Hockey-Bundesliga High noon an der Jahnstraße

Von Volker Koch

Es hat so ein bisschen 'was vom Show-down vor dem Saloon: Am Samstag um 14 Uhr stehen sich Schwarz-Weiß Neuss und Münchner SC zum vorentscheidenden Spiel um den Klassenerhalt in der Hockey-Bundesliga gegenüber.

Es ist alles angerichtet zum großen Duell: Auf der einen Seite der überraschend auf den letzten Tabellenplatz der Feldhockey-Bundesliga abgerutschte Münchner SC, für den es die letzte Chance ist, vor der Winterpause den Anschluss zu den Nichtabstiegsrängen herzustellen.

Auf der anderen Seite der HTC Schwarz-Weiß Neuss, der genau einen solchen Nichtabstiegsplatz verteidigen will, ja, der es im Falle von drei Punkten sogar in der Hand hat, die Kluft zum Mittelfeld nicht unüberbrückbar werden zu lassen. Schauplatz des Ganzen: der Kunstrasenplatz des HTC Schwarz-Weiß. Zeit: Samstag, 14 Uhr - High noon an der Jahnstraße.

Die Ausgangslage ist eindeutig: Neuss, seit drei Spielen unbesiegt, kann mit einem weiteren Erfolg auf elf Punkte kommen. Da Dürkheim und Berlin (je 7 Punkte) ihre Nachholspiele, darunter das direkte Duell in Dürkheim, erst im neuen Jahr austragen, würden die Schwarz-Weißen somit auf jeden Fall auf einem Nicht-Abstiegsplatz überwintern, besäßen vor München bereits acht Zähler Vorsprung. Verlieren die Gastgeber hingegen, beträgt ihr Vorsprung auf das Schlusslicht nur noch zwei Punkte, könnten Dürkheim (beim UHC Hamburg, wo Neuss am Sonntag 3:3 spielte) und Berlin (in Krefeld) noch vor der Winterpause vorbeiziehen - Schwarz-Weiß ginge dann auf einem Abstiegsplatz in die Hallensaison.

Dieser Bedeutung sind sich auch HTC-Trainer Carsten Fischbach und die Seinen bewusst: "Das ist ein verdammt wichtiges Spiel für uns." In das die Schwarz-Weißen allerdings nicht frei von (Personal-) Sorgen gehen: Marc Brüse, der beim Unentschieden in Hamburg mit einer starken Prellung des Mittelfußes vorzeitig ausschied, Robin Joseph, der nach seinem Einsatz in Berlin tags darauf wieder fehlte, und Sebastian Draguhn, der sich beim ersten Saisonsieg gegen Dürkheim einen Bänderriss zuzog, werden voraussichtlich fehlen. Definitiv entscheidet sich ihr Mitwirken erst am Samstag, um unwahrscheinlichsten ist das von Draguhn: "Das Risiko einzugehen, dass erneut etwas reisst, ist es nicht wert. Die Gesundheit geht vor", stellt Fischbach klar.

Fallen alle drei aus, ist er gezwungen, die Mannschaft umzubauen. Ohnehin ist er sich über die Aufgabenzuordnung noch nicht ganz im Klaren. Denn Christopher Zeller soll sich am Samstag einer hautengen Bewachung erfreuen. Der Bronzemedaillengewinner von Athen, bei Olympia einer der stärksten im Aufgebot von Bundestrainer Bernhard Peters, fehlte in den ersten Meisterschaftsspielen, feierte am Wochenende aber sein Comeback, und das gleich mit einer überzeugenden Leistung.

"Auf ihn müssen wir aufpassen", hat Fischbach seinen Schützlingen eingeimpft. Die das auch von selbst wissen müssten: In der vergangenen Saison, als die Neusser auf heimischem Geläuf eine böse 0:5-Schlappe gegen München kassierten, war Zeller an allen Treffern beteiligt.

(NGZ)
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