7 in Köln nach wenigen Minuten sogar 0:4. Was dabei schiefgelaufen war, förderte hinterher das intensive Studium der Spielvideos zutage. „Wir werden einige Sachen umstellen“, kündigt der Coach nun an, „auch taktisch etwas verändern. Ich glaube außerdem, wir stehen alle viel zu lange auf dem Platz. Wir müssen mehr und schneller wechseln.“ Die Trägheit zu Beginn des Spiels ist für ihn ein altbekanntes Manko. „Das hatten wir auch schon mal auf dem Feld.“ Um sich und sein Team schneller auf Betriebstemperatur zu bringen, ändert er das Warm-up. „Die Sachen, die wir schon seit 15 Jahren machen, reichen nicht mehr. Ich will die Grelligkeit schon beim Aufwärmen sehen.“

Aber selbst, wenn die Neusser die hausgemachten Probleme lösen, wartet da immer noch die Konkurrenz – und die ist hochkarätig, obwohl beide Klubs ihre besten Akteure an die bei der Hockey-WM aktive Nationalmannschaft abgegeben haben. Das bereitet vor allem Rot-Weiß Köln große Probleme. Wie Neuss hat der DM-Halbfinalist der vergangenen Saison nach drei Partien erst einen Punkt  auf seinem Konto – gegen Düsseldorf reichte es zu einem 2:2-Unentschieden. Dass die Jungs aus der Domstadt wirklich absteigen könnten, daran glaubt freilich selbst in Neuss niemand. Dazu ist das Team von Trainer André Henning immer noch viel zu stark: Moritz Trompertz gehört dem A-Kader an und führt damit eine mit U21- und U18-Nationalspielern gespickte Truppe an. „Und wenn es eng wird, haben die in der Hinterhand noch die Zeller-Brüder und Benny Wess, der für mich immer noch der beste Hallenspieler der Welt ist“, sagt Gräber. Allerdings: In der vergangenen Saison gewann Schwarz-Weiß zu Hause gegen den Titelaspiranten – und da waren alle Topleute dabei. Mülheim, nun auch in der Halle trainiert vom Ex-Neusser Omar Schlingemann, schickt ebenfalls Könner aufs Parkett. Gräber fallen auf Anhieb Ex-Nationalspieler Tobias Matania sowie Niklas Bosserhoff und Malte Hellwig aus der deutschen U21-Auswahl ein. Mit fünf Punkten aus drei Spielen und Platz zwei ist Uhlenhorst im Soll, doch wie für Köln gilt auch hier: „Die liegen uns“, stellt Gräber mit Blick aufs Vorjahr fest, in dem Schwarz-Weiß der Sieg über Mülheim letztlich den Klassenverbleib bescherte.

Personell ist bei den Neussern fast alles im grünen Bereich: Der fleißige Mario Stümpel musste gegen BW Köln mit einer Zerrung raus, sollte aber ebenso spielen können wir der seit dem Krefeld-Match angeschlagene Kapitän Jan Mausberg. „Er hat ganz normal trainiert“, beruhigt sein Coach.

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