Korschenbroich Haus Timon nimmt Betrieb auf

Korschenbroich · Platz für 44 Demenz-Kranke bietet die neue Seniorenunterkunft Haus Timon. Die Diakonie investierte in Kleinenbroich 4,4 Millionen Euro. Elf Monate dauerte die Bauzeit. Gestern wurden schon vier Appartements bezogen.

 Erster Rundgang im neuen Seniorenpflegeheim: Einrichtungsleiter Rainer Gerdau mit Stationsleiter Dirk Sandkaulen und Pfarrer Frank Picht.

Erster Rundgang im neuen Seniorenpflegeheim: Einrichtungsleiter Rainer Gerdau mit Stationsleiter Dirk Sandkaulen und Pfarrer Frank Picht.

Foto: Michael Reuter

Alfred Mende (79) hatte sich vor Monaten als Erster für das neue Seniorenpflegeheim Haus Timon angemeldet. Gestern war er dann auch der erste Bewohner, der in Kleinenbroich sein Appartement in Besitz nahm.

Mit einem Rollenkoffer und einigen Umzugskartons war der Senior aus Glehn angereist, um sich in seinem neuen Zuhause einzurichten. "Wunderbar", lautete sein Kommentar zu der neuen Pflegeeinrichtung. Weiter merkte er zur Freude von Heimleiter Rainer Gerdau an: "Ich finde es hier ganz toll." Was den Senior begeisterte: "Hier sieht es nicht aus wie im Krankenhaus."

Diakonie-Fachvorstand Bernd Gellrich hatte für gestern gemeinsam mit Einrichtungsleiter Rainer Gerdau zu einem ersten Rundgang geladen. Neben Pfarrer Frank Picht, Verwaltungsratsvorsitzender des Diakonischen Werkes Rhein-Kreis Neuss, und Architekt Walter Maier war Bürgermeister Heinz Josef Dick gekommen. Bernd Gellrich sprach von einer "großartigen Leistung": "Wir haben gerade elf Monaten vom Spatenstich bis zum Einzug gebraucht." Er zollte aber nicht nur den Handwerkern Dank und Anerkennung, sondern lobte auch Konzept und Umsetzung: "Wir stehen hier in einem Gesamtkunstwerk."

Das Pflegeheim grenzt direkt an das Seniorenzentrum Haus Tabita und ist über einen Glasgang mit der Einrichtung verbunden. Passend zum Krankheitsbild wird mit Haus Timon ein neues Konzept realisiert. Das Pflegeheim ist wie eine Acht geschnitten, um den Bewegungsdrang der künftigen Bewohner gerecht zu werden.

Zudem hat der Architekt mit kräftigen Farben aus der Toskana gespielt und jedem Appartement aufgrund der Rundungen einen anderen Zuschnitt gegeben. Alle Gänge sind beidseitig mit einem Handlauf ausgestattet. Im Eingangsbereich befindet sich eine halboffene Theke mit den Schwestern-Dienstplätzen.

Neben einem großzügig angeordneten Sitzbereich fällt der Blick auf eine bordeauxrote Küchenzeile. "Das Essen wird in Grevenbroich im Albert-Schweitzer-Haus gekocht, in großen Thermosbehältern in Kleinenbroich angeliefert und im Thekenbereich an die neuen Bewohner ausgegeben", erklärte Rainer Gerdau das Verfahren.

Haus Timon bietet künftig 44 Bewohnern in 42 Appartements und zwei Ehepaar-Zimmern ein neues Zuhause. 30 Appartements sind bereits fest vergeben. Geplant ist, dass jetzt pro Tag vier bis fünf Bewohner einziehen. "Wir regeln das schrittweise, damit es für keinen zu einer zu großen Belastung wird", spricht Gerdau das Wohlbefinden der Bewohner an.

Und auch Alfred Mende lehnt sich entspannt im Stuhl zurück und versichert: "Es hat alles perfekt geklappt."

(NGZ/rl)
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