Hockey Hockey: HTC gewinnt in Hannover nach 0:3-Rückstand

Neuss · Um ein Haar hätte die blütenweiße Weste des HTC SW Neuss in Niedersachsen erste Flecken bekommen. Nach dem unerwartet mühevollen 6:2-Sieg (Halbzeit 2:1) am Samstag gegen das Schlusslicht DHC Hannover musste der Tabellenführer der 2. Hockey-Bundesliga Nord gestern beim 4:3-Erfolg (0:2) über Hannover 78 sogar einen 0:3-Rückstand wettmachen.

 Bereitete gestern den Siegtreffer gegen Hannover 78 vor: Abbas Haider.

Bereitete gestern den Siegtreffer gegen Hannover 78 vor: Abbas Haider.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Der DHC fühlte sich am Ende unter Wert geschlagen. "Auch wenn es sich auf den ersten Blick doof anhört, wir hatten Neuss am Rande eines Punktverlusts", sagte Trainer Helge Kerber. Knackpunkt der Partie war für ihn der von den beiden Schiedsrichtern wieder zurückgenommene Treffer zum vermeintlichen 3:3 von Kilian Pöhling in der 50. Minute. "Strittig und unglücklich", nannte er diese vieldiskutierte Entscheidung. Für HTC-Coach Andreas Bauch war indes klar: "Selbst wenn das 3:3 gefallen wäre, hätten wir das Heft nicht mehr aus der Hand gegeben." Den Gästen, die durch Tore von Sebastian Draguhn (Kurze Ecke/17.) und Matthias Gräber (26.) schon mit 2:0 geführt hatten, war es egal. Wiederum Gräber (61.), Draguhn, der in der 38. Minute per Strafecke auch das 3:1 besorgt hatte, und noch einmal Gräber (Kurze Ecke/67.) machten mit ihren Toren alles klar. Der Tabellenführer nutzte vier seiner insgesamt sieben Strafecken, Hannover blieb bei satten sechs Versuchen ohne Erfolg.

Gegen Hannover 78 musste der Spitzenreiter ohne den aus privaten Gründen abgereisten Trainer auskommen. Da auch der als Ersatz vorgesehene Routinier Patric Lunau-Mierke krank ausfiel, sprang der stellvertretende Abteilungsleiter Carlos Navarrete ein. Übers Handy in ständigem Kontakt mit Bauch, sah er, wie seine Mannschaft trotz überlegener Spielführung zunächst mit 0:2, kurz nach dem Seitenwechsel sogar mit 0:3 in Rückstand geriet. "Wir waren überrascht, wie grellig und aggressiv Hannover aufgetreten ist", gab er zu. Dann aber warf der Primus den Turbo an: Draguhn verkürzte per Strafecke auf 1:3, Ivo Otto nach einer weiteren Ecke im Nachschuss auf 2:3. Im Anschluss glich Gregor Steins mi einem Siebenmeter aus und auf Vorarbeit des von Navarrete in den Sturm beorderten Abbas Haider markierte Thomas Zilkens das 4:3. Die hektische Schlussphase überstanden die Gäste, bei denen der junge Alan Milstein sein Debüt in der 2. Liga gab, nach der Gelben Karte gegen Philipp Weide in Unterzahl.

(sit)
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