Hockey Schwarz-Weiß zeigt in der Corona-Krise Stärke

Neuss · Während viele Rivalen schwächeln, schließt der Hockey-Zweitligist aus Neuss die Rückrunde mit der besten Bilanz aller Teams ab. 

 Der HTC SW Neuss – die erfolgreichste Mannschaft der 2. Liga Nord seit dem Restart: (h.v.l.) Videomaster Stephan Meier, Trainer Matthias Gräber, Sebastian Draguhn, Florian von Schreitter, Moritz Simon, Samir Khelil, Julius Fingerhut, Betreuer Jüri Ottmaa, Jan Mausberg, Abbas Haider, Cedric Heimbach, Ben Dammer, Konstantin Hayner, Torwarttrainer Marcin Pobuta, Teamleiter Carlos Navarette. (v.v.l.) Ivo Otto,  Tim Hagedorn, Carsten Merge, Thore Langheinrich, Mario Stümpel, Finn Langheinrich, Matthis Schäfer. Es fehlen: Marius Müller, Moritz Poganiuch. 

Der HTC SW Neuss – die erfolgreichste Mannschaft der 2. Liga Nord seit dem Restart: (h.v.l.) Videomaster Stephan Meier, Trainer Matthias Gräber, Sebastian Draguhn, Florian von Schreitter, Moritz Simon, Samir Khelil, Julius Fingerhut, Betreuer Jüri Ottmaa, Jan Mausberg, Abbas Haider, Cedric Heimbach, Ben Dammer, Konstantin Hayner, Torwarttrainer Marcin Pobuta, Teamleiter Carlos Navarette. (v.v.l.) Ivo Otto,  Tim Hagedorn, Carsten Merge, Thore Langheinrich, Mario Stümpel, Finn Langheinrich, Matthis Schäfer. Es fehlen: Marius Müller, Moritz Poganiuch. 

Foto: HTC

Na klar, Covid-19 und alles Üble, was damit zusammenhängt, hat auch den HTC SW Neuss in den vergangenen Monaten stark belastet, doch ist der Verein daran nicht zerbrochen. Mitten in der zweiten Welle der Pandemie schließt der Hockey-Zweitligist die Rückrunde auf dem Feld mit einem fetten Lächeln ab: Satte 22 Punkte hat Schwarz-Weiß seit dem Restart im September eingebracht – mehr schaffte keiner, selbst Tabellenführer Düsseldorfer HC, gegen den es am 4. Oktober (stark ersatzgeschwächt) die einzige Niederlage (3:4) gesetzt hatte, nicht.

„In der Corona-Zeit ist alles irgendwie schwer“, sagt Trainer Matthias Gräber zwar, doch kann er sich auf seine Jungs hundertprozentig verlassen. „Wir haben eine mega gute Trainingsbeteiligung, absolut außergewöhnlich!“ Während Konkurrenten wie der zudem von argen Personalproblemen gebeutelte Gladbacher HTC, der deutlich verstärkte THC Klipper oder auch der DHC Hannover arg ins Wanken gerieten, rollten die Neusser das Feld von hinten auf, machte auf den Tabellendritten aus Mönchengladbach nicht nur zwölf Punkte gut, sondern distanzierten ihn mit dem 2:1-Sieg am Sonntag im direkten Duell sogar noch um vier Zähler. Vor der im Frühjahr beginnende Aufstiegsrunde belegt der HTC hinter dem Düsseldorfer HC und Blau-Weiß Köln nun selber Rang drei.

Die Gründe für den Aufschwung kennt Gräber genau. „Die Jungs waren immer bereit, an sich zu arbeiten, auch wenn es nur um Kleinigkeiten ging.“ Dazu perfektionierte er die Defensivtaktik. „Unsere Raumdeckung funktionierte deutlich besser als in der Hinrunde.“ Dass seine Schützlinge die vielen engen Spiele zu ihren Gunsten entschieden, hatte für ihn nur am Rande mit dem nötigen Quäntchen Glück zu tun. „Wir haben gerade auswärts gut performt. Spiele, die wir in der Hinrunde trotz einer Zwei-Tore-Führung noch verloren haben, haben wir jetzt gewonnen.“ Einfach sei das freilich nicht gewesen, möchte er unbedingt festgehalten wissen. „Du schlägst in dieser Liga keine Mannschaft mal eben im Vorübergehen.“ Als Beispiel führt er die Heimniederlage des Spitzenreiters aus der Landeshauptstadt gegen Schwarz-Weiß Köln an. Die Domstädter müssen ebenso in die Abstiegsrunde wie der THK Rissen, der Blau-Weiß Köln am Sonntag ein 2:2 abtrotzte.

Und dann gibt es da ja auch noch das frische Personal, das für eine Rückrunde gesorgt hat, die nicht nur den Trainer mit Recht stolz macht: Die erst seit September für den HTC auf dem Feld stehenden Youngster Ben Dammer, Moritz Simon, Julius Fingerhut sowie Finn und Thore Langheinrich avancierten auf Anhieb zu Stammspielern. Vor allem Finn Langheinrich wurde allen Vorschusslorbeeren gerecht. „Er hat ganz viel in seinem Werkzeugkasten“, sagt sein Trainer und fügt schmunzelnd hinzu: „Klar, manchmal kramt er noch das falsche Werkzeug heraus, das ist normal für einen 17-Jährigen. Aber oft ist auch was Verrücktes dabei.“ Die Rückrunde sah außerdem das Comeback von Carsten Merge, dessen Elan in der Defensive jeder Mannschaft hilft. Zum Goalgetter entwickelte sich der in der Hinrunde immer wieder verletzt ausgefallene Matthis Schäfer. Und weil es so viel Spaß macht, fasst Gräber die tolle zweite Serie noch einmal zusammen: „Unser Ziel war Platz fünf und damit der Klassenverbleib – jetzt sind wir Dritter mit vier Punkte Vorsprung auf den Vierten und sechs auf den Fünften.“         

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