Handball Weihnachtsspieltag wirbelt Liga durcheinander

Dormagen · Die Zweite Handball-Bundesliga verabschiedet sich mit überraschenden Ergebnissen bis Anfang Februar in die Pause.

 Immer für spektakuläre Tore gut: Dormagens Rechtsaußen Jakub Sterba.

Immer für spektakuläre Tore gut: Dormagens Rechtsaußen Jakub Sterba.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Es hat Tradition, dass rund um Weihnachten viel Handball gespielt wird in Erster und Zweiter Liga. Und es gehört ebenso dazu, dass diese Spiele mit Überraschungen enden. Der erste Hinrundenspieltag der Saison 2019/20, am Freitagabend komplettiert durch das Gastspiel des TSV Bayer Dormagen beim EHV Aue, bildete da keine Ausnahme.

Im Gegenteil. Fünf Auswärtssiege an einem Spieltag sind sicher nicht der Normalfall. Und sie könnten Beleg dafür sein, dass Gästeteams nach der Anreise im Mannschaftsbus schneller vom Feiertags- auf den Wettkampfmodus umschalten. Der überraschendste war sicher das 36:33 der SG Bietigheim beim ASV Hamm-Westfalen, der in der gesamten Hinrunde keinen Punkt in der heimischen Westpress-Arena abgegeben hatte. Der so schwach in die neue Umgebung gestartete Erstliga-Absteiger hat bei nur noch vier Punkten Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz plötzlich wieder Chancen auf den angestrebten direkten Wiederaufstieg.

Der ASV Hamm hingegen steht am Montag vor einem Schlüsselspiel, wenn er um 19 Uhr in der Dortmunbder Westfalenhalle den VfL Gummersbach in einer Nachholpartie (vom letzten Hinrundenspieltag) erwartet. Das gilt freilich noch mehr für den Bundesliga-Absteiger, der das Duell der Altmeister nach langer Führung mit 24:29 beim wiedererstarkten TuSEM Essen verlor. Verlassen die Gummersbacher die Westfalenhalle, den Ort so vieler früherer Europapokal-Triumphe, ebenfalls als Verlierer, haben sie schon sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter HSC Coburg.

Der mühte sich zu einem 34:30-Sieg beim Tabellenvorletzten TV Emsdetten und war damit der große Gewinner des Hinrundenauftakts, der zugleich der letzte Spieltag vor der bis Anfang Februar dauernden EM-Pause war. Und die Abstände in der engen Liga noch enger werden ließ. Die HSG Konstanz (verlor 18:23 gegen den TV Hüttenberg) auf dem Relegationsplatz 16 trennen nur drei Punkte vom Tabellenzwölften TuS Ferndorf, der sich vor 8942 Zuschauern in der Hamburger Barclaycard-Arena mit 24:20 gegen den HSV Hamburg durchsetzte. Den neben dem Essener Erfolg über Gummersbach einzigen Heimsieg am zweiten Weihnachtstag feierte die DJK Rimpar, die durch ein 25:24 über den Tabellennachbarn punktemäßig mit dem TuS N-Lübbecke gleichzog. Im freien Fall hingegen befindet sich der zwischenzeitlich bis auf Rang fünf gekletterte ThSV Eisenach: Der Aufsteiger kassierte mit dem 28:35 im Ostduell gegen den HC Elbflorenz Dresden die dritte Heimniederlage in Folge. Und weil in der Rückrunde nur noch sechs Partien in der Werner-Aßmann-Halle auf dem Plan stehen und die Thüringer in der Fremde bislang nur drei Punkte auf ihr Konto gebracht haben, kann es durchaus noch mal eng werden im Kampf um den Klassenerhalt.

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