Korschenbroich Handbuch für gläubige Schützen
Korschenbroich · Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft hat sein neues Schützen-Betbuch vorgestellt. Darin finden sich Gebete, Lieder und Anleitungen. Sie sollen helfen, den christlichen Glauben zu festigen.
Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften hat mit Schützenhilfe aus dem Rhein-Kreis das erste deutsche Schützen-Betbuch herausgebracht. Darin finden sich Gebete, Lieder und Anleitungen.
Sie sollen helfen, den christlichen Glauben zu festigen, wie Herausgeber Weihbischof Heiner Koch und Projektberater Horst Thoren bei der Vorstellung betonten. Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften hält den Glauben hoch — durchaus im Wortsinne. Die Verankerung im Christentum steht im Wahlspruch des Dachverbandes, den die Schützen bei feierlichen Anlässen auf bunten Bannern gen Himmel recken, an erster Stelle: "Glaube, Sitte, Heimat."
Um Schützen dabei zu unterstützen, diese Religiosität im Alltag auszudrücken, hat der Bund jetzt sein Schützen-Betbuch veröffentlicht. "Es nützt ja nichts, wenn Schützen nur fromme Fahnen vor sich hertragen, den Glauben aber nicht leben", sagt Bezirksbundesmeister Horst Thoren aus Korschenbroich, der als Vorsitzender des Ausschusses für Geschichte und Brauchtum des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften das Projekt "Schützen-Betbuch" angestoßen und als Berater begleitet hat.
In dem schützen-grünen Büchlein finden sich Gebete und Loblieder, aber auch kurze Anleitungen. Sie geben in einfachen Worten Tipps, zum Beispiel für die Organisation eines Gottesdienstes oder das Gespräch über den Glauben. Denn: "Wie in Deutschland überhaupt gibt es auch bei den Schützen eine gewisse religiöse Sprachlosigkeit", erklärt der Kölner Weihbischof Heiner Koch. Christen fehlten oft die Worte, um ihren Glauben zu beschreiben. Koch ist als Bundespräses des Schützen-Verbandes Herausgeber des Betbuchs.
Zwei Jahre haben Weihbischof Koch und seine Mitstreiter an dem Projekt gearbeitet. Besonderen Wert legten sie auf eine moderne, ansprechende Gestaltung und eine verständliche Wortwahl. "Die Texte haben wir fast alle neu geschrieben oder weiterentwickelt", berichtet er.
Sie sollen Christen das Rüstzeug in die Hand geben, ihrer Religion Ausdruck zu verleihen. Damit wollen die Schützen auch dem Problem begegnen, dass es nicht mehr in jeder Bruderschaft einen Präses gibt — also einen Pfarrer, der sich um die Seelsorge der Schützen kümmert. "Deshalb tragen wir alle Verantwortung für unsere christliche Prägung. Das muss aber gefördert werden", sagt Koch.
Viele der Texte beziehen sich explizit auf Situationen aus dem Schützenleben. So gibt es Gebete zum Beginn eines Schützen-Wettkampfs oder zur Segnung einer Fahne. Andere Zeilen kann sich jeder Christ zu Herzen nehmen. "Das kann auch eine Glaubenshilfe für alle sein", unterstrich Koch deshalb. Das findet auch Martin Lohmann, Verlagsleiter bei J. P. Bachem.
Er sieht die Schützen mit ihrem Betbuch deshalb als Vorreiter: "Sie sind die Pioniere eines neuen Weges der Glaubensvermittlung", sagt er. Weihbischof Koch stimmt ihm zu — und kann sich ähnliche Bücher auch für andere Zielgruppen vorstellen: "Wir müssen den Grundwasserspiegel des Glaubens hochhalten", betont er.
Info Schützen-Betbuch herausgegeben von Weihbischof Heiner Koch, J. P. Bachem Medien, 224 Seiten, 14,95 Euro.