Hockey Kleine Standpauke für HTC-Spieler

Neuss · Beim Hockey-Zweitligisten aus Neuss ist Trainer Matthias Gräber schlecht auf seine Mannschaft zu sprechen. Am Sonntag kommt der Nord-Meister an die Jahnstraße.

 Nach drei Niederlagen in Folge redete der Neusser Trainer Matthias Gräber Klartext mit seinen Spielern.

Nach drei Niederlagen in Folge redete der Neusser Trainer Matthias Gräber Klartext mit seinen Spielern.

Foto: HTC

Eigentlich ist alles in schönster Ordnung: Am Sonntag (Anpfiff 14 Uhr) stellt sich der Crefelder HTC als Meister der 2. Hockey-Bundesliga Nord und damit Rückkehrer in die deutsche Eliteklasse im Stadion an der Jahnstraße vor. Ein Klassiker, den der gastgebende HTC SW Neuss ganz entspannt angehen könnte, hat er den vor der Saison als Hauptziel ausgegebenen Klassenverbleib doch längst in der Tasche – und das bei gleich vier Absteigern.

Doch während die Damen von Schwarz-Weiß den Aufstieg in die Regionalliga feiern, hängt bei den Herren irgendwie der Haussegen schief. Am Dienstagabend, der ersten Trainingseinheit nach dem komplett verpatzten Doppelspieltag gegen Gladbach (1:5) und den DSD Düsseldorf (3:5), sah sich der immer noch mächtig angefressene Trainer Matthias Gräber dazu gezwungen, die Videosession mit einer „kleinen Standpauke“ zu garnieren. Komplett gegen den Strich geht dem im Normalfall eher gelösten Coach nämlich das Auftreten seiner Jungs seit den befreienden Heimsiegen gegen Marienburg (4:3), Klipper Hamburg (7:1) und Rissen (2:1). Mit der folgenden 2:3-Heimpleite gegen Großflottbek sei bei seiner Truppe der Zug raus gewesen, schimpft Gräber. „Das ist mir alles zu läpsch!“ Das Fass zum Überlaufen brachte für ihn die Partie am vergangenen Sonntag beim Deutschen Sportklub Düsseldorf. „So wie wir da verteidigt haben, können wir nicht verteidigen. Und trotzdem müssen wir vorne sechs, sieben, acht Tore machen.“ Die Ausfälle von Samir Khelil, Ben Dammer, Thomas Zilkens, Paul Toll und Carsten Merge, der seinen Abschied vom Junggesellendasein mit einem viertägigen Griechenland-Urlaub verband, lässt er dabei nicht als Ausrede gelten, „obwohl ich langsam nicht mehr weiß, wenn ich noch bringen soll.“ Was ihn besonders ärgert: „Manche fühlen sich von der Kritik gar nicht angesprochen und schieben alles auf ihre Mitspieler ab.“ Dabei hat er bis zu einem gewissen Grad sogar Verständnis für seine Schützlinge. „Das ist halt ein junger Haufen.“

Um wieder Lust auf die vom 2. Vorsitzenden Ralf Albrecht als Belohnung für den in der Hallen-Bundesliga geschafften Klassenverbleib ausgelobte Mallorca-Tour am langen Wochenende nach Pfingsten zu bekommen, möchte der Coach nun gegen Krefeld eine deutlich konzentriertere und engagiertere Leistung sehen. „Ich will hier am Ende nicht mit sechs Niederlagen in Folge aus der Saison gehen.“ Dabei fordert er gegen den Lokalrivalen aus der Seidenstadt, der in Timo Kossol (Bänderriss) seinen besten Eckenschützen zu ersetzen hat, noch nicht mal einen Sieg. „Es muss aber so sein, dass man sich hinterher nichts vorzuwerfen hat.“ Wieder ins Team zurück kehren Samir Khelil, der endlich wieder beschwerdefrei trainiert hat, und Carsten Merge.   

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