Hallenhockey Nachwuchs des HTC macht wieder Spaß
Neuss · Noch ist es für Schwarz-Weiß Neuss ein weiter Weg zurück zu alter Herrlichkeit, doch an der Jahnstraße wird jetzt auch im zu lange vor sich hindümpelnden Jugendbereich wieder erfolgreicher Hockey gespielt. Die NGZ gibt einen Überblick.
Am Rosenmontag kraxelte Matthias Gräber bei Bilderbuchwetter gemeinsam mit seiner Australian-Shepherd-Hündin Nola auf den Gipfel des 1493 Meter hohen Feldberg im Schwarzwald. Von ähnlichen Höhenflügen ist der beim HTC SW Neuss hauptamtlich angestellte Hockey-Trainer mit dem Nachwuchs der Schwarz-Weißen zwar noch eine ganze Ecke entfernt, doch er arbeitet daran. Im Verbund mit seinem Kollegen Oliver Stümpel sowie den stressfesten Jugendwartinnen Kristin Albrecht und Katja Plückelmann hat er, um im Bild zu bleiben, schon den ersten Teil des beschwerlichen Anstiegs zurück an die (Leistungs-)Spitze gemeistert und kann nach der immer noch nicht ganz beendeten Hallensaison zufrieden Bilanz ziehen: „Wir haben mit fünf Mannschaften in der Regionalliga gespielt, davon sind drei in die Westdeutsche Endrunde gekommen. Ich denke, wir haben die Corona-Zeit gut genutzt.“
Und die zu den größten Hoffnungen berechtigende weibliche U12 hat ihren Saisonhöhepunkt sogar noch vor sich. Am Samstag spielen die von Oliver Stümpel trainierten Mädels gegen den RTHC Leverkusen und Uhlenhorst Mülheim um den Einzug ins Halbfinale, am Tag darauf geht es im Finale um den „Besten im Westen“. Wie viel Arbeit noch vor ihnen liegt, mussten Gräbers Jungs derweil in der Altersklasse U16 erfahren: Angetreten als stolzer Westdeutscher Oberliga-Meister und Deutscher Jugendpokalsieger auf dem Feld, setzte es bei der Endrunde gegen den späteren Turniersieger Düsseldorfer HC (1:6) und nur eine Viertelstunde später gegen den Zweitplatzierten Uhlenhorst Mülheim (1:10) noch deutliche Niederlagen. „Die haben uns richtig weggepflügt“, gibt Gräber zu. Es reichte schließlich zum fünften Platz. Die weibliche U14, drittes Team des HTC mit einem Ticket für die Westdeutsche Meisterschaft, haderte ein wenig mit sich und dem Spielglück, vor allem nach der 3:4-Niederlage (trotz 2:0-Führung) zum Auftakt gegen den Düsseldorfer SC, der sich am Ende auch den Titel holte. Obwohl nach dem 0:3 im zweiten Match gegen den RTHC Leverkusen nur Platz fünf heraussprang, war Coach Stümpel mit seiner Truppe zufrieden: „Wir haben noch mal gezeigt, dass wir unter den besten sechs Mannschaften im Westen durchaus mithalten können. Eine tolle Entwicklung.“
Die männliche U12 belegte in ihrer bärenstarken und durchweg mit im Schnitt anderthalb Jahre älteren Rivalen besetzten Gruppe trotz durchaus überzeugenden Leistungen nur Platz vier und verpasste damit den Sprung in die Endrunde. Gräber hält jedoch große Stücke auf die von ihm trainierten Talente, denn für die anstehende Spielzeit auf dem Feld kommt überaus kompetentes Personal aus der von Lena Grein betreuten U10. Die ist erst am 12. Februar mit drei souveränen Siegen in die Hallenrunde gestartet, was vor allem an Topleuten wie Tristan Albrecht, Moritz Kluitman und Flo Reipen liegt. Für die Regionalliga-Saison auf dem Feld legt Gräber die Latte schon jetzt ziemlich hoch: „Die spielen ganz sicher um den Titel.“
Noch im Einsatz befindet sich auch die männliche U8 von der Jahnstraße. Zum Auftakt gab es Siege gegen den Crefelder HTC (5:2) und Düsseldorfer SC 99 (3:1) Nur die Partie gegen Gastgeber CSV Marathon Krefeld ging mit 1:3 verloren. Im Duell mit dem Erzrivalen Düsseldorfer HC stimmte dann wieder alles: Nach dem 14:2-Erfolg bescheinigte Lena Grein ihrer Mannschaft „eine sehr starke Offensiv- und Defensivleistung. Ein Klasse-Auftakt.“ Am ersten Märzwochenende geht es in dieser Altersklasse weiter. Um den Titel des Bezirksmeisters spielt die männliche U12 II am Sonntag vor heimischem Publikum. Diese Chance hatte sich Schwarz-Weiß mit einem überzeugenden 5:2-Sieg über den DSD Düsseldorf erspielt. Die knappe 1:2-Niederlage (nach 1:0-Führung) gegen den Düsseldorfer HC ließ sich darum locker verkraften.