Handball Herbstmeistertitel muss der NHV teuer bezahlen

Handball · Mit einem nach leichten Anlaufschwierigkeiten am Ende souverän herausgespielten 39:30-Sieg (Halbzeit 20:17) über die Reserve des Bergischen HC sicherte sich der Neusser HV im vorgezogenen Meisterschaftsspiel am Mittwochabend in heimischer Halle den "Herbstmeistertitel" in der Oberliga Niederrhein.

So recht zum Feiern zumute war nach dem Schlusspfiff aber keinem auf Seiten des NHV. Denn nach sieben Minuten musste Kreisläufer Philipp Schneider mit einer schweren Schulterverletzung vom Feld.

Die genaue Diagnose steht zwar noch aus, doch René Witte ahnt Böses: "Ich fürchte, dass er uns lange ausfällt. Um so beachtlicher, dass sich die Mannschaft davon nicht hat aus der Bahn werfen lassen", meint der Trainer, der angesichts der Ausfälle von Max Murawski und Lukas Schlösser ohnehin nur einen kleinen Kader zur Verfügung hatte. Bis zum 9:9 waren die Solinger Gäste ein ebenbürtiger Gegner, dann zogen die Hausherren über 13:10 auf die 20:17-Pausenführung davon und bauten diesen Vorsprung im zweiten Durchgang kontinuierlich aus.

"Nachdem Mönchengladbach am Vorabend gepatzt hatte, wollten wir dieses Spiel unbedingt gewinnen", sagt Witte mit Blick auf die 23:30-Niederlage des bisherigenSpitzenreiters Borussia Mönchengladbach beim TV Aldekerk, nach der die Neusser nun wieder mit einem Zähler Vorsprung die Tabelle anführen.

Abgesehen von Schneiders Verletzung war der Sieg über den BHC denn auch die Krönung einer "Super-Hinrunde", wie Witte nicht ohne Stolz feststellt: "Wir haben nur drei Spiele verloren, davon zwei Mal mit nur einem Tor — und das in dieser total ausgeglichenen Liga." Für den erst im Sommer gekommenen Trainer die Folge "einer sehr guten Vorbereitung". Und die Folge davon, dass "wir bisher von größeren Verletzungen verschont geblieben sind."

Viel Zeit zum Verschnaufen haben die Neusser nicht. Für Mittwoch hat Witte noch eine Trainingseinheit angesetzt, "um die Weihnachtsgans auszuschwitzen", am 3. Januar startet dann die Vorbereitung auf die Rückrunde. Schließlich geht es bereits zwei Tage später im Kreispokal gegen den TuS Erkrath. Und am darauffolgenden Wochenende beginnt wieder der Punktspielbetrieb.

In dem möchte der NHV "gerne so lange wie möglich da oben bleiben", sagt Witte. Gelänge das bis zum letzten Spieltag am 28. April, wäre das gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Dritte Liga. Doch daran verschwendet René Witte noch keinen Gedanken: "An unserer ursprünglichen Zielsetzung hat sich erst einmal nichts geändert", sagt der Neusser Trainer. Die lautete: ein Platz unter den ersten Fünf. Doch das schließt Rang eins ja keineswegs aus.

(NGZ/rl)
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