Hockey An Abstiegskampf denkt in Neuss (noch) keiner

Neuss · Nach drei Heimspielen in Folge mit mäßiger Ausbeute muss Hockey-Zweitligist SW Neuss am Samstag (18 Uhr) beim gerade am heimischen Kuhweg ungemein schwer zu bespielenden KKHT Schwarz-Weiß Köln ran. Eine Niederlage hätte üble Folgen.

 In der schwierigen Umbruchphase sind bundesligaerprobte Akteure wie Cedric Heimbach (r.) besonders gefragt.

In der schwierigen Umbruchphase sind bundesligaerprobte Akteure wie Cedric Heimbach (r.) besonders gefragt.

Foto: Andreas Woitschützke

Sicher, die Saison ist noch jung, gerade drei Spieltage sind vorbei. Und mit einem Sieg am vergangenen Sonntag über Blau-Weiß Köln hätte der HTC SW Neuss Zugang zur Spitzengruppe der 2. Hockey-Bundesliga Nord gefunden. Doch die Partie ging mit 1:3 verloren – und damit droht nun sogar der Sturz in den Tabellenkeller, schließlich sind Auftritte beim Namensvetter in Niehl im Normalfall wenig ertragreich für die Jungs aus dem Jahnstadion.

Das weiß natürlich auch Trainer Matthias Gräber. „In Köln wird’s definitiv schwer“, doch für eine weitere Niederlage ist kein Platz in seinem Kopf: „Andere sind uninteressant, wir gucken nur auf uns.“ Das Match gegen Blau-Weiß Köln hat er inzwischen aufgearbeitet. Besonders unangenehm aufgestoßen sind ihm dabei die „vielen individuellen Fehler, die sich am Ende aufsummiert haben. Die müssen wir dringend abstellen.“ Als Coach beurteilt er die bisherigen Leistungen seiner neuformierten Truppe indes differenzierter. „Gerade die jüngeren Spieler dürfen Fehler machen, daraus lernen sie. Und ich finde, wir haben uns Schritt für Schritt weiterentwickelt.“ Am Sonntag hatte er in der ersten Hälfte (1:1) sogar „das Beste“ gesehen, „was wir in dieser Saison bisher gespielt haben.“ Den Niveauabfall nach dem Seitenwechsel verbuchte er als Lernprozess. „Wir haben gesehen, dass wir auch mit den Topmannschaften der Liga mithalten können. An einem normalen Tag gewinnen wir so ein Spiel.“

Noch mehr gefordert sind darum neben Sebastian Draguhn, der sich zuletzt zu viel Verantwortung auf seine Schultern packte, die arrivierten Kräfte, allen voran Ivo Otto, Mario Stümpel und Abbas Haider, aber auch die selbst noch jungen Cedric Heimbach (22), Jan Mausberg (21) und Jacek Kurowski (21). Denn am Ziel für Samstag lässt Gräber keinen Zweifel: „Wir müssen da drei Punkte mitnehmen.“ Einfacher gesagt als getan. Auch wenn im Kölner Norden mit dem personellen Umbruch bei den Hausherren auch die mitunter giftige Atmosphäre gewichen ist, haben sich die Schützlinge von Trainer Christopher Jäkel ihre Grundtugenden erhalten. Gräber: „Mit dem Schwarz-Weiß-Publikum im Rücken kämpfen sie bis der Arzt kommt, geben keinen Ball verloren, egal, wie der Spielstand ist.“ Zu einem Sieg hat es für den Klub aus dem Stadtteil Niehl, dessen Platz als Nummer drei in der Domstadt hinter Rot-Weiß und Blau-Weiß nun vom Zweitliga-Rückkehrer Marienburger SC bedroht wird, bislang allerdings noch nicht gereicht: Unentschieden gegen Rissen (2:2) und Hannover (2:2) rahmen eine 4:5-Heimniederlage gegen den Topfavoriten Düsseldorfer HC ein. Der holprige Start könnte verstärkt mit den Abgängen der Spitzenkräfte Marius Gemmel (Berliner HC) und Lucas Bachmann (Crefelder HTC) zu tun haben. Geblieben ist aber Kunstschütze Sebastian Lehrke, von dessen bislang fünf Saisontreffern vier aus Standardsituationen resultieren (drei Strafecken und ein Siebenmeter).

So ganz schlau wird Gräber aus dem Kontrahenten allerdings noch nicht. „Schwarz-Weiß Köln ist für uns noch so ein bisschen Wundertüte“, sagt er.    

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