Korschenbroich Hermann-Josef Schagen ist seit 30 Jahren Priester

Korschenbroich · Der Pfarrvikar denkt gerne an seine Priesterweihe im Aachener Dom zurück. Jetzt steht der 30. Jahrestag mit einer Feierstunde an.

 Pfarrvikar Hermann-Josef Schagen in St. Andreas: Er kam vor einem Jahr in die GdG. Der 58-Jährige hat Korschenbroich längst in sein Herz geschlossen.

Pfarrvikar Hermann-Josef Schagen in St. Andreas: Er kam vor einem Jahr in die GdG. Der 58-Jährige hat Korschenbroich längst in sein Herz geschlossen.

Foto: LB

In dieser Woche feiert Pfarrer Hermann-Josef Schagen einen besonderen Jahrestag: Es ist dann genau 30 Jahre her, dass ihn Bischof Klaus Hemmerle im Aachener Dom zum Priester geweiht hat. Er wirkte zunächst in seiner Heimatstadt Mönchengladbach. Später war er in Kaldenkirchen und in Meerbusch aktiv. Obwohl es sich um kein klassisches Jubiläum handelt, stand für den 58-Jährigen fest, dass es ein Grund zum Feiern ist — und genau das wird er tun.

Auch weil Hermann-Josef Schagen vor zehn Jahren alle Kraft zusammennehmen musste, um seinen geliebten Beruf ("Es ist mehr eine Berufung") weiter ausüben zu können. Damals erlitt er einen Schlaganfall. Dass er — wenn auch mit gewissen Einschränkungen — weiter als Priester tätig sein konnte, war alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Während seiner schweren Krankheit geisterte dem Priester immer wieder eine Frage im Kopf herum: "An was halten sich Menschen in solchen Situationen, die keinen Glauben haben?".

Hermann-Josef Schagen stammt aus Rheydt. Schon als Oberstufenschüler des Odenkirchener Gymnasiums stand für ihn fest, Priester werden zu wollen. Er wurde von seinem Elternhaus geprägt, vom Religionsunterricht in der Schule, aber auch vom Pfarrer seiner Heimatgemeinde, Michael Gau. Seine Studien absolvierte er in Bonn, hinzu kamen das Außensemester in Würzburg und das Priesterseminar in Aachen.

Nach seinem Schlaganfall vor zehn Jahren musste sich Schagen jedoch eingestehen, dass er nicht mehr ganz so leistungsfähig wie zuvor ist. "Ich bin sehr gerne Seelsorger, halte mich aber weitgehend von den Sitzungen der kirchengemeindlichen Gremien fern", sagt der 58-Jährige offen.

Hermann-Josef Schagen fühlt sich wohl in Korschenbroich, wo er seit ziemlich genau einem Jahr lebt und arbeitet. Er wohnt in einem Achtfamilienhaus in der Nähe des Hannen-Stammhauses im Herzen von Korschenbroich, zu seinem Aufgabengebiet gehören Taufen, Trauungen und Beerdigungen.

Der Priester hat nicht nur beruflich wieder Tritt gefasst: Er hat wieder Freude an seinen Hobbys. "Ich gehe gern ins Theater und besuche leidenschaftlich gern Musicals — das ist mein Lebenselixier."

Vor dem Schlaganfall liebte er es zu verreisen. Sein Lieblingsziel, Rom, bezeichnet Hermann-Josef Schagen als "zweite Heimat". Gerne organisierte und leitete er einst Wallfahrten nach Rom, Israel oder Irland. "Beim Marschieren muss ich jetzt Abstriche machen", sagt der Priester, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Vor kurzem war er mit weiblichen Gemeindemitgliedern in Kevelaer. Auch dieser Ort hat es dem Mann, der jetzt die Feier anlässlich des "30-Jährigen" seiner Priesterweihe begeht, angetan.

(RP)
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