Handball Rhein Vikings hoffen im Westderby auf viele Fans

Düsseldorf · Am Freitag um 20 Uhr kommt Zweitliga-Spitzenreiter Tusem Essen ins Castello. Trotz Sorgen sind die Gastgeber selbstbewusst.

Ein geregelter Trainingsablauf sollte für einen Handball-Zweitligisten eigentlich die normalste Sache der Welt sein. Nicht so beim HC Rhein Vikings. Die Neuss-Düsseldorfer Spielgemeinschaft muss nun schon zum zweiten Mal in Folge eine recht ungewöhnliche Einbuße an Übungszeit hinnehmen: In der Vorwoche zog die Neuss-Düsseldorfer Spielgemeinschaft wegen einer Karate-Veranstaltung im Castello in die Halle am Rather Waldstadion um und konnte am Samstag überhaupt nicht trainieren. Auch am Dienstag blieben Trainer Ceven Klatt und seine Schützlinge beschäftigungslos, mussten zudem am Mittwoch nach Neuss und am Donnerstag nach Rath umziehen.

Der Grund ist diesmal reichlich kurios: Im Castello werden Klausuren für die IHK-Abschlussprüfungen geschrieben, und so lange kann die Halle nicht zu sportlichen Zwecken genutzt werden. „Ideal ist diese Art der Vorbereitung sicher nicht“, sagt Klatt, zumal den Vikings in diesen Jahr noch mehrmals vergleichbares Ungemach droht. Diesmal ist es freilich besonders ärgerlich, denn am Freitag (20 Uhr) kommt es im Castello zu einem richtigen Kracher. Gast der Wikinger ist dann Tusem Essen, seit Dienstagabend – als der Traditionsklub den Mitfavoriten HSG Nordhorn 36:27 abfertigte – Tabellenführer der 2. Bundesliga.

Beinahe noch wichtiger ist jedoch der Derbycharakter der Partie. Dies umso mehr, als die Vikings in dieser Saison noch nicht von allzu großen Zuschauerzahlen verwöhnt wurden. „Letztes Jahr waren gegen Tusem mehr als 2000 Leute in der Halle“, erinnert sich Klatt. „Wir wünschen uns sehr, dass das am Freitag wieder der Fall ist. Essen bringt gerade in der aktuellen sportlichen Situation viele Fans mit. Da wäre es klasse, wenn die Düsseldorfer richtig dagegenhalten. Wenn jeder, der bei unserem Sieg gegen Hamburg da war, wiederkommt und noch jemanden mitbringt, wäre das schon eine Menge wert.“ Um eine größere Resonanz beim Derby zu erreichen, setzten die Handballer auch ganz neue Mittel ein. Im Rahmenprogramm von Fortunas Fußball-Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen am Mittwochabend trat Vikings-Torhüter Mikkel Moldrup gegen einige Fans zum Siebenmeter-Duell an. „Wir hoffen, dass dadurch noch mehr Fortuna-Anhänger auf uns aufmerksam geworden sind“, erklärt der Trainer. „Sie sind uns nicht nur gegen Tusem ganz herzlich willkommen.“

Der Essener Angriffswucht, die bislang 33 Treffer pro Spiel produzierte, müssen sich Kapitän Bennet Johnen und seine Kollegen aber schon ohne fremde Hilfe entgegenstellen. Keine leichte Aufgabe, fällt doch Abwehrchef Miladin Kozlina wegen seiner Schulterverletzung weiterhin aus. „Er soll sich erst einmal schonen“, sagt Klatt. „Aber vielleicht können wir wenigstens Philipp Pöter und Teo Coric zu Kurzeinsätzen bringen. Sie sind zwar angeschlagen und konnten nicht trainieren, aber es wäre wichtig, den anderen kurze Pausen zu gönnen.“ Mut macht den Wikingern, dass sie im ersten Saisonspiel bereits ein weiteres Topteam zu Gast hatten – und dem HSC Coburg dabei mit dem 25:25 einen ganz heißen Fight lieferten. „Wir wissen, dass wir die Möglichkeit haben, Tusem zu schlagen“, versichert der Trainer. „Wir haben Respekt, aber auch viel Selbstvertrauen.“

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