Weitere Defekte in Duschen und Wasseraufbereitung Heftige Proteste vor dem Hallenbad

Weitere Defekte in Duschen und Wasseraufbereitung · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

"Wir wollen schwimmen", tönt es aus rund 70 Kehlen vor dem Hallenbad Hochneukirch. "600 Tage sind genug", steht auf den bunten Plakaten zu lesen, mit denen sich Nachwuchs und Erwachsene der DLRG Hochneukirch vor dem Eingang postiert haben. Ihr lautstarker Protest richtet sich gegen einen Mann: Bürgermeister Rudi Schmitz. Er wollte am Montag die Öffnung der Schwimmstätte verkünden, doch neue Mängel sind aufgetreten und für die heimischen Schwimmer heißt es weiterhin: Wir müssen draußen bleiben. "Wir wollen schwimmen", tönte es gestern lautstark vor dem Hallenbad an der Gartenstraße. Noch immer müssen Mängel der 2,5 Millionen Mark teuren Sanierung beseitigt werden. NGZ-Foto: M. Reuter

"Ich kann Ihren Unmut verstehen", versucht der Verwaltungschef die teilweise aufgebrachten Hochneukircher zu beschwichtigen. "Die Sache ist bewusst verzögert worden." - "Im Rathaus wurde geschlafen", "Immer wir in Hochneukirch" sind die harten Vorwürfe, die dem Bürgermeister entgegen prasseln. Er versucht zu beschwichtigen, räumt Fehler ein: "Ja, es ist einiges schiefgelaufen." Statt der geplanten Renovierungsdauer (Kosten: 2,5 Millionen Mark) wurde die Bauzeit um acht Monate überschritten.

Doch an den Fakten gibt es nichts zu deuten. Die für Dienstag geplante Probenentnahme musste erneut verschoben werden. "Bei zwei Firmen ist die Abnahme verweigert worden: einmal in der Wasseraufbereitung, zum anderen gab es einen technischen Defekt im Duschraum", teilte der Bürgermeister den Protestlern mit. "Ein Transformator ist ausgefallen", erläutern Ulrich Petraczek und Stefan Neersmann vom Velberter Architektenbüro Dr. Krieger.

Damit seien die Voraussetzungen für eine Wasserprobenentnahme nicht erfüllt. "Das Bad ohne eine Untersuchung auf Legionellen freizugeben, bedeutet eine Gefahr für die Gesundheit", betont Projektleiter Neersmann. Doch neben dem geballten Unmut gab es auch konstruktive Vorschläge von der DLRG. Pressesprecherin Verena Kell kritisierte, dass das geschlossene Bad für viele Grundschüler bedeute, dass sie bisher nicht schwimmen lernen konnten.

"Sie müssen unseren Kinder das Schwimmen möglich machen", wandte sie sich an den Bürgermeister. Ihren Vorschlag, für das Schulschwimmen des Hochneukircher Nachwuchses einen Pendelverkehr einzurichten und es in das Hallenbad Jüchen zu verlegen, will der Bürgermeister jetzt prüfen.

Auf einen neuen Öffnungstermin wollte sich Rudi Schmitz gestern nicht festlegen. Nach der Mängelbeseitigung, für die eine Frist von 14 Tagen gesetzt wurde, müssen die Wasserproben gezogen werden - "Bis dahin wird es Februar", meint Karola Kessel, technische Angestellte für Gebäude-Unterhaltung.

Am Montag, 28..Januar, wollen sich die DLRGler erneut an der Gartenstraße treffen, um den neuesten Stand der Dinge zu erfahren. "Doch vielleicht kann ich Sie ja schon vorher anrufen", so Schmitz hoffnungsvoll.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort