Hallenhockey-Bundesliga Mitreißender Auftritt in Schwarz-Weiß

Neuss · Hallenhockey-Bundesligist HTC SW Neuss schlägt in heimischer Stadionhalle vor mehr als 500 Zuschauern Uhlenhorst Mülheim mit 8:5.

Der beste Spieler auf dem Feld in Aktion: Vitali Shevchuk (M.) im direkten Duell mit Mülheims Torhüter Lennart Küppers.

Der beste Spieler auf dem Feld in Aktion: Vitali Shevchuk (M.) im direkten Duell mit Mülheims Torhüter Lennart Küppers.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Viel mehr Action geht kaum: Zunächst mit 0:3 zurück, dann ein nicht gegebener Treffer zum vermeintlichen Ausgleich und obendrauf eine fantastische Rallye binnen 13 mitreißender Minuten von 2:4 (30.) auf 5:4 (43.) – beim 8:5-Sieg (0:3, 2:1, 3:0, 3:1) über Uhlenhorst Mülheim bot Erstligist HTC SW Neuss den wieder mehr als 500 Zuschauern so ziemlich alles, was Hockey unterm Hallendach so außerordentlich attraktiv macht.

Da blieb selbst dem stressresistenten Teammanager Stephan Busse fast die Spucke weg. „Nach dem 0:3 hätte ich das nicht mehr für möglich gehalten“, bekannte er. In der Tat: Das erste Viertel gehörte den stets fest für die Play-offs gebuchten Gästen. Die Tore von Nationalspieler Malte Hellwig und Julius Meyer (2) drückten das Kräfteverhältnis nur unzureichend aus, ließen die Grün-Weißen doch darüber hinaus noch vier ihrer sechs Strafecken (die erste schon nach 45 Sekunden) ungenutzt. Doch die Neusser schlugen zurück, verkürzten durch Treffer von Finn LangHeinrich sowie Krystian Sudol auf 2:3 (27.). Sie verzagten auch nicht, als Finn LangHeinrichs verwandelter Strafecke zum Ausgleich die Anerkennung verweigert blieb und Mülheim noch kurz vor dem Seitenwechsel durch Julius Meyer zum 4:2 traf.

Im furiosen dritten Abschnitt sorgten Jan Mausberg, Bartosz Zaworski und Philipp Weide per Siebenmeter für die 5:4-Führung (43.) der Hausherren, deren dritter Saisonsieg in Folge mit Weides zweitem Streich an diesem Abend zum 6:4 (53.) allmählich Konturen annahm. Dass Uhlenhorst – wieder mit Vize-Halleneuropameister Henrik Mertgens, aber ohne die für die am 13. Januar beginnende Weltmeisterschaft in Indien nominierten Moritz Ludwig und Lukas Windfeder sowie den verletzten Timm Herzbruch angetreten – mit einem zusätzlichen Feldspieler (für Torhüter Lennart Küppers) noch mal bis auf ein Tor aufschloss (5:6/55. Hellwig), sorgte nur kurz für Stress, denn der bärenstarke Vitali Shevchuk (57.) und der extrem präsente Philipp Weide (Siebenmeter/58.) machten den vom entzückten Publikum stürmisch gefeierten Coup („Steht auf, wenn Ihr Neusser seid!“) perfekt.

Deshalb Ansprüche auf einen Platz im DM-Viertelfinale anzumelden, kam Trainer Matthias Gräber zwar nicht in den Sinn, aber das gute Gefühl nahm er trotzdem gerne mit: „Wir haben neun Punkte – das ist schon ein Brett.“      

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