Dr. Peter Achten: Lokale „unübersichtlich angelegt“ Hannen-Center weiter Sorgenkind

Dr. Peter Achten: Lokale „unübersichtlich angelegt“ · Von Sebastian Meurer Mit Dr. Peter Achten vom Einzelhandelsverband diskutierten die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses über Möglichkeiten der Belebung von Hannen-Center und Innenstadt. Die Spielräume der Stadt sind eng, entscheidende Impulse könnten nur vom Investor kommen. Die Leerstände im Korschenbroicher Hannen-Center sind besorgniserregend : Mit diesem Thema befasste sich jetzt auch der Fachausschuss, in der Hoffnung, dass von einem neuen Investor die entsprechenden Impulse ausgehen. NGZ-Foto: L. Berns

Von Sebastian Meurer Mit Dr. Peter Achten vom Einzelhandelsverband diskutierten die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses über Möglichkeiten der Belebung von Hannen-Center und Innenstadt. Die Spielräume der Stadt sind eng, entscheidende Impulse könnten nur vom Investor kommen. Die Leerstände im Korschenbroicher Hannen-Center sind besorgniserregend : Mit diesem Thema befasste sich jetzt auch der Fachausschuss, in der Hoffnung, dass von einem neuen Investor die entsprechenden Impulse ausgehen. NGZ-Foto: L. Berns

Bürgermeister Heinz Josef Dick warnte mit Blick auf mögliche Neuerungen beim Hannen-Center davor, aktuell "allzu sehr in die Tiefe zu gehen". Bisher habe ein neuer Investor erst einige Unterlagen vorgelegt und die Stadt um ein Gespräch gebeten: "Dies jetzt hier zu diskutieren, wäre voreilig", meinte der Bürgermeister im Wirtschaftsausschuss, dem er zurzeit "noch nichts Konkretes" berichten konnte.

Allzu großen Elan versuchte Dick im Verlauf der Diskussion um die Innenstadt freilich zu dämpfen: "Wir haben keinen Einfluss darauf, welche Geschäfte ein Investor da reinsetzt." Seine Bilanz des bisherigen Status quo war gleichermaßen eindeutig: "Mit dem Hannen-Center ist es nicht gelungen, einen Ortskern zu schaffen." Dies mag eine der Ursachen dafür sein, dass bislang lediglich 50 Prozent der vorhandenen Kaufkraft in Korschenbroich selbst gebunden werden konnten.

CDU-Fraktionsvorsitzendem Ansgar Heveling zufolge haben sich die die Stadtpolitik seit bald 20 Jahren beschäftigenden Probleme mit dem Center inzwischen "verschärft". Viel mehr als diesen Zustand zu beklagen, blieb den Politikern bisher nicht übrig, ließen sich Lösungsansätze doch nur in der "Eigentümersphäre" finden, wie Dr. Peter Achten, Geschäftsführer des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbands Rhein-Wupper, feststellte.

Die Lokale seien "unübersichtlich angelegt", wobei viele so angesiedelt seien, dass "sie sich nur dem profunden Kenner erschließen." Eine Patentlösung hatte auch Dr. Achten nicht parat, wohl aber einige "Essentials", die bei einer etwaigen Neugestaltung berücksichtigt werden sollten: Keineswegs dürften die im Innenhof des Bauteils A vorhandenen Parkplätze von vornherein aufgegeben werden, bleibe eine ausreichend große Parkplatzausstellung doch "unabdingbar".

Zudem empfahl er die Nutzungsmöglichkeiten für den Bauteil B "zu überdenken". Da der Markt für die Nahversorgung "einigermaßen gesättigt" sei, sollten eher Freizeitangebote wie ein Fitness-Center oder Ähnliches in Betracht gezogen werden.

Vor allzu hoch gesteckten Ambitionen bei der allseits gewünschten Neubelebung der Innenstadt warnte der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands ausdrücklich: Was etwa Fußgängerzonen angehe, dürften die Verantwortlichen "nicht in Romantik verfallen: Korschenbroich ist nicht groß genug, um Auswärtige zum Flanieren einzuladen."

Ein konkretes Projekt kam letztlich doch zur Sprache, nachdem Barbara Romann (SPD) die Möglichkeit eines Wochenmarkts auf dem Hannenplatz angesprochen hatte. Wochenmärkte seien "meistens eine willkommene Ergänzung zum Einzelhandel", meinte Achten. Wirtschaftsförderer Heinz Stiegen ließ zumindest ein Element erkennen, das in der bisherigen Planung eine Rolle spielt.

So habe auch der neue Eigentümer des Hannen-Centers diesen Punkt aufgenommen und wolle einen Wochenmarkt "in die Gesamtkonzeption integrieren". Ins Auge gefasst wird dafür freilich nicht der Hannenplatz, sondern der Platz vor dem Rathaus an der Sebastianusstraße, wie Heinz Stiegen wissen ließ. Die beiden Einzelhandelsverbände haben bereits zugestimmt beziehungsweise keine Einwände erhoben. Auch ein zumindest ungefährer Termin wurde mit dem Frühjahr 2006 bereits ins Auge gefasst.

(NGZ)
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