Korschenbroich Handwerker rücken zur Jahresmitte an

Korschenbroich · Wenn auch noch viele Punkte zu klären sind, eines steht schon fest: Schloss Liedberg wird in 2008 zur Baustelle.

 Will zur Jahresmitte mit den Sanierungsarbeiten durchstarten: Peter Overlack, seit Mai 2007 Besitzer von Schloss Liedberg. Bis die alten Gemäuer wieder in alter Pracht erstrahlen, vergehen - nach seinen Schätzungen - zehn bis 20 Jahre. NGZ-Archiv: M. Reuter

Will zur Jahresmitte mit den Sanierungsarbeiten durchstarten: Peter Overlack, seit Mai 2007 Besitzer von Schloss Liedberg. Bis die alten Gemäuer wieder in alter Pracht erstrahlen, vergehen - nach seinen Schätzungen - zehn bis 20 Jahre. NGZ-Archiv: M. Reuter

Foto: reuter

Zunächst sollen Kellerbereiche saniert, eine Bauhütte errichtet und später die Außenfassade eingerüstetet werden: Dann heißt es reparieren, reinigen und verfugen.

Liedberg Peter Overlack, seit vergangenem Mai Besitzer von Schloss Liedberg, steht in den Startlöchern: Er will zur Jahresmitte mit der Restaurierung der alten Gemäuer durchstarten.

Dabei hat der 50 Jahre alte Unternehmer ein Ziel fest im Blick: Schloss Liedberg soll wieder sein altes Aussehen - etwa wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts - erhalten. In dem Zusammenhang sollen die Baukörper für Rittersaal und Vogelsang ergänzt beziehungsweise neu errichtet werden.

Zunächst wird Overlack bis zur Jahresmitte abwarten. Dann wird der bisherige Schloss-Pächter Jakob Dijksterhuis die Anlage verlassen. "Wir haben uns, trotz noch gültigem Pachtvertrag, verständigen können", zeigte sich Peter Overlack am Donnerstag im Gespräch mit der NGZ zufrieden.

"Er möchte den anstehenden Arbeiten nicht im Wege stehen." Bevor dann Lärm, Schmutz und Bauschutt den Alltag rund ums Schloss bestimmen und die Handwerker das Kommando übernehmen, wird Jakob Dijksterhuis ausgezogen sein.

Zunächst wird der Wiederaufbau mit den in Teilen verschütteten Kellerräumen begonnen. "Der Kellerbereich unter dem Rittersaal ist total durchfeuchtet und kaum noch gefahrlos zu begehen", weiß der von Overlack beauftragte Architekt Martin Breidenbach.

Der Mann aus Viersen - ein ausgewiesener Fachmann für die Sanierung denkmalgeschützter Bauten - will diese Aufgabe bis Ende September abgeschlossen wissen. Doch dies ist ebenso ungewiss wie die hochgerechneten Sanierungskosten.

Zunächst geht der Schloss-Besitzer von vier bis sieben Millionen Euro aus. "Heute eine exakte Summe zu benennen, ist unmöglich", spricht Peter Overlack bei der Kostenermittlung von einer Wundertüte. "Wir wissen schließlich immer noch nicht, was uns alles in den kommenden Jahren erwartet."

Um zunächst mal auf die geschätzte Summe zu kommen, hat Martin Breidenbach bei der Größe von 800 bis 1000 Quadratmetern einen Preis von 3000 bis 5000 Euro pro Quadratmeter angesetzt. Ob das realistisch ist, wird sich später zeigen.

Zeitgleich zur Kellersanierung wird eine Bauhütte erstellt. Dieses schlichte, unauffällige Fachwerkhaus mit einer Abmessung von 21 mal 9 Metern wird auf dem ursprünglichen Platz des einmal vor gut 100 Jahren genutzten Wirtschaftsgebäudes errichtet.

"Es hat einen hohen praktischen Nutzwert", so Overlack. Während es zunächst Baustoffe und Maschinen beherbergt, soll es langfristig für die Heizungstechnik, als Stauraum und als Garage genutzt werden. Zudem wird das Schloss zur Jahresmitte eingerüstet: Die Dachsanierung steht an, zeitgleich soll - laut Overlack - auch die Fassade repariert, gereinigt und verfugt werden.

Er schätzt, dass sich diese Maßnahme über den nächsten Jahreswechsel hinziehen wird: "Rund zwölf Monate werden wir bestimmt brauchen." Alles was schneller geht, ist ihm recht und geht nicht zudem noch auf die Kosten.

Was dann folgt, wissen Besitzer Peter Overlack und Architekt Martin Breidenbach noch nicht zu sagen. "Das ist ferne Zukunftsmusik, zumal bis dahin noch einige behördliche Genehmigungen erteilt werden müssen."

Dafür konnten aber die archäologischen Grabungen von Ulrich Ocklenburg und dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege vor dem Hauptturm und dem "Rittersaal" bereits abgeschlossen werden. "Es wurden rund 200 Kubikmeter Schutt und jüngere Anfüllungen bewegt und einzelne Sandsteine sichergestellt", so Breidenbach.

Als interessantesten Fund bezeichnet er die Freilegung des so genannten "Zwingers", unmittelbar vor dem Hauptturm. Da der Bereich in der Vorburg von Bauarbeiten unberührt bleibt, wird es dort nach Absprache mit dem Amt für Bodendenkmalpflege auch "keine groß angelegten Grabungen" mehr geben.

(NGZ)
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