Handball Frühe Rote Karte schockt den TSV

Die Zweitliga-Handballer aus Dormagen unterliegen dem Spitzenreiter HSV Hamburg mit 24:27. Platzverweis für Alexander Senden schon in der fünften Minute.

 Vier Mal erfolgreich: TSV-Spielmacher Ian Hüter.

Vier Mal erfolgreich: TSV-Spielmacher Ian Hüter.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Na klar, mit den beiden Schiedsrichtern Frederic Linker und Sascha Schmidt war Dusko Bilanovic alles andere als zufrieden. Doch unmittelbar nach der 24:27-Niederlage (Halbzeit 11:12) des von ihm trainierten Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen gegen den Tabellenführer HSV Hamburg erwähnte er die beiden Herren in Schwarz mit keiner Silbe. Seine ersten Gedanken galten seinen Jungs, „die wieder bis zur letzten Sekunden gekämpft haben.“ Natürlich, die Rote Karte für den in Awehr und Angriff mittlerweile unverzichtbaren Alexander Senden schon nach 4:45 Minuten „hat uns weh getan“, stellte er mit fester Stimme fest. Ein kompetenteres Schiedsrichtergespann hätte sicher erkannt, dass die Attacke des als äußerst fair bekannten Rückraumlinken gegen Philipp Bauer eher unglücklich als brutal und schon gleich „gar nicht aus Absicht“ (Bilanovic) geschah, doch passte die Entscheidung zur Leistung der Unparteiischen, die mit dem von beiden Seiten höchst intensiv geführten Duell so ihre liebe Mühe und Not hatten. Das bestätigte auch HSV-Coach „Toto“ Jansen, der gewohnt zurückhaltend kommentierte: „In dem sehr intensiven Spiel war schon der ein oder andere Gesichtstreffer dabei, allerdings unabsichtlich.“ Die extrem athletischen Gäste stürmten während der 60 Minuten immer wieder mit Macht in die Deckung des TSV, suchten vor allem mit Leif Tissier, Philipp Bauer und Dominik Axmann im 1:1-Spiel die direkte Konfrontation. „Da hätten wir gerne mal ein Stürmerfoul gekriegt“, haderte Bilanovic. Obwohl die Hanseaten, die acht Siebenmeter zugesprochen bekamen, fast über die gesamte Spielzeit vorne lagen, steckten die Dormagener nie auf. Mit ihren Treffern brachten Ian Hüter (56.) und Joshua Reuland die Hausherren nach einer Parade von Christian Ole Simonsen (hielt zudem zwei Siebenmeter!) 1:32 Minute vor Schluss noch mal auf 24:26 heran. Doch als Axmann 53 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter das 27:24 für Hamburg erzielte, war der Aufstiegsfavorit, der als Zweitligist bis Freitag noch nie am Höhenberg gewonnen hatte, endgültig durch. Und das machte Jansen „sehr froh, denn wir wussten von vornherein, wie schwer das hier werden würde.“

Die Tore für den TSV warfen: Bartmann (1), Reuland (3), Senden (1), Meuser (3), Richter (4/3), I. Hüter (4), Reimer (1), Görgen (2), P. Hüter (3), Grbavac (1), Skroblien (1); für den HSV waren erfolgreich: Schimmelbauer (4), Tissier (4), Hausmann (1), Weller (5/2), Axmann (5/4), Gertges (1), Bauer (2), Wullenweber (1), Bergemann (3), Kleineidam (1).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort