Lokalsport Hockey: HTC SW Neuss bringt aus Berlin einen Zähler mit

Neuss · Obschon Aufsteiger HTC SW Neuss nach dem zweiten Doppelspieltag ohne Sieg das Tabellenende der Hockey-Bundesliga ziert, zeigte sich Trainer Omar Schlingemann mit den Leistungen seiner Mannen in der Bundeshauptstadt zufrieden. Nach dem 2:2-Remis (Halbzeit 2:2) bei Blau-Weiß Berlin und der 1:3-Niederlage (0:2) gegen den Berliner HC stellte er fest: "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Aber das ist ein Prozess, in dem wir uns Schritt für Schritt weiter bewegen."

Allerdings hatte der Niederländer in beiden Partien das Gefühl, bei den Unparteiischen nicht das allerbeste Standing zu haben. "Ich weiß auch nicht, ob ich vielleicht die falsche Hose trage oder was es ist. Wir bekommen alles gegen uns." Dabei fühle er sich und sein Team nicht unbedingt unfair behandelt, aber die Schiedsrichter seien in ihren Entscheidungen nicht konsequent: "Gegen den BHC zum Beispiel bekommen wir mit dem ersten Schlägerkontakt eine Grüne Karte, da waren noch nicht mal zwei Minuten gespielt. Das ist in Ordnung, wenn man diese Linie das ganze Spiel durchhält. Aber als einer unserer Malaien in der zweiten Hälfte angegangen wird - ich glaube, er fliegt immer noch -, passiert gar nicht. Das verstehe ich nicht. Und das macht es für uns natürlich schwer."

Zumal der Aufsteiger sich immer wieder Fehler leistet, die in der Regel bestraft werden. Gestern führte dies dazu, dass die Gäste beim BHC bereits in der fünften Minute durch Tore von Lukas Klipper (3.) und Jonas Gomoll (5.) mit 0:2 hinten lagen. Schlingemann: "Wir machen wenige Fehler - aber das sind dumme Dinger." Im zweiten Abschnitt verkürzte Sebastian Draguhn per Strafecke zwischenzeitlich auf 1:2 (40.), doch wiederum Klipper brachte mit seinem zweiten Treffer (49.) Berlins ersten Sieg in dieser Saison unter Dach und Fach. "Ein Unentschieden wäre definitiv gerechter gewesen", befand Schlingemann indes.

Am Tag zuvor im Duell mit BW Berlin kontrollierten die Gäste die Partie zunächst und gingen durch das Tor ihres aufgerückten Kapitäns Ivo Otto sogar in Führung (15.). Dummerweise glich Timo Blobel im Gegenzug aus (16.) und schoss die Hausherren nur zwei Minuten später per Siebenmeter auch mit 2:1 in Front. Noch vor der Pause gelang Joris Eshuis für Neuss der verdiente 2:2-Ausgleich - und damit schon der Endstand. Schwarz-Weiß stand nach dem Seitenwechsel hinten sicher, allerdings ohne sich allzu viele Tormöglichkeiten herauszuspielen. Und hätte durch Roderick Musters trotzdem um ein Haar den Siegtreffer erzielt.

Schlingemann, der in den kommenden Wochen gerne eine zusätzliche Trainingseinheit einschieben würde, hatte in beiden Spielen eine Mannschaft gesehen, "die ganz ordentlich mitspielt. Aber das reicht natürlich nicht. Wenn wir nur mitspielen wollten, könnten wir auch gleich in der B-Liga bleiben." Dass seine Truppe in dieser Saison noch die Kurve kriegt, steht für den Coach freilich fest. Wertvolle Unterstützung werde sie dabei, so seine Einschätzung, auch von den beiden in Berlin debütierenden Malaien Faiz Jali und Muhammad Rashid Baharom erhalten: "Das sind gute Jungs, die helfen uns weiter."

(NGZ)
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