Hockey HTC geht zum Saisonauftakt voll auf Sieg

Neuss · Vor heimischem Publikum an der Jahnstraße zählen für den Hockey-Zweitligisten aus Neuss gegen den Aufsteiger THC Klipper Hamburg nur drei Punkte. Trainer Matthias Gräber kann wohl seine beste Mannschaft auf den Platz schicken.

 Der vielseitig verwendbare Pakistaner Abbas Haider (r.) ist aus der Mannschaft des HTC SW Neuss gar nicht mehr wegzudenken.

Der vielseitig verwendbare Pakistaner Abbas Haider (r.) ist aus der Mannschaft des HTC SW Neuss gar nicht mehr wegzudenken.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Unter welchem Titel läuft das erste Saisonspiel des HTC SW Neuss in der 2. Hockey-Bundesliga am Samstag ab 17 Uhr im heimischem Jahnstadion gegen Klipper Hamburg? Lockeres Eingrooven im Duell mit einem Neuling? Oder ein Kaltstart unter maximaler Belastung mit der Pflicht, drei Punkte einzufahren? Für Trainer Matthias Gräber ist der Fall klar: „Als Vizemeister musst du einen Aufsteiger schlagen. Diesen Druck musst du dir machen.“

So viel zur Theorie. In der Praxis gestaltet sich der Fall weitaus schwieriger. „Klipper ist für uns eine Wundertüte“, sagt der Coach und verweist auf die zurückliegenden Vergleiche in Erster und Zweiter Liga: „Mit diesem Gegner haben wir uns immer schwer getan.“ Nun hat die Truppe von Trainer Peter Krüger (65), der bei den Hanseaten schon in der sechsten Saison auf der Bank sitzt, rein gar nichts mehr mit der Mannschaft zu tun, die vor drei Jahren ins Oberhaus aufgestiegen war. Nach einer beeindruckenden Rückrunde in der Regionalliga Nord, die Klipper 21 von möglichen 19 Punkten und damit die Rückkehr in die 2. Liga bescherte, hatte auch Christoph Amend, über Jahre Dreh- und Angelpunkt des Teams, seine Karriere beendet. In Gesprächen mit Trainerkollegen hat Gräber indes herausgearbeitet: „Die sind unangenehm zu spielen – jung und fit, switchen zwischen Raum-, Press- und Manndeckung. Die musst du erstmal schlagen.“ Dazu gibt es einen starken Neusser Touch im Kader: Gregor Steins und Lucas Teepe sind inzwischen zwar nicht mehr dabei, aber Florian von Schreitter und Thomas „Einstein“ Zilkens könnten an alter Wirkungsstätte auflaufen. In Gherrit Doinet ist noch ein dritter HTC-Akteur an die Elbe gewechselt, doch war der Südafrikaner in seinen drei Jahren am Rhein nur in der Zweitvertretung zum Einsatz gekommen.

Stammgäste an der Jahnstraße müssen sich an einige neue Gesichter gewöhnen: Die indischstämmigen  Kanadier Harbir Singh und Vikrom Sandhu (beide Vancouver) werden ebenso auflaufen wie Samir Khelil (Düsseldorfer HC), Filip Podzorski (Kahlenberger HTC), Tim Hagedorn (ETG Wuppertal) und Marius Müller (eigene Jugend). „Damit haben wir unseren Altersdurchschnitt rapide gesenkt“, sagt Gräber, der seinen Hockey-Schläger mit jetzt 39 Jahren wohl endgültig an den Nagel gehängt hat. Der einstmals so stattlichen Ü30-Fraktion gehören aktuell nur noch Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn (35),  in der vergangenen Spielzeit mit 35 Treffern bester Torjäger der 2. Bundesliga Nord, Oliver Stümpel (33), Abbas Haider und Ivo Otto (beide 30) an. Marcin Pobuta (44) hält sich als erstklassiger „Notnagel“ weiter fit, fungiert aber hauptsächlich als Trainer für Stammkeeper Konstantin Hayner (20) und seinen Vertreter Hagen Dirks (17).

Zum Auftakt können die Neusser, bei denen neben Marius Müller (17) in Philipp van Opbergen (17) ein weiterer Youngster zum Einstaz kommen wird, in Bestbesetzung auflaufen. Passen müssen lediglich die nach Verletzungen im Aufbautraining befindlichen Matthis Schäfer und Niklas Garms. Gräber freut sich auf die Partie: „Fritz-Walter-Wetter, 18 Grad und Regen – was will man mehr!?“

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