Hockey Zwei Hockey-Spiele mit Gänsehautfeeling

Neuss · HTC SW Neuss gefordert: Zuerst das Derby in der Stadionhalle gegen Düsseldorf, dann der heikle Auftritt bei BW Köln.

 Zwei für den Ausgang des Derbys möglicherweise entscheidende Akteure im direkten Duell: HTC-Kapitän Jan Mausberg und Düsseldorfs auch schon in Neuss tätiger Torhüter Lennard Leist.

Zwei für den Ausgang des Derbys möglicherweise entscheidende Akteure im direkten Duell: HTC-Kapitän Jan Mausberg und Düsseldorfs auch schon in Neuss tätiger Torhüter Lennard Leist.

Foto: Woitschützke, Andreas

Wer sich im Rhein-Kreis für Hallenhockey interessiert, für den ist schon am Wochenende Weihnachten. Denn der HTC SW Neuss steht vor zwei für den weiteren Saisonverlauf entscheidenden Spiele: Am Samstag (18 Uhr) kommt der Erzrivale Düsseldorfer HC zum Derby in die Stadionhalle, am Abend darauf (19 Uhr) steht im Landesleistungszentrum am Guts-Muths-Weg das ursprünglich als erstes Endspiel um den Bundesliga-Klassenverbleib eingeordnete Match beim Aufsteiger Blau-Weiß Köln auf dem Programm.

„Unsere ganze Konzentration“, stellt HTC-Spielertrainer Matthias Gräber indes klar, „liegt auf dem Samstag. Wir machen im Training nur Sachen für dieses Spiel.“ Verständlich, denn nach dem verrückten Auftakt-Spieltag, den DM-Halbfinalist Rot-Weiß Köln nach der 3:4-Pleite gegen Blau-Weiß auf dem letzten Platz beendet hatte, weiß im Westen noch kein Verein wirklich, wo die Reise hingeht. „Eine Gewichtung unserer beiden Spiele gibt es also nicht“, bestätigt Gräber. Aber natürlich täte ein Heimsieg über Düsseldorf besonders gut, zumal „uns der DHC in der vergangenen Saison auseinandergenommen hat“, erinnert Gräber an die frustrierend deutliche 5:12-Schlappe vor einem Jahr in der mit mehr als 500 Zuschauern gefüllten Stadionhalle. Auch damals waren die Schwarz-Weißen mit einem guten Gefühl in die Partie gegangen: Vor zwölf Monaten hatten sie zuvor dem Deutschen Meister RW Köln beim 4:7 alles abverlangt, diesmal sorgt das 3:3 am Sonntagmittag in Krefeld für Hochstimmung.

Darum mahnt Gräber zur Vorsicht: „Wir dürfen am Samstag nicht mit Sirenen vorne drauf- und dann mit wehenden Fahnen untergehen. Wir müssen defensiv gut stehen, alle müssen nach hinten arbeiten. Nur dann haben wir eine Chance, denn vorne machen wir aus relativ wenig viel.“ Als Blaupause dient ihm die Partie in Krefeld: „Der CHTC macht aus acht Ecken ein Tor, wir treffen bei zwei Ecken einmal im Nachschuss.“

Die Jungs aus der Landeshauptstadt aus dem eigenen Schusskreis herauszuhalten, ist freilich eine Mammutaufgabe, „denn die sind schon gut“, sagt Gräber und hat dabei vor allem Leute wie den beim 6:6 gegen Mülheim dreimal erfolgreichen U21-Nationalspieler Raphael Hartkopf, Clemens Oldhafer oder den noch unter den Folgen seines Kreuzbandanrisses leidenden Routinier Dominic Giskes im Sinn.

Hochinteressant ist auch das Duell auf der Torline: Der vor der Hallenrunde aus Düsseldorf nach Neuss gewechselte Konstantin Hayner, in Krefeld mit großartigem Einstand, misst sich mit dem ebenfalls schon für den HTC tätigen Lennard Leist. „Da trifft der Lehrpapa auf den kleinen Lehrling“, sagt Gräber, der im Spiel seines erst 19 Jahre alten Keepers viele Facetten entdeckt, „die er von Lennard hat.“

Der Auftritt am Sonntag bei BW Köln entscheidet für ihn trotz des Sensationscoups des Aufsteigers am ersten Spieltag im Stadtduell mit Rot-Weiß den Kampf um den Klassenverbleib. „Auch wenn das natürlich ein Big Point war, vergleichbar mit unserem Sieg in der vergangenen Saison gegen Mülheim.“ Wie das Team um Olympiasieger Jan-Marco Montag spielt, weiß er genau. Darum mahnt er:  „Die stehen fast am Kreisrand im Fünfer-Würfel. Da musst du Geduld haben.“ Er setzt dabei auch auf seinen angeschlagenen Kapitän Jan Mausberg: „In beiden Spielen ist die Hütte voll, da vergisst du die Schmerzen.“

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