Hockey In Düsseldorf steht der HTC am Scheideweg

Neuss · Der schwierige Doppelpack in der Landeshauptstadt entscheidet für den Hockey-Zweitligisten Schwarz-Weiß Neuss über den weiteren Verlauf dieser Saison. Wohl nur sechs Punkte halten die Liga für das Team um Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn spannend. Eine echte Herkulesaufgabe für das Team.

 Ein ganz besonderes Spiel: Samir Khelil (l.) trifft am Sonntag mit dem HTC SW Neuss auf den Düsseldorfer HC, dessen Trikot er noch in der vergangenen Saison getragen hatte.

Ein ganz besonderes Spiel: Samir Khelil (l.) trifft am Sonntag mit dem HTC SW Neuss auf den Düsseldorfer HC, dessen Trikot er noch in der vergangenen Saison getragen hatte.

Foto: Andreas Woitschützke

Nach gerade einmal fünf Spieltagen hat sich der Düsseldorfer HC in der 2. Hockey-Bundesliga Nord an der Tabellenspitze schon einen Vorsprung von satten sechs Punkten auf den ersten Verfolger Gladbacher HTC erarbeitet. Der HTC SW Neuss auf Rang drei liegt sogar schon acht Punkte hinter dem Erstliga-Absteiger, der allerdings eine Partie mehr ausgetragen hat. Trotzdem steht für Trainer Matthias Gräber vor den Spielen am Samstag beim DSD Düsseldorf (14 Uhr, Anlage an der Altenbergstraße in Grafenberg) und am Sonntag beim DHC (14 Uhr, Am Seestern in Oberkassel) fest: „Um die Saison für alle interessant zu halten, muss du am Wochenende eigentlich sechs Punkte holen. Dann bist du fett oben im Geschäft. Gelingt dir das nicht, hast du halt eine öde, schnöde Mittelfeldsaison.“

Vollgas muss Schwarz-Weiß damit schon am Samstag im Duell mit dem Deutschen Sportklub Düsseldorf geben. Die Schützlinge von Trainer Tobias Bergmann hatten zwar in Henrik Mertgens (zum Crefelder HTC) einen ihrer Besten verloren, wollten allerdings eine prominentere Rolle spielen als im ersten Jahr nach dem Aufstieg. Dazu verpflichteten sie auf den letzten Drücker unter anderem Tomasz Górny aus Neuss. So richtig Früchte getragen hat das vermehrte Engagement bislang freilich noch nicht. Auf der Habenseite stehen bislang nur ein – indes bemerkenswerter – 3:2-Erfolg über Gladbach am ersten Spieltag und ein ebenso beachtliches 1:1 beim Klipper THC Hamburg. Daraus folgert Gräber: „Die haben auch Druck. Verlieren die gegen uns, hängen die erstmal ganz unten drin.“

Die mentale Vorbereitung seiner Schützlinge auf die Partie fällt dem Coach nicht schwer, dazu reicht der Blick auf das 4:4-Unentschieden in der Rückrunde der vergangenen Saison. Das Match vor heimischem Publikum hätten die Neusser zwar um ein Haar noch mit 5:4 gewonnen, waren zuvor aber mit 0:4 ins Hintertreffen geraten. „Daraus haben wir unsere Lehren gezogen“, verspricht Gräber. Auch den deutlichen Defiziten im Defensivverbund ist er zu Leibe gerückt. „Wir arbeiten daran, dass wir nicht so viele Tore kassieren, probieren jetzt auch mal was Neues aus.“

Greifen die Maßnahmen, hätte der HTC vielleicht auch  im „Großen Derby“ am Sonntag beim Düsseldorfer HC eine Außenseiterchance. Natürlich dürfte die direkte Rückkehr der Jungs von Trainer Dietmar Alf ins Oberhaus kaum zu verhindern sein, doch mit der Rolle des netten Steigbügelhalters mögen sich die Neusser ganz und gar nicht zufrieden geben. Gräber: „DHC gegen Schwarz-Weiß Neuss, das ist schon ein Spiel, wo alle Bock drauf haben. Da ist die Hütte voll.“ Und obwohl der Lokalrivale bislang alle fünf Partien in dieser Saison gewonnen hat, ist die Mannschaft für Gräber kein unschlagbarer Überflieger. Knappe Siege über SW Köln (5:4), Klipper (1:0) und DSD Düsseldorf (2:1) bringen ihn zu dem Schluss: „Mit Ruhm bekleckert hat sich der DHC nicht.“ Zudem hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Schwarz-Weißen gerade in den Duellen mit den Topteams zu außergewöhnlichen Leistungen fähig sind. „Es liegt uns halt, wenn wir das Spiel nicht diktieren müssen“, erklärt der Trainer.

Der Schlüssel zum Sieg: Neuss muss das wesentlich talentiertere, aber bis auf die Korsettstangen Dominic Giskes (34), Felix Dames (31), Clemens Oldhafer (29) und Felix Meyer (29) noch recht junge Team aus Oberkassel ins Grübeln bringen – am besten durch einen frühen Treffer oder eine Betonabwehr. Schwer genug ...

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