Handball TSV springt nach Topspiel auf Platz vier

Dormagen · Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen feiert souveränen 32:27-Erfolg beim VfL Lübeck-Schwartau. Am Dienstag geht’s nach Großwallstadt.

 Erzielte beim Comeback drei Tore für den TSV Bayer Dormagen: Alexander Senden.

Erzielte beim Comeback drei Tore für den TSV Bayer Dormagen: Alexander Senden.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Zu Hause waren die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen am Samstagmorgen erst um 4 Uhr, doch zufriedener als nach der vom 32:27-Sieg (Halbzeit 15:13) und dem Sprung auf Tabellenplatz vier gekrönten Dienstreise zum VfL Lübeck-Schwartau dürfte das am Höhenberg mit dem kleinen Leder befasste Personal in dieser Saison noch nicht ins Bett gefallen sein. Da vergaß selbst Trainer Dusko Bilanovic das unangenehme Kratzen im Hals: „Nach so einem Spiel ist alles perfekt!“ Prompt gab er seinen so strapazierten Jungs zwei Tage frei. Pfingstmontag standen indes (fast) alle wieder in der Trainingshalle, schließlich wartet schon am Dienstag der nächste Einsatz. Um 19 Uhr wird in der Untermainhalle in Elsenfeld das Duell mit dem TV Großwallstadt angepfiffen.

Eine komplett neue Herausforderung, weiß der Coach. „Großwallstadt spielt einen ganz anderen Handball als Lübeck“, mahnt er, „ist viel aggressiver in der Abwehr.“ Das von Fehlern auf beiden Seiten durchsetzte und insgesamt wenig ansehnliche Hinspiel geriet so zum Nervenkrimi, Joshua Reuland rettete dem TSV bei schon abgelaufener Spielzeit mit seinem verwandelten Siebenmeter zum 23:23 noch einen Punkt. Wie wunderbar federleicht ging den Dormagenern dagegen der nie und nimmer erwartete Sieg an der Ostsee von der Hand. „Wir haben das Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde kontrolliert“, resümierte Bilanovic gelassen: „Vorne waren wir schlau, trickreich und schnell, hinten haben wir deren Rückraum unter Druck gesetzt und haben gut gearbeitet.“ Das wirkte sich auch auf die Leistung von Sven Bartmann im Tor aus. Der Routinier blieb über die vollen 60 Minuten hinweg im Kasten. Der dreieinhalb Monate nach seiner üblen Handverletzung (abgerissenes Fingerglied) in die Mannschaft zurückgekehrte Martin Juzbasic stand nur bei zwei Siebenmetern im Tor. „Trotzdem war es für alle wichtig, dass er wieder da ist“, sagte der Trainer.

Im linken Rückraum erzielte Alexander Senden beim Wiedereinstieg drei Treffer und überzeugte zudem in der Abwehr. Weil André Meuser von den Ärzten noch kein grünes Licht für sein Comeback bekommen hat – Bilanovic hofft auf seinen Einsatz am Freitag im Heimspiel gegen Wilhelmshaven –, sprang mal wieder Benni Richter ein. Und wie: Der 29-Jährige erzielte 13 Treffer (7/9 Siebenmeter) und ist jetzt sogar bester Torschütze des TSV. Ungewöhnlich: Diesmal patzte Richter zweimal vom Punkt, traf einmal nur die Latte und scheiterte zudem an Lübecks Keeper Julián Borchert, so dass sich auch mal Jan Reimer (erfolgreich) versuchen durfte. Dazu der Coach: „Jan hat sich im Training als unser zweiter Siebenmeter-Shooter durchgesetzt. Außerdem wollte ich in dieser Szene nicht, dass der zuvor gefoulte Benni antritt.“

In Großwallstadt muss Dormagen auf Kreisläufer Aron Seesing verzichten, für den 18-Jährigen steht am Dienstag statt Handball eine Abi-Klausur auf dem Programm. Meldet sich der im Training umgeknickte Christian Simonsen fit, nimmt Bilanovic drei Torleute mit nach Großwallstadt.

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