Fußball-Landesliga Mit dem Derby-Hit in die Winterpause

Rhein-Kreis · Zum Jahresabschluss in der Fußball-Landesliga empfängt die Holzheimer SG schon am Freitagabend (20 Uhr) den Lokalrivalen SC Kapellen.

Beim 2:1-Sieg der Holzheimer SG im Hinspiel wusste der in dieser Saison schon elf Mal erfolgreiche Goalgetter Yannick Joosten SCK-Keeper Jan Pillekamp einmal zu überwinden.

Beim 2:1-Sieg der Holzheimer SG im Hinspiel wusste der in dieser Saison schon elf Mal erfolgreiche Goalgetter Yannick Joosten SCK-Keeper Jan Pillekamp einmal zu überwinden.

Foto: HUBERT WILSCHREY HWFotos.de

Ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Vor dem Fußball-Hit am Freitagabend (Anpfiff 20 Uhr) an der Reuschenberger Straße ticken die beiden einander eigentlich nicht sonderlich zugetanen Trainer der als Landesligisten herausragenden Kreisteams im Gleichklang. „Die Vorfreude ist riesig“, sagt der für Gastgeber Holzheimer SG tätige Hamid Derakhshan: „Ein Derby zum Jahresabschluss, das ist sportlich eine richtig gute Geschichte. Das wird ein cooles Spiel.“ Ganz genauso klingt das bei seinem für den SC Kapelen zuständigen Kollegen Björn Feldberg: „Freitagabend unter Flutlicht, du spielst beim Lokalrivalen vor wahrscheinlich vielen Zuschauern und danach ist bis Ende Februar nichts mehr.  Also wenn man mich fragt, gibt es nix Cooleres.“

 Und es geht noch weiter: „Wir schätzen deren Spieler“, versichert Derakhshan, „Kapellen ist einfach gut.“ Feldberg erinnert zwar daran, „dass das immer hitzige Spiele waren. Da kann es auch schon mal nicklig werden, da kann es auch schon mal laut werden – aber das lief immer auf einem gesunden Niveau ab.“ Klingt fast so, als könnten sich die beiden Erzrivalen gleich auf ein (langweiliges) Unentschieden einigen. Gähn!

Doch das ginge Feldberg, der sich mit seinem Team nach neun Punkten aus vier Spielen auf dem Weg zurück zu alter Klasse wähnt („Wir haben eine gute Form im Moment.“), dann doch eine Spur zu weit. Weil er nicht erst seit gestern im Geschäft ist, kennt er natürlich die auch in der sechsthöchsten Spielklasse gültigen Mechanismen und stellt verschmitzt lächelnd fest: „Mit einem Sieg hast du 19 Punkte, dann kannst du über Weihnachten mal vernünftig durchpusten.“

Ihren ganz besonderen Reiz bezieht die Partie aus den komplett unterschiedlichen Vereinsphilosophien: Während die Gäste aus dem ehemaligen Erftstadion vor allem auf talentiertes, aber noch unfertiges Personal setzt, baut die auf diesem Niveau noch in der Lehrzeit steckende HSG auf Routine. Im Moment mit größerem Erfolg. In der Tabelle stehen die Hausherren mit fünf mehr eingebrachten Punkten drei Plätze vor dem SCK, und auch das Hinspiel ging mit 2:1 an sie. „Entscheidend dabei waren gerade die erfahrenen Spieler“, erinnert sich Derakhshan. Darum ist er froh, dass es ihm der deutliche 5:1-Erfolg am vergangenen Sonntag in Süchteln erlaubte, Stephan Wanneck so rechtzeitig auszuwechseln, dass ihm die fünfte Gelbe Karte und damit eine Spielsperre erspart blieb. Der 33-Jährige ist im Team der Holzheimer an der Seite von Nico Bayer, Tom Nilgen, Baran Bal, Patrick Becker, Christos Pappas, Yannick Joosten und Dustin Orlean zwar nur einer von vielen ehemaligen SCK-Kickern, „aber er ist der mit Abstand heißeste“, sagt Derakhshan, der „Wanne die beste Saison“ bescheint, „die ich je von ihm gesehen habe.“

Die Gäste müssen dagegen in Pablo Ramm (5. Gelbe Karte) auf einen ihrer besten Akteure verzichten. Eine Schwächung, klar, doch sein Coach setzt auf die ungeschriebenen Gesetzte von Lokalduellen: „Die kennen jeden Spieler von uns, wir kennen jeden Spieler von denen. Mit Taktik ist da nicht viel zu machen. Auch die aktuelle Form ist nicht so entscheidend. Du kannst null voraussagen. Da wird viel im Kopf entschieden. Es kommt tatsächlich auf die Tagesform an.“ 

Derweil schickt Derakhshan seine Mannen nach dem befreienden Sieg in Süchteln „mit einem guten Gefühl“ ins Match. „Und wenn wir wie im Hinspiel gewinnen würden, wäre das auch keine Überraschung mehr. Das haben sich die Jungs einfach erarbeitet.“ Bis auf die Langzeitverletzten Yakup Akbulut und Milad Baneshi kann er auf alles zurückgreifen, was der Kader hergibt. Er ist sich sicher: „Das wird ein Spektakel!“       

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