Handball Zum Saisonstart kommt der Top-Favorit

Korschenbroich · Handball: TV Korschenbroich erwartet im ersten Meisterschaftsspiel der Regionalliga Nordrhein am Freitagabend die SG Ratingen

 Trainer Dirk Wolf und der TVK empfangen die SG Ratingen.

Trainer Dirk Wolf und der TVK empfangen die SG Ratingen.

Foto: Marianne Müller/Marianne Mueller

Beinahe hätten sich ihre Wege gekreuzt. Als Dirk Wolf am Ende der Saison 2006/2007 den TV Korschenbroich nach zwei Jahren als Co-Trainer verließ, stand Khalid Khan bereits in den Startlöchern: Als Cheftrainer führte er den TVK zurück in die Zweite Liga, trug vier Jahre die Verantwortung auf der Bank in der Waldsporthalle.

Am heutigen Freitagabend kreuzen sich ihre Wege dort tatsächlich. Wolf (50) steht mit dem TVK vor seinem ersten Meisterschaftsspiel als Cheftrainer, Khan (52) ist dazu mit der SG Ratingen zu Gast. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten. Denn während Dirk Wolf den Drittliga-Absteiger erst einmal konsolidieren und auf einen „Platz unter den ersten Fünf“ bringen soll, ist Khan beim Top-Favoriten der Regionalliga Nordrhein tätig. Und das nicht nur, weil die Ratinger unter seiner Regie in der vergangenen Saison nur der direkt wiederaufgestiegenen SG Langenfeld in der Tabelle den Vortritt lassen mussten.

Sondern auch, weil die „Dumeklemmer“ auf dem Transfermarkt nicht kleckerten, sondern klotzten. Im Tor bildet Petar Angelov, der 2017 mit Vardar Skopje die Champions League gewann, ein Gespann mit Jascha Schmidt, der ebenso früher beim Neusser HV spielte wie Kai Funke und Jan Kerssenfischer. Doch der Keeper ist nicht der einzige makedonische Nationalspieler im Aufgebot, denn Ace Jonovski, der vor einem Jahr vom Bergischen HC zur SG wechselte, lotste im Sommer seinen Landsmann Filip Lazarov nach Ratingen. Der ist zwar nicht ganz so gut wie sein beim französischen Spitzenklub HBC Nantes spielender älterer Bruder Kiril, der 2009 WM- und 2012 EM-Torschützenköig war, hat aber immerhin auch schon 47 Länderspiele für Makedonien bestritten, in denen er 133 Tore erzielte.

Doch Bangemachen gilt nicht, zumindest nicht für Dirk Wolf. „Den Ratingern geht es genau wie uns, die müssen sich auch erst mal finden,“ sagt er eingedenk der sieben Neuen, die er ins Team zu integrieren hat. Trotzdem hält der den Auftaktgegner „von den Namen her sicher für den Top-Favoriten der Liga. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist gegen die vielleicht was drin.“ Zumal er die eigene Saisonvorbereitung als durchaus gelungen abheftet: „Was Einsatz, Motivation und Stimmung angeht, bin ich sehr zufrieden,“ sagt Wolf, der zuvor acht Jahre lang die DJK Adler Königshof trainierte, von der er seinen Sohn Mats sowie Tim Christall und Sascha Wistuba mit in die Waldsporthalle brachte.

Beim 35:33-Pokalsieg über den künftigen Liga-Konkurrenten MTV Rheinwacht Dinslaken am vergangenen Wochenende habe er „viele positive Ansätze im Bereich Abwehr und Angriff“ gesehen, sagt Wolf. Was ihm noch fehlt: „Die Abstimmung untereinander muss noch besser werden.“ Was ihn angesichts des runderneuerten Kaders aber nicht beunruhigt. Aus dem fehlt zum Auftakt nur einer: Torhüter Felix Krüger muss wegen einer angerissenen Sehne in der Schulter „noch zwei drei Wochen pausieren.“ So liegt wie im Pokalspiel die Last auf den Schultern von Max Vitz, der aus der eigenen Zweitvertretung in den Nordrheinliga-Kader aufstieg. Unterstützt wird er von Niko Hofste, der von der HSG Jahn/West Oberkassel ins Korschenbroicher Verbandsligateam wechselte.

 Verwandt sind sie nicht, doch Khalid Khan (linkes Bild, Mitte) und Dirk Wolf (rechtes Bild, Mitte) haben durchaus einige Gemeinsamkeiten. Am Freitagabend treffen sie in der Korschenbroicher Waldsporthalle aufeinander.

Verwandt sind sie nicht, doch Khalid Khan (linkes Bild, Mitte) und Dirk Wolf (rechtes Bild, Mitte) haben durchaus einige Gemeinsamkeiten. Am Freitagabend treffen sie in der Korschenbroicher Waldsporthalle aufeinander.

Foto: Achim Blazy

Das von der neuen Vereinsführung ausgegebene Saisonziel, ein Platz unter den ersten Fünf, hält Dirk Wolf für realisierbar, „wenn wir von größeren Verletzungen verschont bleiben.“ Während die vor drei Jahren aus den besten Teams der Oberligen Nord- und Mittelrhein gebildete Regionalliga Nordrhein für den TVK Neuland ist, kennt Wolf sie wie seine Westentasche: „Das Niveau war schon immer sehr ausgeglichen, ohne große Ausreißer nach oben und unten. Und es scheint in dieser Saison noch ausgeglichener.“ Bis auf die SG Ratingen eben. „Ob sie wirklich die Liga dominiert, werden wir heute Abend sehen,“ sagt Wolf – Anwurf ist um 20 Uhr.

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