Handball Dormagen sieht sich noch nicht in der Krise

Dormagen · Beim 19:25 gegen Rimpar erzielt der Handball-Zweitligist so wenig Treffer wie noch nie in dieser Saison. Am Freitag kommt die SG BBM Bietigheim an den Höhenberg.

 „Rimpar hat uns nichts Neues gezeigt, aber wir waren wie gelähmt.“ TSV-Trainer Dusko Bilanovic nach der zweiten Niederlage in Folge. Foto: Zaunbrecher

„Rimpar hat uns nichts Neues gezeigt, aber wir waren wie gelähmt.“ TSV-Trainer Dusko Bilanovic nach der zweiten Niederlage in Folge. Foto: Zaunbrecher

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Nein, das böse Wort von der Krise kam Dusko Bilanovc auch am Morgen nach der 19:25-Niederlage (Halbzeit 8:11) im Nachholspiel bei der DJK Rimpar Wölfe nicht über die Lippen. „Was soll man machen?“ fragte der Trainer des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen und fügte fast trotzig an: „Wir haben ein Spiel verloren!“ Macht zusammen mit der Pleite vor Wochenfrist beim HC Elbflorenz jetzt schon zwei in Folge. Trotzdem stellte der Serbe klar: „Bei uns ist nicht der Wurm drin.“

Aber gut läuft es auch nicht mehr. Stimmte es beim 30:34 in Dresden wenigstens noch im Angriff, passte es für die Gäste beim Meister im Tempoverschleppen aus Würzburg weder vorne noch hinten zusammen. Zwölf technische Fehler waren für den Coach auch Ausdruck mangelnder Konzentration. „Was wir für freie Würfe vergeben haben, das ist unglaublich.“ Gut waren seine Schützlinge nur, als die Partie bei einem Sechs-Tore-Rückstand in der 33. Minute (8:14) schon entschieden schien. Der nach langer Verletzungspause ins Team zurückgekehrte Ante Grbavac setzte der besten Phase des TSV, „da haben wir sehr gut in der Abwehr gestanden“ (Bilanovic), nach einer Serie von 8:2 Toren mit seinem zweiten Treffer zum 16:16 (45.) die Krone auf. Und dann machten die Gäste Feierabend. Fortan scheiterten sie wieder mit größter Wonne an Rimpars Schlussmann Marino Mallwitz, für den schließlich zwölf Paraden und eine Quote von 40 Prozent gehaltener Bällen zu notieren waren. Und weil es damit aus der Abwehr heraus häufig über Julian Sauer (sieben Tore) und Dominik Schömig (5) schnell nach vorne ging, folgte die Strafe für Dormagener Nachlässigkeiten stets auf den Fuß. Das 20:16 von Steffen Kaufmann in der 52. Minute brachte den ersten Heimsieg der Wölfe in diesem Jahr früh unter Dach und Fach. Dass seine Jungs zum ersten Mal in dieser Saison weniger als 20 Treffer warfen, machte Bilanovic auch an einzelnen Spielern fest. So blieb der bislang so starke Alexander Senden aus dem linken Rückraum diesmal ohne Torerfolg. „Er stand neben den Schuhen“, kritisierte der Trainer, trat jedoch sofort als Anwalt des im vergangenen Jahr aus Leichlingen an den Höhenberg gekommenen 25-Jährigen auf. „Er kommt aus der 3. Liga, da können wir nicht von ihm erwarten, dass er in jedem Spiel auf hohem Niveau spielt.“

Weniger gnädig war er wie schon nach der Niederlage in Dresden mit seinem erfahrenen Torhüter Sven Bartmann. Der hielt sein Team zwar trotz der kümmerlichen acht Tore bis zur Halbzeit mit einigen spektakulären Paraden im Spiel, ihm gehe aber komplett die Konstanz seines verletzten Kollegen Martin Juzbasic ab, bemängelte Bilanovic nicht zum ersten Mal. Er folgerte daraus: „Wir haben unsere Sicherheit verloren – die hat uns Martin Juzbasic gegeben.“ Die Schuld für den über weite Strecken extrem fahrigen Auftritt seiner Truppe wollte der Coach aber nicht bei seinem Keeper abladen. „Wir waren wie gelähmt“, stellte er nüchtern fest, „haben uns schlecht bewegt.“ Beim in Rimpar in der sportlichen Verantwortung stehenden Kollegen Ceven Klatt hörte sich das so an: „Wir haben heute sehr diszipliniert gedeckt und den Ball gut laufen lassen.“ Der 37-Jährige, zuvor schon auf der Trainerbank des Neusser HV und der Rhein Vikings (2. Liga), wechselt nach dieser Spielzeit zum Erstliga-Kellerkind Eulen Ludwigshafen. Seinen Posten in Würzburg übernimmt Julian Thomann, aktuell beim Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten aktiv und dort auch Trainer der A-Jugend.

Dass es für Dormagen in der Liga bereits am Freitag (19.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim weitergeht, findet Bilanovic gut: „Nach so einem Scheiß-Spiel ist es besser, wenn du sofort wieder ran musst.“

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